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Diagnose negativ

Diagnose negativ

Titel: Diagnose negativ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Schu­lungs­au­to­ma­ten nä­her er­klär­ten. Falls sich das nicht als Hirn­ge­spinst er­weist, dürf­te es wohl von Ih­nen und Ih­ren Kol­le­gen ab­hän­gen, ob ich mich dem Ding an­ver­traue. An ei­ner Vi­vi­sek­ti­on ist mir we­nig ge­le­gen.«
    »Lä­cher­lich!« ent­geg­ne­te der Ky­ber­ne­ti­ker. »Un­se­re Un­ter­la­gen stim­men. Ich ha­be das GWA-Re­chen­ge­hirn mit den grund­sätz­li­chen Da­ten ver­sorgt. Ich be­haup­te nach wie vor, daß in der Ant­ark­tis ei­ne Zen­tral­sta­ti­on exis­tiert, die durch un­sach­ge­mä­ße Ein­grif­fe ak­ti­viert wor­den ist. Nur dar­auf sind die Er­eig­nis­se zu­rück­zu­füh­ren.«
    Weit un­ter uns flog die Land­schaft des Mon­des da­hin. Un­se­re Re­ak­to­ren wa­ren mit neun­zig Pro­zent der ver­füg­ba­ren Leis­tung auf den ener­ge­ti­schen Ab­wehr­schirm ge­schal­tet wor­den. Wie mir der De­ne­ber noch­mals ver­si­cher­te, hät­te die Hül­le je­de ato­ma­re Ex­plo­si­on über­ste­hen kön­nen.
    Der Kreu­zer flog ru­hig und gleich­mä­ßig. Von kämp­fen­den Trup­pen war in die­sen Brei­ten nichts mehr zu se­hen. Nur un­se­re Me­tall­tas­ter spra­chen lau­fend an. Das wa­ren die Über­res­te ab­ge­schos­se­ner Ro­bo­ter, ir­di­scher Raum­schif­fe und ir­di­scher Mond­pan­zer.
    Als am Ho­ri­zont ei­ne grel­le Leucht­er­schei­nung sicht­bar wur­de, gab ich Coat­la einen Wink. Wir stopp­ten mit kurz auf­brül­len­den Trieb­wer­ken. Dann hin­gen wir im schwe­re­lo­sen Zu­stand über dem Sho­ni­an-Meer.
    Han­ni­bal setz­te die letz­te aus­führ­li­che Fun­knach­richt ans Haupt­quar­tier ab. Wir stan­den in di­rek­ter Sicht­ver­bin­dung zur GWA-Re­lais­sta­ti­on, die ih­rer­seits wie­der die Er­de im Funk­ho­ri­zont hat­te.
    Nein, auf Ter­ra hat­ten sich kei­ne be­son­de­ren Vor­komm­nis­se er­eig­net. Am Süd­pol war die Höl­le los, aber da­mit hat­ten wir ge­rech­net. Sonst soll­te al­les nach Plan wei­ter­lau­fen.
    »Kei­ne Or­tungs­er­geb­nis­se, kei­ne Fremd­kör­per in der Nä­he«, gab Dr.-Ing. Sno­fer durch. »Die Ge­gend ist wie aus­ge­stor­ben. Da­bei wur­de uns be­rich­tet, bis­her wä­re je­der Raum­jä­ger von sehr klei­nen und schnel­len Flug­ob­jek­ten an­ge­grif­fen wor­den, falls es der Pi­lot ge­wagt hat­te, bis zu die­sen Brei­ten vor­zu­sto­ßen. An­wei­sun­gen, Sir?«
    »Kei­ne«, sag­te ich ins Mi­kro­phon. »Pas­sen Sie nur auf. Das ist al­les.«
    »Sie wol­len mir wohl um al­les in der Welt nicht glau­ben, wie?« be­merk­te der Ky­ber­ne­ti­ker ver­är­gert. »Mei­ne Her­ren, Sie soll­ten die Hand­lungs­wei­se ei­nes elek­tro­ni­schen oder po­sitro­ni­schen Schalt­ele­men­tes nicht mit der ei­nes or­ga­ni­schen Ge­hirns ver­glei­chen. Ein Ro­bo­ter ist den Ge­set­zen ei­ner kla­ren, sorg­fäl­tig ab­ge­stuf­ten Lo­gik un­ter­wor­fen. Sei­ne Er­geb­nis­se sa­gen ihm, daß er von ei­nem mar­sia­ni­schen Kreu­zer nicht an­ge­grif­fen wird, al­so kön­nen die In­sas­sen be­sag­ten Kreu­zers kei­ne Geg­ner sein.«
    »Ko­de­ge­rät spricht an«, schrie Lis­ter­man plötz­lich. »Da, se­hen Sie doch! Das Ding hat bis­her noch nie funk­tio­niert. Wir wuß­ten über­haupt nicht, was es da­mit auf sich hat. Au­ßer­dem kom­men Si­gna­le an.«
    Auf dem Bild­schirm wa­ren hu­schen­de Sym­bol­grup­pen zu se­hen, ei­ne sinn­ver­wir­ren­de Farb­sym­pho­nie. Als die Zei­chen ver­schwan­den, klan­gen Lau­te von ra­sen­der Schnel­lig­keit auf. Es war ein Zir­pen und Heu­len, wie es nur ein un­er­hört rasch ar­bei­ten­der Atom­sen­der er­zeu­gen konn­te.
    »Ko­despruch!« sag­te der De­ne­ber ge­preßt. »Jetzt kommt es dar­auf an! Wäh­rend des großen Krie­ges war es selbst­ver­ständ­lich, daß heim­keh­ren­de Raum­schif­fe, dar­un­ter vor­dring­lich die Kampfein­hei­ten, vor der Lan­dung ihr Ko­de­si­gnal ab­strahl­ten. Na­tür­lich ver­such­te man auf bei­den Sei­ten, den Geg­ner zu bluf­fen. Die Ein­rich­tung funk­tio­niert noch. Pro­fes­sor Il­jit­schin ist durch­aus rich­tig ori­en­tiert. Es gibt ein zen­tra­les Steu­er­ge­hirn, das nun von dem au­to­ma­tisch ge­or­te­ten Schiff den Land­eim­puls

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