Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Diagnose negativ

Diagnose negativ

Titel: Diagnose negativ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
fuhr die Bo­den­schleu­se aus. Un­ter­halb des Ring­wuls­tes klaff­te das La­de­luk auf. Ein Ge­rät, äu­ßer­lich ei­nem breit­mäu­li­gen Ge­schütz glei­chend, schob sich ins Freie.
    Die drei her­an­fah­ren­den Spe­zi­al­trans­por­ter wur­den von dem ent­ste­hen­den An­ti­grav-Zugstrahl er­faßt und im schwe­re­lo­sen Zu­stand in den Lan­de­raum ge­bracht.
    Un­ten dräng­ten sich die Män­ner in der Schleu­se. Um den Vor­gang zu be­schleu­ni­gen, wie­sen wir Put­chin­gers Leu­te an, ge­sam­melt vor dem Ver­la­de-An­ti­grav an­zu­tre­ten. So brach­ten wir die Män­ner im Eil­tem­po im La­de­raum un­ter, den wir we­nig spä­ter mit Sau­er­stoff ver­sorg­ten. Die Über­nah­me von Men­schen und Ma­te­ri­al hat­te kaum fünf­zehn Mi­nu­ten ge­dau­ert.
    Als Put­chin­ger schwer­fäl­lig die Zen­tra­le be­trat und die Hand an den Funk­helm leg­te, war der Bo­den des Schor­man-Kra­ters wie­der wie aus­ge­stor­ben. Die Sa­che hat­te ge­nau nach Plan ge­klappt.
    »Hat­ten Sie Schwie­rig­kei­ten?« frag­te ich nach kur­z­em Gruß.
    »Kei­ne, Sir. Der Trans­port ging klar. Al­ler­dings muß­ten wir aus Lu­na-Port so­fort wie­der ver­schwin­den. Ket­ten­fahr­zeu­ge brach­ten uns zum Schor­man-Kra­ter, wo be­reits das wis­sen­schaft­li­che Team war­te­te. Waf­fen und Ma­te­ri­al sind in bes­ter Ord­nung, nur wur­de es lang­sam Zeit, daß Sie mit dem Kreu­zer auf­tauch­ten. Un­ser Sau­er­stoff ist knapp. In Lu­na-Port hat­te man uns kei­ne Zeit ge­las­sen, die Fla­schen zu wech­seln, und die Vor­rä­te woll­te ich noch nicht an­grei­fen. Man kann ja nie wis­sen …!«
    Sein be­deu­tungs­vol­ler Blick er­in­ner­te mich dar­an, daß es mit der Über­nah­me der Spe­zi­al­sol­da­ten nicht ge­tan war. Nun hat­ten wir drei­hun­dert mit bes­ten Waf­fen aus­ge­rüs­te­te Män­ner an Bord. Je­der von ih­nen trug einen mar­sia­ni­schen Ener­gie­strah­ler, de­ren Be­die­nung die Män­ner ge­lernt hat­ten. Zu­min­dest be­herrsch­ten sie die rein me­cha­ni­schen Vor­gän­ge des Zie­lens, Si­cherns und Ab­drückens. Was in­ner­halb der trom­mel­ar­ti­gen Lau­fauf­bau­chung ab­lief, hät­te ih­nen auch Pro­fes­sor Scheu­ning nicht sa­gen kön­nen.
    Das wis­sen­schaft­lich-tech­ni­sche Mond­team war eben­falls zur Stel­le. Die­se Män­ner hat­ten vor ei­ni­gen Ta­gen noch in Zon­ta ge­ar­bei­tet und fie­ber­haft ver­sucht, we­nigs­tens ei­ni­ge der vie­len Merk­wür­dig­kei­ten zu ent­rät­seln. Scheu­ning war auch un­ter ih­nen. Er war be­reits zum Mond ab­ge­flo­gen, als ich mich noch mit Dr. Man­ners be­schäf­tig­te.
    In­so­weit hat­te die Or­ga­ni­sa­ti­on her­vor­ra­gend funk­tio­niert. Je­der­mann war in­for­miert. Nie­mand stell­te über­flüs­si­ge Fra­gen. Nur konn­te kei­ner die ge­wal­ti­ge Ner­ven­an­span­nung ver­ber­gen.
    Dr. Iff­lis, Chef des se­le­no­lo­gi­schen For­schungs­sta­bes, mel­de­te sich. Er war der Ent­de­cker je­nes Stol­lens, in dem Han­ni­bal an­ge­grif­fen und ver­wun­det wor­den war. Wir brauch­ten Dr. Iff­lis drin­gend, um in­ner­halb des gi­gan­ti­schen La­by­rinths den rich­ti­gen Weg zu fin­den.
    Auf­brül­len­de Ma­schi­nen lie­ßen mich her­um­fah­ren. Coat­la saß mit ver­zerr­tem Ge­sicht vor den Ener­gie­schal­tun­gen. Auf den Bild­schir­men zuck­te das vio­let­te Glü­hen des jäh­lings ent­stan­de­nen Schutz­schir­mes. Ne­ben dem De­ne­ber kau­er­te Cap­tain-Ing. Lis­ter­man vor den Schal­tun­gen der Kreu­zer­waf­fen. Es wa­ren nur we­ni­ge Kon­troll­or­ga­ne, mit de­nen ein ener­ge­ti­scher Vul­kan ent­fes­selt wer­den konn­te. Un­se­re Waf­fen­tür­me wa­ren aus­ge­fah­ren wor­den.
    »Was ist?« schrie ich zu den Män­nern hin­über. Das Stim­men­ge­wirr der Neu­an­ge­kom­me­nen leg­te sich.
    »Meis­ter­sin­ger auf dem Ost­wall, Sir!« klär­te mich Lis­ter­man auf. Sei­ne Fin­ger la­gen auf den Feu­er­schal­tun­gen der voll­po­sitro­ni­schen Leit­ge­rä­te.
    »Wo ist was?« frag­te ich ver­ständ­nis­los.
    »Meis­ter­sin­ger, Sir! So nennt man hier die Kampfro­bo­ter. Die Sol­da­ten ha­ben einen skur­ri­len Hu­mor. Feu­er­er­laub­nis? Ich

Weitere Kostenlose Bücher