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Diagnose zur Daemmerung

Diagnose zur Daemmerung

Titel: Diagnose zur Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassie Alexander
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Ding jetzt töten.« Er klappte den Kofferraum auf und holte Klebeband und ein Montiereisen hervor.
    Unwillkürlich wich ich vor ihm zurück. »Wir werden ihn ganz bestimmt nicht töten, und ich werde dich auch nicht fragen, warum dein Auto perfekt für eine Entführung ausgerüstet ist.«
    »Er hat versucht, mich umzubringen!« Aufgebracht schüttelte Hector die Eisenstange.
    »Ich brauche ihn, um meine Mom zu retten, schon vergessen?«
    »Und technisch gesehen wollte ich nur etwas von Ihrem Blut«, meldete sich Dren von der Rückbank. Seine Augen funkelten in der Dunkelheit. »Ich hätte etwas übrig gelassen.«
    Mit einer wütenden Geste zischte ich ihn an: »Du bist nicht hilfreich, also tu mir den Gefallen und halt den Mund.« Dann trat ich zwischen die beiden Männer. Normalerweise konnte ein Vampir sich problemlos seiner Haut erwehren, aber da Dren ungefähr die Hälfte seiner wichtigsten Knochen fehlte, er völlig ausgehungert und Hector extrem sauer war, hatte der Vertreter der Menschheit in diesem Fall wohl eine reelle Chance. »Lass es mich erklären. Zumindest zum Teil. Soweit ich es eben kann. Was die Drei Kreuze dort machen, Hector, das ist schrecklich. Sie haben Dren gefoltert und seine Knochen entfernt, um damit diesen Raum …« Bei der Erinnerung daran versagte mir die Stimme. »Adriana ist dort drin, Hector, gefangen in einem Käfig aus Knochen und Stahlgittern. Das Ganze ist absolut krank.«
    Dann wandte ich mich an Dren. »Und du hast geschworen, meiner Mutter zu helfen. Ich brauche dein Blut. Sie hat Krebs, und ich will sie heilen.«
    Überrascht zog Dren die Augenbrauen hoch. Ein Lächeln huschte über seine Lippen, das sich zu einem bellenden Lachen auswuchs. Er konnte gar nicht mehr aufhören und klang wie ein überdrehter Hund. Irgendwann musste er husten, was seinem Heiterkeitsanfall ein Ende bereitete.
    »Was ist daran so lustig?« Frustriert stemmte ich die Hände in die Hüften. »Du hast es versprochen – nein, geschworen!«
    Dren bekam seine Atmung langsam wieder unter Kontrolle. »Du solltest die Schwüre, die du einforderst, etwas präziser formulieren.«
    »Verdammt, Dren!« In mir stieg eine unglaubliche Wut auf, und ich positionierte mich drohend vor der offenen Wagentür. »Du wirst tun, was ich sage!«
    Er wuchtete sich vorwärts und zog sich mithilfe seiner gesunden Gliedmaßen aus dem Wagen. Hector und ich wichen hastig zurück. »Wäre sie an mich gebunden, würde ich es dich bis zu deinem letzten Atemzug bereuen lassen, ihr mein Blut gegeben zu haben. Sie würde dich dafür hassen, denn du wärst es gewesen, die sie zu meiner Sklavin gemacht hat.« Sobald er auf dem Boden lag, unterbrach er sich kurz, um sich zu sammeln und sein kaputtes Bein richtig auszurichten. Dabei schienen ihm diverse Szenarien durch den Kopf zu gehen, denn er grinste breit und präsentierte uns seine Reißzähne. »Mir fallen so viele Dinge ein, zu denen ich sie zwingen könnte, o ja …«
    Hilflos ballte ich die Fäuste. »Aber ich habe dir das Leben gerettet!«
    »Und dafür möchte ich dir danken. Doch ich habe ebenfalls geschworen, deiner Mutter nichts zuleide zu tun, wer auch immer sie sein mag. Und genau das würde mein Blut letztendlich bewirken, glaub mir. Ehrlich gesagt würde ich mit Sicherheit dafür sorgen.«
    Ich beugte mich vor und brüllte ihn an: »Ich bin bestimmt nicht bloß hierhergekommen, um dich zu retten! Hätte ich das gewusst, hätte ich es lieber noch einmal bei dem Mädchen probiert!« Völlig außer mir wirbelte ich zu Hector herum. »Gib mir das Montiereisen.«
    Er wich einen Schritt zurück. »Ich dachte, wir sollen ihn nicht töten?«
    »Das gilt jetzt nicht mehr.« Fordernd streckte ich die Hand aus.
    »Edie … er hat nicht ganz unrecht.«
    »Mann, ihr könnt mich beide Mal!« Um etwas Dampf abzulassen, wanderte ich in einem Kreis um die zwei herum und fuhr mir mit den Händen durchs Haar. »Wir müssen zurück und Adriana holen.«
    »Nicht jetzt. Heute Nacht gehen wir nirgendwo mehr hin.« Entschlossen ließ Hector die Eisenstange auf seine Handfläche klatschen.
    »Wir vielleicht nicht – aber Luz, ich meine Reina, wird Montalvo den Hintern aufreißen, wenn sie davon erfährt. Hast du ihre Handynummer? Hat sie überhaupt ein Telefon?«
    »Und was, meinst du, wird sie mit deinem geliebten Zombie machen, wenn sie ihn dort findet, Mädchen?«, gab Dren vom Boden aus zu bedenken.
    »Du solltest besser die Klappe halten.«
    »Na los doch, erzähl ihm von dem Zombie«,

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