Diagnose negativ
aus.
»Komplikationen?« erkundigte er sich. »Wir hatten hier landen sollen, oder?«
»Ja, erraten. In der Station ist der Teufel los. Überfüllt mit frischen Truppen und Verwundeten. Fliegen Sie los, Coatla. Den Krater kennen Sie. Er liegt dicht unter dem Horizont. Wir erhalten Peilzeichen.«
Der Kreuzer ruckte an. Nach einer kurzen, doch heftigen Beschleunigungsperiode kam der mächtige Ringwall in Sicht. Hier begann bereits die Dämmerzone. Die Sonne lugte nur noch als Sichel über dem Pol hervor.
Die wartenden Männer jagten eine Signalrakete mit rotgrünen Sternen in das Vakuum. Als wir mit gedrosselten Antigrav-Absorbern tiefer gingen und die Landebeine aus dem Kugelrumpf klappten, meldete sich Putchinger über Sup-Ultra-Welle.
»Putchinger spricht. Sir, wir haben Sie erwartet. Die Spezialausrüstung ist hier, desgleichen das wissenschaftliche Team. Wir sind vor zehn Stunden angekommen. Die Verlegung war erforderlich. Ihre Anweisungen?«
Vernünftigerweise verzichtete Putchinger auf überflüssige Erklärungen. Wir wußten alle, daß es um unsere Haut ging.
Coatla setzte zur Landung an, als wir die ersten Roboteinheiten auf die Bildschirme bekamen. Sie tauchten aus der Schwärze der Mondnacht auf wie schemenhafte Spukgestalten. Die Ortungstaster des Marskreuzers erfaßten sie so deutlich, als wäre es heller Tag.
Dort unten, knapp drei Kilometer von den westlichen Kraterwällen entfernt, tobte die Schlacht. Die Kampfmaschinen waren nicht besonders schnell in ihrem Vordringen, doch dafür besaßen sie die Wucht einer Walze.
Wir hatten die gesamte Raumschifflotte der Erde zur Versorgung der kämpfenden Truppen eingesetzt. Zu den vorhandenen Panzereinheiten waren neue Brigaden hinzugekommen.
Auf dem weitentfernten Mond war man in der Anwendung atomarer Waffen längst nicht so vorsichtig wie auf der gefährdeten Erde mit ihrer strahlungsempfindlichen Menschheit. Hier ging es hart auf hart. Was wir jemals erfunden und konstruiert hatten, oder was aus vorhandenen Dingen weiterentwickelt worden war, wurde zum Einsatz gebracht.
Besonders die schnellen Panzerraketen mit ihren vollautomatischen Wärmepeilungs-Lenkköpfen vernichteten einen Roboter nach dem anderen. Gegen die atomaren Gewalten der Raks hatten auch marsianische Konstruktionen nicht viel aufzubieten. Auf die Dauer konnten wir das Unheil damit aber nicht aufhalten.
Die Front wurde immer wieder durchbrochen. Die grellen Blitze der Energiestrahler zerrissen die Dunkelheit. Wo sie auftraten, explodierte eines unserer Kettenfahrzeuge oder vergingen tapfer kämpfende Männer aus allen Nationen der Erde.
Fehlschüsse gab es nicht. Wenn die Kampfmaschinen einen Strahlschuß auslösten, saß er haargenau im Ziel.
Zur Zeit räumten die Männer der Mondarmee diesen Abschnitt. Was wir sahen, waren nur noch harte Rückzugsgefechte, die in etwa dreißig Minuten abrupt abgebrochen werden sollten. Jeder Mann hatte ein Raketen-Fluggerät erhalten, mit dem er sich infolge der geringen Mondschwerkraft zu den fünfzig Kilometer entfernt wartenden Raumschiffen zurückziehen sollte.
Die Robots standen gefährlich nahe bei Luna-Port. Der Abwurf einer schweren H-Bombe war beschlossen worden, nachdem an anderen Stellen der Front schon über zwanzig H-Bomben und C-Bomben explodiert waren.
Das Schiff sank tiefer. Die Kraterwälle verdeckten jetzt die direkte Sicht auf die lange Linie der bedrängten Männer.
Augenblicke später setzte Coatla den Kugelraumer auf. Aus dem tiefen Schlagschatten des östlichen Walls kamen silberglänzende Gestalten herbei. Lobral
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