Diagnose negativ
sichtbare Leuchtfanal zu.
»Ich möchte wissen, warum ich Ihnen behilflich bin«, sagte Coatla. »Ich sollte mich zurückziehen. So weit geht unsere Freundschaft nicht, HC-9!«
»Coatla, Sie werden genau das tun, was ich Ihnen sage. Sie werden sogar noch mehr unternehmen, als Sie bisher gedacht haben. Wer, denken Sie wohl, dürfte unter den Anwesenden fähig sein, ein marsianisches Hypno-Schulungsgerät zu bedienen? Wer, Coatla?«
»Sie sind verrückt!«
»Vielleicht. Deshalb hüten Sie sich vor den Einfällen eines Verrückten. Ich lasse Sie notfalls durch Professor Horam aus Ihrem Trägerkörper ausbauen und unter eine Glasglocke setzen. Wir haben hervorragende Maschinen als Ersatzelemente für Kreislauffunktionen, Sauerstoff- und Nährstoffversorgung. Sie würden sich nicht sonderlich wohl fühlen, oder?«
Ich bemerkte das Zittern seiner Hände. Coatla würde gehorchen. Er hatte keine Chance mehr.
»Es gibt ein allgemeingültiges biologisches Gesetz, wonach man an jener Zustandsform hängt, die man ›Leben‹ nennt«, kam die Antwort. »Sie sollten es nicht darauf ankommen lassen, Oberstleutnant HC-9! Sie bleiben nicht immer Sieger.«
Auf den Bildschirmen wuchs die strahlende Kuppel. Wie wurde ein solcher Energieschirm erzeugt? Wir waren bereit, einer grenzenlos überlegenen Macht die Stirn zu bieten.
Plötzlich erklang der Aufschrei des Denebers.
Der unheimliche Energieschirm leuchtete wie das angeblendete Auge eines Götteriesen.
Hannibal drückte mir eine Waffe in die Hand. Das war es also, was Professor Iljitschin nicht hatte sagen wollen!
7.
In den Geräuschelementen des Kodegerätes summte es ununterbrochen. Innerhalb des Schiffes waren schlagartig jene vollpositronischen Automaten erwacht, deren Funktion wir weder begriffen, noch annähernd gedeutet hatten.
Die Zentrale des Kreuzers war erfüllt von unwirklichem Leben. Stimmen und morseartig durchgegebene Kodegruppen klangen auf. Das Brummen mit dem damit verbundenen Rotlicht steigerte sich.
Vor zwei Minuten hatte Coatla die Gewalt über das Schiff verloren. Die Maschinen waren von selbst angesprungen. Die Landebeine waren ausgefahren worden und die schußbereiten Waffen in der Kugelwandung verschwunden.
»Fernsteuerübernahme durch das Zentralsteuergerät«, hatte Professor Iljitschin beinahe vergnügt erklärt. »Was sagen Sie nun?«
Ohne unser Dazutun rasten wir nun haargenau auf jene Energieglocke zu, über der bereits eine schwere C-Bombe explodiert war. Ebenso wirkungslos wie in der Antarktis!
Ich stand hinter dem Pilotensitz. Die Männer des Einsatzkommandos hatten die Spezialraumanzüge geschlossen und die Helme über die Köpfe geschlagen.
Unter den Raumpanzern trugen wir neuartige Thermo-Kombinationen mit halbautomatisch schließenden Kopfhauben, eingebauten Sichtelementen auf optischer Spiegelreflexbasis und kurzfristig verwendbaren Belüftungsgebläsen.
Die Kombis aus dem Kunststoff Thermolyden waren als Kampfanzüge für solche Leute entworfen worden, die während eines Einsatzes mit atomaren Flammenwerfern oder marsianischen Energiestrahlern umzugehen hatten.
Die Bekleidung hielt fünftausend Grad Celsius aus. Wenn höhere Temperaturen auftraten, löste sich das Material zischend und blasenwerfend auf. Man sollte also nach Möglichkeit vermeiden, im Innern einer atomaren Gaskugel zu stehen. Dagegen waren die Thermoanzüge hervorragend geeignet, in engen Räumlichkeiten ausbrechende Feuergefechte heil zu überstehen, vorausgesetzt, sie wurden nicht von
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