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Diagnose negativ

Diagnose negativ

Titel: Diagnose negativ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ver­langt.«
    »Wenn er aber ver­al­tet oder sonst wie un­gül­tig ist?« frag­te ich. »Was dann?«
    »Kaum mög­lich! Das Zen­tral­or­gan be­fand sich eben­so lan­ge im Ru­he­zu­stand wie der Kreu­zer. Ko­deAuf­for­de­rung und Ant­wort­text dürf­ten über­ein­stim­men. Wenn das rich­tig ist, wer­den wir so un­an­ge­foch­ten lan­den kön­nen, wie ich es Ih­nen vor­aus­ge­sagt ha­be.«
    »Mei­ne Theo­rie!« tri­um­phier­te Il­jit­schin.
    Nach ei­ni­gen Au­gen­bli­cken ver­stumm­te das Heu­len. Ein von Rot­licht be­glei­te­ter Summ­ton klang auf. Er hielt et­wa drei­ßig Se­kun­den an.
    »Rot­licht, mar­sia­ni­sches Sym­bol für freie Fahrt oder An­er­ken­nung. Der Kode stimmt noch.«
    Ich wisch­te mir mit dem Handrücken über die schweiß­be­deck­te Stirn.
    »Okay, ver­ges­sen Sie es«, sag­te ich. »Coat­la, Sie blei­ben bit­te an Ort und Stel­le, bis wir die kur­ze Be­spre­chung hin­ter uns Dr. Iff­lis, ich brau­che Ih­re Plä­ne. Ken­nen Sie Zon­ta so ge­nau daß Sie uns zu dem neu­ent­deck­ten Stol­len brin­gen kön­nen?«
    Iff­lis run­zel­te die Stirn.
    »Das kommt dar­auf an, wo Sie den Kreu­zer lan­den. Ich zei­ge Ih­nen den ge­nau­en La­ge­plan. Die Ori­en­tie­rung wird durch die ver­schie­den­ar­ti­gen Ebe­nen in­ner­halb der Stadt er­schwert. Ein­fach wä­re es, wenn wir dort an­set­zen könn­ten, wo wir die Um­ge­bung ge­nau ken­nen. Das wä­re al­so von der großen Zen­tral­hal­le aus.«
    »Eben, da ha­ben wir es. Al­so wer­den Sie ver­su­chen müs­sen, den Kreu­zer vor den ge­tarn­ten Han­gars zu lan­den. Das macht einen Un­ter­schied von et­wa drei­ßig Ki­lo­me­ter Luft­li­nie aus, auch wenn es hier kei­ne Luft gibt.«
    Iff­lis lach­te flüch­tig. Wir ver­zo­gen kei­ne Mie­ne. Der Witz war ur­alt.
    »Wir wer­den große Schwie­rig­kei­ten ha­ben«, mein­te Iff­lis. »Den Weg fin­den wir, aber si­cher­lich sind wir ta­ge­lang un­ter­wegs. Es ist an­zu­neh­men, daß die me­cha­ni­schen Trans­port­ver­bin­dun­gen aus­ge­fal­len sind. Wenn wir au­ßer­dem auf Wi­der­stand sto­ßen, wür­de ich ra­ten, das Un­ter­neh­men von vorn­her­ein auf­zu­ge­ben. Wie ge­sagt: mir wä­re es lie­ber, wenn wir vom Hal­len­dom vor­rücken könn­ten. Dann schaff­ten wir es in we­ni­gen Stun­den. Ei­ni­ge un­se­rer Elek­tro­wa­gen wer­den noch in Ord­nung sein. Viel­leicht funk­tio­nie­ren auch noch die Auf­zü­ge. Wenn nicht, müs­sen wir über die Ser­pen­ti­nen­stol­len nach un­ten. Ich se­he schwarz.«
    »Ich bin erst beim dun­kel­ro­ten Farb­ton an­ge­langt, Dok­tor. Wir wer­den froh sein müs­sen, wenn wir über­haupt bei den Han­gars auf den Bo­den kom­men. Hof­fen wir auf Pro­fes­sor Il­jit­schins Theo­rie.«
    Ich sah den Ky­ber­ne­ti­ker prü­fend an. Er wink­te wü­tend ab. Il­jit­schin war nicht be­son­ders duld­sam und schi­en auch kei­nen Hu­mor zu ha­ben, oder er ver­stand es, ei­ne sol­che Re­gung meis­ter­haft zu ver­ber­gen.
    »Ih­nen ist nicht zu hel­fen. Es wird noch mehr ge­sche­hen, als Sie jetzt ah­nen. Ich bil­de mir ein, die Hand­lungs­wei­se sol­cher Su­pe­r­au­to­ma­ten bes­ser be­ur­tei­len zu kön­nen.«
    Ich bat Wis­sen­schaft­ler und Of­fi­zie­re in die um­ge­bau­te Mes­se des Kreu­zers. Die über­all im Schiff ver­streu­ten Sol­da­ten hör­ten über Bild­sprech­ver­bin­dung zu.
    Die Pla­nung wur­de noch­mals durch­ge­spro­chen. Ich schloß mit den Wor­ten:
    »Es geht nicht nur um uns, son­dern um die Exis­tenz der Mensch­heit. Wie Pro­fes­sor Il­jit­schin er­klärt, sind die Hand­lun­gen ei­nes Ro­bot­ge­hirns un­be­re­chen­bar, wenn man über die Grund­schal­tun­gen nichts weiß. Es kann da­her an­ge­nom­men wer­den, daß über kurz oder lang ato­ma­re Fern­waf­fen an­ge­wen­det wer­den. Bis­her be­schränk­te sich der un­be­kann­te Geg­ner auf bo­den­ge­bun­de­ne Ro­bo­ter­an­grif­fe. Fan­gen wir al­so an.«
    »Ein sa­lo­mo­ni­scher Aus­spruch«, spöt­tel­te Han­ni­bal bit­ter. »Wo sol­len wir an­fan­gen?«
    Ich mus­ter­te die düs­te­ren Ge­sich­ter der Män­ner. Mi­nu­ten spä­ter brach­te der De­ne­ber den Kreu­zer auf Fahrt. Wir flo­gen lang­sam auf das am Ho­ri­zont

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