Diagnose negativ
rätselhaft. Schließlich hatte er nicht jene Mittel einsetzen können, die uns zur Verfügung standen.
Dann quälte mich noch die Frage nach seinem wissenschaftlichen Können. Wie hatte er es geschafft, die komplizierten Materie-Transmitter zu benutzen? Wie hatte er sie ohne fachmännische Hilfe schalten und richtig justieren können?
Wir hatten den Deneber und ein ausgezeichnetes Expertenteam. Scheuning konnte sich theoretisch sehr gut vorstellen, wie die Geräte funktionierten. Er hatte mir einen Vortrag gehalten, daß mir anschließend schwindelte.
Das waren Probleme, die Hannibal und mich quälten. Der ruhigste von uns war Manzo. Entweder besaß er keine Nerven, oder sie waren von solcher Stabilität, daß er sie nach Wunsch verleugnen konnte.
Die schweren Energiewaffen machten mir Sorge. Coatla hatte behauptet, bei der Transition spielte es überhaupt keine Rolle, welcher materiell stabile Gegenstand aufgelöst und abgestrahlt werden sollte. Jedes einzelne Atom fände genau an seinen richtigen Platz zurück. Voraussetzung wäre nur eine einwandfreie Grundschaltung, die mit den Daten des Empfängergerätes übereinstimmen müßte.
Nun standen wir auf der kupferfarbenen Metallplattform des säulenförmigen Gerätes. Hoch über unseren Köpfen befand sich eine zweite Schale aus dem gleichen Metall, das mit unserem Kupfer überhaupt nichts gemein hatte. Es glänzte nur so. Beide Schalen waren durch armdicke Stäbe aus dem gleichen Material miteinander verbunden. Dazwischen standen wir.
Vor uns, auf dem tieferliegenden Boden der Halle, war nach der Eingangsschaltung des Denebers ein grüner Leuchtkreis aufgeflammt. Das war die Zone, die nun nicht mehr betreten werden durfte.
Mein Herz schlug dumpf und im schnellen Rhythmus.
Scheuning und Coatla saßen vor dem halbrund gestalteten Schaltaggregat. Welche Energien zur Entmaterialisierung unserer Körper aufgeboten werden mußten, war mir recht schleierhaft. Scheuning hatte etwas von einigen Millionen Kilowatt gemurmelt, wobei es nicht sicher sei, daß es vielleicht nicht einige hundert Millionen wären.
Ich blickte auf Hannibal hinab. Sein Gesicht wirkte eckig und asymmetrisch. Seine Augen glichen denen eines Toten.
Manzo ragte dicht neben mir auf. Seine Gestalt füllte die Hälfte des Transmitters aus.
Der vierte im Bunde hockte reglos auf der Metallplatte. Kolibri war mit großer Bereitschaft in den Transmitter gesprungen.
Er wollte anscheinend dorthin zurück, woher er gekommen war. Noch erstaunlicher fanden wir es, daß er keinen Laut mehr von sich gab. Nur seine bernsteingelben Augen funkelten hellwach. Er schien auf etwas zu warten, das er schon erlebt hatte.
Scheuning kam näher. Er räusperte sich gemessen. Für ihn war diese Sache in erster Linie ein hochinteressantes Experiment.
Ringsum standen die Männer des technischen Teams. Hinter ihnen lugten die blassen Gesichter der Soldaten durch die Türöffnung. Niemand sprach ein Wort. Nur die Maschinen summten.
Die Kraftstation zur Versorgung der Transmitter hatten wir auch gefunden. Es handelte sich um zwei mächtige Fusionsreaktoren mit noch größeren Konverterbänken. Dorthin also sollten wir Energie beziehen und außerdem noch etwas, was Coatla ein fünfdimensionales »Assimilationsfeld« auf der energetischen Ebene des übergeordneten Universums genannt hatte.
»Fertig?« fragte Scheuning geschäftig. »Die Assimilation beginnt sofort. Das heißt also, daß Sie an die vorhandenen, jedoch nicht nachweisbaren Feldströmungen des Hyperraumes angeglichen werden. Sie werden zwischen den
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