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Diagnose negativ

Diagnose negativ

Titel: Diagnose negativ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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re­gis­triert. Be­stimmt hat­te das Ant­ark­tis-Ro­bot­ge­hirn nicht von selbst Be­richt er­stat­tet, ob­wohl es über un­ser Plu­to-Mär­chen in­for­miert ge­we­sen war.
    Es wur­de ge­fähr­lich, das fühl­te ich deut­lich. Ich griff zu ei­ner ver­rückt er­schei­nen­den Maß­nah­me, in­dem ich mich an die Wahr­heit hielt. Die ab­so­lu­te Wahr­heit fas­sen vie­le Men­schen als er­lo­gen auf. Ich woll­te se­hen, wie der Ir­re dar­auf rea­gier­te.
    »Du hast wohl ei­ge­ne For­schun­gen be­trie­ben, wie?« frag­te er mit dem glei­chen Lä­cheln. »So ähn­lich wie ich, ja? Zu­fäl­lig den De­tek­tor ge­fun­den, Schu­lun­gen durch­ge­macht, und dann bist du auf die Idee ge­kom­men, die Welt zu be­herr­schen. Ist das so?«
    »Nein, nein, tau­send­mal nein«, wim­mer­te ich. »Ich ha­be über­haupt nichts da­von ge­wußt. Sie ka­men vor ei­ni­gen Ta­gen in mein La­bor und ver­haf­te­ten mich ein­fach. Sie hat­ten her­aus­ge­fun­den, das ich ein­mal dein Mit­ar­bei­ter ge­we­sen war. Sie quetsch­ten mich aus, be­frag­ten mich nach al­len mög­li­chen Din­gen. Sie setz­ten mich un­ter Hyp­no­se, und dann ging es wie­der los. Glau­be mir doch!«
    »Wer ›sie‹?«
    »Die GWA«, schluchz­te ich auf. »Als sie al­les wuß­ten, brach­ten sie mich zum Mond. Sie ha­ben einen Kreu­zer des Mars und kön­nen ihn auch flie­gen. Ich weiß nicht wie­so, aber sie ha­ben glän­zen­de Ex­per­ten. Ich soll­te mich mit dir in Ver­bin­dung set­zen und so tun, als wä­re ich dein bes­ter Freund. Ich soll­te mit dem Trans­mit­ter hier­her kom­men, die Bom­ben wer­fen und wie­der ver­schwin­den. Sie quäl­ten mich und steck­ten mich un­ter den Q-Ap­pa­rat. Sie sag­ten, sie brauch­ten un­be­dingt mein Fach­wis­sen. Hier könn­te nur ein Mann ein­grei­fen, der auch et­was von Ky­ber­ne­tik ver­stün­de. Ich soll­te dich täu­schen. Je­ry – nie woll­te ich das, glau­be mir. Ich könn­te es über­haupt nicht. Nie ha­be ich dich täu­schen kön­nen.«
    Die letz­ten Wor­te schrie ich hin­aus. Han­ni­bal war kalk­weiß. Da be­gann sich Ran­dolph selbst­ge­fäl­lig die Hän­de zu rei­ben. Un­mit­tel­bar dar­auf lach­te er schrill.
    »Das stimmt, nie konn­test du es. Hast du es ih­nen nicht ge­sagt?«
    »Nein, ich hat­te Angst. Sie droh­ten. Sie sag­ten, es wä­re mei­ne Pflicht, für die Welt ein­zu­tre­ten. Sie hat­ten die­ses Un­ge­heu­er auf dem Mond. Der Bur­sche konn­te die Im­puls­sch­lös­ser öff­nen. Der Klei­ne da ist ein Of­fi­zier vom tech­ni­schen Waf­fen­amt in Wa­shing­ton. Er kam des­halb mit, um die Bom­ben ein­zu­stel­len und rich­tig zu zün­den. Der Mu­tant soll­te hier un­ten die Tü­ren öff­nen. Je­ry – nie hät­te ich die Bom­ben ge­wor­fen. Oder ha­be ich es ge­tan? Sag doch et­was, Je­ry! Ha­be ich die Bom­ben ge­wor­fen?«
    »Nein, du hat­test Angst, so wie du im­mer Angst hat­test. Dein Glück, daß du die Wahr­heit ge­spro­chen hast. Ich ha­be al­les er­fah­ren. Eu­re Ge­schich­te war nicht schlecht. Der Ro­bot rea­gier­te dar­auf. Ich war mir dar­über klar, daß das nie­mals dein Ein­fall sein konn­te. Da­zu ge­hö­ren bes­se­re Köp­fe. Und du hät­test mich er­le­di­gen sol­len? Aus­ge­rech­net du? Zu­sam­men mit ei­nem stu­pi­den Mu­tan­ten und ei­nem Zwerg von Waf­fen­of­fi­zier?«
    Er starr­te mich an. Plötz­lich zer­fiel sein Ge­sicht. Nach den Mo­men­ten der Klar­heit er­klang wie­der die­ses teuf­li­sche Ge­läch­ter. Er warf die Ar­me hoch und klatsch­te sich auf die Schen­kel. Da­zu brüll­te er un­un­ter­bro­chen.
    Eben­so plötz­lich, wie der An­fall ge­kom­men war, wur­de Ran­dolph wie­der klar. Das war das Ge­fähr­li­che an sei­nem Zu­stand.
    »Ich hat­te euch nur schock­läh­men las­sen, um eu­re Ge­schich­te zu hö­ren.«
    »Ja, ja, du hät­test uns spie­lend leicht tö­ten kön­nen«, sag­te ich be­bend. »Je­ry, ich mei­ne es gut. Sie ha­ben mich ge­zwun­gen. Den Klei­nen eben­falls. Er schwitz­te vor Angst. Wir muß­ten es tun. Ich bin bald ver­rückt ge­wor­den in dem Trans­mit­ter. Dann ha­be ich in Pa­nik auf dei­ne Die­ner ge­schos­sen. Ich ha­be es nicht bö­se ge­meint. Ich woll­te mich nur ver­tei­di­gen, und sie hat­ten

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