Diamanten fuer die Braut
Henri.“
Nachdem Joel im Cockpit verschwunden war, kam der Steward aus der Bordküche und führte Bethany in den eleganten Sitzbereich. Den angebotenen Champagner und Kaviar lehnte sie ab, nahm jedoch gern den Kaffee, der wie von Zauberhand auftauchte und ganz ausgezeichnet schmeckte.
Bethany blickte sich um, während sie an ihrer Tasse nippte. Sie war noch nie mit einem Privatjet geflogen und sehr beeindruckt von der luxuriösen Innenausstattung: Auf einem prächtigen Läufer standen ein cremefarbenes Sofa und zwei dazu passende Sessel, dazwischen ein Couchtisch mit Einlegearbeiten. Rechts von sich sah sie einen großen Bildschirm und eine Stereoanlage. An der gegenüberliegenden Wand hing ein wunderschönes Gemälde von Monet, dessen zarte Blau-, Rosa- und Lilatöne genau zum Läufer passten. Das einzige rein Praktische waren ein Schreibtisch, auf dem ein Laptop stand, sowie ein mit schwarzem Leder bezogener Bürostuhl.
Als Bethany ausgetrunken hatte, stellte sie die Tasse ab und stand auf, um sich weiter umzusehen. Neben einem gut ausgestatteten Bad gab es ein kleines, aber äußerst luxuriöses Schlafzimmer. Stirnrunzelnd betrachtete sie das Bett. Sie konnte sich nicht vorstellen, wozu ein Geschäftsmann schwarze Seidenbezüge brauchte, die eine eindeutig erotische Atmosphäre verbreiteten – es sei denn, er verband desÖfteren Arbeit und Vergnügen miteinander.
Vielleicht war sie also nur eine von unzähligen Frauen, die ihn auf einer „Geschäftsreise“ begleiteten. Bei diesem Gedanken zog sich ihr der Magen zusammen. Es war ein Fehler, mitzukommen, dachte sie erneut. Andererseits musste sie ja nicht mit ihm schlafen – sie könnte einfach Nein sagen.
Erschüttert darüber, in was für einen Mann sie sich da vielleicht verliebt hatte, ging Bethany zurück in den Sitzbereich und ließ sich in einen der Sessel sinken. Kurze Zeit später tauchte Joel wieder auf. Er legte seine Aktentasche auf den Schreibtisch, hängte seine Jacke über die Stuhllehne und berichtete gut gelaunt: „Laut Jack wird es ein Flug ohne jegliche Komplikationen.“ Als er Bethanys Gesichtsausdruck bemerkte, fragte er: „Was ist denn los?“
„Ich habe mich nur gefragt, wofür du ein Bett brauchst.“
Joel zog eine Augenbraue hoch. „Du meinst, vom Schlafen einmal abgesehen?“
„Du benutzt es also für nichts anderes?“
„Bisher nicht.“ Seine silbergrünen Augen funkelten. „Allerdings hatte ich gehofft, es würde bei diesem Flug anders sein.“
„Ich vermute, es ist bei jedem Flug anders.“
„Nein. Vor dir habe ich noch nie eine Frau mit an Bord genommen.“
Seine Worte klangen glaubwürdig. Und warum sollte er auch lügen, da er ja ohnehin keine hohe Meinung von ihr hatte?
Trotzdem fragte Bethany: „Aber warum hast du dann ausgerechnet Bettwäsche aus schwarzer Seide ausgesucht?“
„Das war nicht meine Entscheidung. Diese Details überlasse ich immer Henri.“ Trocken fügte er hinzu: „Vielleicht passt schwarze Seidenbettwäsche zu seinem Bild eines Millionärs. Oder er hat einfach eine Schwäche für Ausgefallenes. Wie dem auch sei – wenn die Wäsche dich stört, werde ichsie durch weißes Leinen ersetzen lassen.“
„Sie stört mich nicht“, versicherte Bethany schnell. „Da ich keinerlei Absicht habe …“ Sie unterbrach sich, als der Steward klopfte und auf einem Servierwagen das Mittagessen brachte.
„Vielen Dank, Henri“, sagte Joel. „Wir werden uns selbst bedienen.“ Nachdem der Steward gegangen war, fragte er: „Was möchtest du essen? Fisch und Meeresfrüchte, Huhn oder Salat?“
„Ich habe keinen Hunger.“ Bethany fühlte sich viel zu aufgewühlt, um jetzt essen zu können.
„Hast du denn gefrühstückt?“
„Nein“, gab sie zu.
„Dann solltest du jetzt wirklich etwas zu dir nehmen. Schließlich bist du schlank genug.“
Als sie darauf nichts erwiderte, stellte Joel seufzend fest: „Also gut, ich kann dich nicht zwingen.“ Nach einer Weile fügte er hinzu: „Ich möchte Henri nicht bitten, das Bett vor dem Mittagessen neu zu beziehen. Umso besser also, dass dich die schwarzen Seidenbezüge nicht stören.“
Bethany sprang auf. „Du kannst mich auch nicht zwingen, mit dir ins Bett zu gehen!“, rief sie aufgebracht.
„Da wäre ich mir an deiner Stelle nicht so sicher“, erwiderte Joel gelassen. „Allerdings ist ‚zwingen‘ sicher nicht das richtige Wort …“
Mit einer einzigen eleganten Bewegung war er aufgestanden und hatte sie an sich gezogen, sodass
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