Diagnose negativ
fuhr die Bodenschleuse aus. Unterhalb des Ringwulstes klaffte das Ladeluk auf. Ein Gerät, äußerlich einem breitmäuligen Geschütz gleichend, schob sich ins Freie.
Die drei heranfahrenden Spezialtransporter wurden von dem entstehenden Antigrav-Zugstrahl erfaßt und im schwerelosen Zustand in den Landeraum gebracht.
Unten drängten sich die Männer in der Schleuse. Um den Vorgang zu beschleunigen, wiesen wir Putchingers Leute an, gesammelt vor dem Verlade-Antigrav anzutreten. So brachten wir die Männer im Eiltempo im Laderaum unter, den wir wenig später mit Sauerstoff versorgten. Die Übernahme von Menschen und Material hatte kaum fünfzehn Minuten gedauert.
Als Putchinger schwerfällig die Zentrale betrat und die Hand an den Funkhelm legte, war der Boden des Schorman-Kraters wieder wie ausgestorben. Die Sache hatte genau nach Plan geklappt.
»Hatten Sie Schwierigkeiten?« fragte ich nach kurzem Gruß.
»Keine, Sir. Der Transport ging klar. Allerdings mußten wir aus Luna-Port sofort wieder verschwinden. Kettenfahrzeuge brachten uns zum Schorman-Krater, wo bereits das wissenschaftliche Team wartete. Waffen und Material sind in bester Ordnung, nur wurde es langsam Zeit, daß Sie mit dem Kreuzer auftauchten. Unser Sauerstoff ist knapp. In Luna-Port hatte man uns keine Zeit gelassen, die Flaschen zu wechseln, und die Vorräte wollte ich noch nicht angreifen. Man kann ja nie wissen …!«
Sein bedeutungsvoller Blick erinnerte mich daran, daß es mit der Übernahme der Spezialsoldaten nicht getan war. Nun hatten wir dreihundert mit besten Waffen ausgerüstete Männer an Bord. Jeder von ihnen trug einen marsianischen Energiestrahler, deren Bedienung die Männer gelernt hatten. Zumindest beherrschten sie die rein mechanischen Vorgänge des Zielens, Sicherns und Abdrückens. Was innerhalb der trommelartigen Laufaufbauchung ablief, hätte ihnen auch Professor Scheuning nicht sagen können.
Das wissenschaftlich-technische Mondteam war ebenfalls zur Stelle. Diese Männer hatten vor einigen Tagen noch in Zonta gearbeitet und fieberhaft versucht, wenigstens einige der vielen Merkwürdigkeiten zu enträtseln. Scheuning war auch unter ihnen. Er war bereits zum Mond abgeflogen, als ich mich noch mit Dr. Manners beschäftigte.
Insoweit hatte die Organisation hervorragend funktioniert. Jedermann war informiert. Niemand stellte überflüssige Fragen. Nur konnte keiner die gewaltige Nervenanspannung verbergen.
Dr. Ifflis, Chef des selenologischen Forschungsstabes, meldete sich. Er war der Entdecker jenes Stollens, in dem Hannibal angegriffen und verwundet worden war. Wir brauchten Dr. Ifflis dringend, um innerhalb des gigantischen Labyrinths den richtigen Weg zu finden.
Aufbrüllende Maschinen ließen mich herumfahren. Coatla saß mit verzerrtem Gesicht vor den Energieschaltungen. Auf den Bildschirmen zuckte das violette Glühen des jählings entstandenen Schutzschirmes. Neben dem Deneber kauerte Captain-Ing. Listerman vor den Schaltungen der Kreuzerwaffen. Es waren nur wenige Kontrollorgane, mit denen ein energetischer Vulkan entfesselt werden konnte. Unsere Waffentürme waren ausgefahren worden.
»Was ist?« schrie ich zu den Männern hinüber. Das Stimmengewirr der Neuangekommenen legte sich.
»Meistersinger auf dem Ostwall, Sir!« klärte mich Listerman auf. Seine Finger lagen auf den Feuerschaltungen der vollpositronischen Leitgeräte.
»Wo ist was?« fragte ich verständnislos.
»Meistersinger, Sir! So nennt man hier die Kampfroboter. Die Soldaten haben einen skurrilen Humor. Feuererlaubnis? Ich
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