Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Diagnose negativ

Diagnose negativ

Titel: Diagnose negativ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
möch­te doch ein­mal se­hen, wie un­se­re schwe­ren Strahl­ka­no­nen auf die Din­ger wir­ken.«
    »Fin­ger weg, um Him­mels wil­len, Fin­ger weg«, schrie je­mand mit ho­her Stim­me. Ich wand­te den Kopf.
    Pro­fes­sor Il­jit­schin kam nach vorn ge­stürzt. Der klei­ne Mann mit dem ha­ge­ren, zer­furch­ten Ge­sicht schi­en au­ßer sich zu sein.
    »Ver­rückt ge­wor­den!« rief er. »Wer ist hier der Ky­ber­ne­ti­ker? Wer wohl: Ich, Ser­gej Il­jit­schin. Las­sen Sie al­so den Un­sinn. Fra­gen Sie we­nigs­tens! Sie wol­len mir mei­ne Theo­rie über den Hau­fen wer­fen, wie?
    Auf kei­nen Fall mit mar­sia­ni­schen Waf­fen auf mar­sia­ni­sche Ro­bo­ter schie­ßen!« Sei­ne Hän­de um­klam­mer­ten die kräf­ti­gen Ar­me un­se­res Waf­fen­of­fi­ziers.
    »Mei­ne Be­rech­nun­gen wei­sen aus, daß je­der Ro­bo­ter von ei­nem Zen­tral­or­gan ge­steu­ert wird«, be­schwor mich Il­jit­schin. »Ver­hin­dern Sie den Un­fug! Die hoch­wer­ti­gen Ro­bot­ge­hir­ne wer­den so­fort fest­stel­len, daß dies ein mar­sia­ni­sches Raum­schiff ist. Er­öff­nen wir das Feu­er, ge­hen Warn­im­pul­se an die Zen­tral­stel­le. Da­mit wä­re es vor­bei mit dem ge­fahr­lo­sen Ein­drin­gen in die An­la­gen von Zon­ta. Be­grei­fen Sie das?«
    Ich ver­stand! Al­ler­dings nicht al­les, ob­wohl mir Il­jit­schins Theo­rie be­kannt war. Auch un­ser »Ge­dächt­nis« war zu glei­chen Er­geb­nis­sen ge­kom­men, wor­aus zu fol­gern war, daß un­ser Ope­ra­ti­ons­plan in we­sent­li­chen De­tails auf den Er­kennt­nis­sen des rus­si­schen Ky­ber­ne­ti­kers ba­sier­te.
    »Feu­er­ver­bot! Schal­ten Sie ab, Lis­ter­man«, sag­te ich be­tont ru­hig. »Coat­la, star­ten Sie. Ziel Zon­ta!«
    Lis­ter­man sah mich aus­drucks­los an. Weit hin­ten, in ei­ner ver­bor­ge­nen Ecke der Zen­tra­le, hör­te ich Ko­li­bris Win­seln. Er war zur Hälf­te an der zwei­ten Haupt­fi­gur un­se­rer Ein­satz­pla­nung hoch­ge­klet­tert.
    Man­zo hat­te sich, sei­ner stil­len Art ent­spre­chend, im Hin­ter­grund ge­hal­ten. Erst jetzt er­hob er die pran­ken­ar­ti­gen Hän­de. Der zwei­ein­halb Me­ter ho­he Kör­per mit dem trom­mel­ar­tig ge­wölb­ten Brust­korb steck­te in ei­nem Spe­zi­al­rau­m­an­zug. Nur der rie­si­ge, haar­lo­se Kopf wur­de vom zu­rück­ge­klapp­ten Druck­helm frei­ge­ge­ben.
    Ich sah die faust­großen Au­gen freu­dig auf­leuch­ten. Man­zo, der na­tür­li­che Te­le­path und Nach­kom­me strah­lungs­ge­schä­dig­ter El­tern, war zum Ein­satz be­reit. Nach­dem ich ihn vor et­wa vier Jah­ren wäh­rend ei­nes Ein­sat­zes im Ama­zo­nas-Ge­biet ent­deckt und ge­ret­tet hat­te, war er zu ei­nem über­aus wert­vol­len GWA-Mit­glied ge­wor­den.
    Ich wink­te lä­chelnd hin­über. Die An­we­sen­heit des Gi­gan­ten be­ru­hig­te mich. We­nigs­tens war da­mit die Nach­rich­ten­ver­bin­dung ge­si­chert, gleich­gül­tig, wo wir uns be­fan­den.
    TS-19, un­ser zu­ver­läs­si­ger Ver­bin­dungs­mann, hielt sich be­reits in der Ant­ark­tis auf, wo er ei­ne Son­der­un­ter­kunft be­zo­gen hat­te. Bei ihm be­fand sich Ki­ny Ed­wards, die wie Man­zo ei­ne na­tür­li­che Te­le­pa­thin war. Bei­de konn­ten ih­ren Ge­dan­ken­in­halt ge­gen­sei­tig aus­tau­schen. Ei­ne bes­se­re und schnel­le­re »Funk­ver­bin­dung« hät­te man sich nicht wün­schen kön­nen.
    Un­ser Kreu­zer dröhn­te in den Mond­him­mel. Die Ro­bots hat­ten kei­nen Schuß ab­ge­ge­ben, ob­wohl wir wirk­lich ein loh­nen­des Ziel ge­we­sen wä­ren.
    Auf Han­ni­bals Stirn perl­te der Schweiß. Knur­rig fuhr er Pro­fes­sor Il­jit­schin an:
    »Ih­re Theo­rie in Eh­ren, Pro­fes­sor! Ich hät­te für mein Le­ben gern ge­se­hen, wie die Me­tall­mons­tren auf un­se­re Strahl­ka­no­nen rea­gie­ren. Was ist, wenn Sie sich ge­irrt ha­ben? Wo soll die so oft er­wähn­te Zen­tral­stel­le zu fin­den sein? Et­wa in Zon­ta?«
    » Ein Schuß aus leicht iden­ti­fi­zier­ba­ren Waf­fen – und Ihr Un­ter­neh­men wä­re ver­ei­telt ge­we­sen.«
    »Wie Sie mei­nen, Pro­fes­sor«, lenk­te der Klei­ne fried­lich ein. »Ich wä­re Ih­nen äu­ßerst dank­bar, wenn Sie mir die ge­such­ten

Weitere Kostenlose Bücher