Diamanten fuer die Braut
verkündete ein wenig atemlos: „Fertig.“ Plötzlich fiel ihr etwas ein. „Oh, Michael will mich doch zum Mittagessen abholen!“
„Du kannst ihn von unterwegs aus anrufen.“ Joel nahm ihren kleinen Koffer auf, legte Bethany den Arm um die Taille und zog sie mit sich nach draußen.
Dort wartete eine schnittige silbergraue Limousine, auf deren polierter Kühlerhaube sich die Wintersonne spiegelte. Sobald sie sich näherten, sprang ein Chauffeur in Uniform heraus und hielt ihnen den Wagenschlag auf. Bethany stieg ein, während Joel dem Fahrer ihr Gepäck reichte. „Hoffentlich ist auf den Straßen nicht allzu viel los. Wir müssen uns nämlich beeilen, um unseren Abflug nicht zu verpassen.“
Er nahm neben Bethany Platz, und schon fuhr der Wagen los. Gerade, als sie sich ein wenig erholt hatte und Joel fragen wollte, wohin sie eigentlich fuhren, klingelte sein Handy.
„Entschuldige“, sagte er. Das Gespräch dauerte lange, und als es schließlich beendet war, schob Joel das Handy in seine Tasche und sagte: „Tut mir leid. Normalerweise lasse ich mich in meinem Privatleben nicht von geschäftlichen Angelegenheiten stören, aber in diesem Fall ging es um etwas äußerst Wichtiges, um das ich mich selbst kümmern musste. Ich wollte nur sichergehen, dass alles läuft wie geplant, damitich mich von jetzt an ganz auf dich konzentrieren kann.“ Lächelnd sah er sie an.
Sein Blick war so eindringlich, so intensiv, dass Bethany fast schwindelig wurde. Als Joel leicht den Kopf bewegte, schloss sie unwillkürlich die Augen und öffnete leicht die Lippen. Doch der erwartete Kuss kam nicht, sodass Bethany die Augen wieder öffnete und Joels leicht spöttischem Lächeln begegnete.
Als ihr die Röte in die Wangen schoss, flüsterte er ihr leise ins Ohr: „Wenn ich der Versuchung nachgebe und dich jetzt küsse, könnte ich die Kontrolle verlieren. Und ich möchte Greaves nicht schockieren. Er ist nämlich eine Stütze der Kirchengemeinde und ein glücklich verheirateter Mann.“
Bethany merkte, dass er sich über sie lustig machte, und errötete noch tiefer. Schnell drehte sie den Kopf zur Seite und blickte aus dem Fenster.
War es richtig, dass sie alle Vorsicht in den Wind schlug und mit einem Mann ins Wochenende fuhr, den sie kaum kannte? Doch wie immer die Antwort auf diese Frage auch lautete, es war müßig, sie überhaupt zu stellen. Denn Bethany hatte sich ohne Zögern entschieden, mit dem Mann zusammen zu sein, den sie liebte – auch auf die Gefahr hin, am Ende wieder nur verletzt zu werden. Vielleicht stand sie auch viel zu sehr unter seinem Bann, um sich frei zu entscheiden. Dieser Gedanke jagte ihr einen angstvollen Schauder über den Rücken.
„Ist dir kalt?“, fragte Joel sofort.
Sie rang sich ein Lächeln ab. „Nein, überhaupt nicht.“ Als ihr bewusst wurde, wie nervös sie klang, versuchte sie sich zu entspannen. „Wohin fahren wir eigentlich?“
„Nach New York.“
Überrascht blickte Bethany, die eher mit Amsterdam oder Paris gerechnet hätte, ihn an. „Warum nach New York?“
„Da meine Mutter von dort stammt und mein geschäftlicher Schwerpunkt im angloamerikanischen Raum liegt, istNew York zu meinem zweiten Zuhause geworden. Außerdem dachte ich, es würde dir gefallen, ein paar Tage dort zu verbringen.“
„Das tut es auch … Es ist nur eine ziemlich weite Reise für ein Wochenende, und das Fliegen kann anstrengend sein …“
„Mein Privatjet wartet schon auf uns“, unterbrach Joel sie. „Das macht alles wesentlich einfacher.“
Allerdings, dachte Bethany beeindruckt und musste daran denken, was Michael über seinen reichen Stiefbruder erzählt hatte. Beim Gedanken an Michael bekam sie sofort ein schlechtes Gewissen, nahm ihr Handy heraus und rief ihn an. „Es tut mir leid, aber ich kann heute nicht mit dir zu Mittag essen“, platzte sie heraus, nachdem er sich gemeldet hatte.
„Warum nicht?“, fragte er leicht irritiert.
„Weil ich am Wochenende nicht da sein werde.“
„Und wohin fährst du? Du bist mir zumindest eine Erklärung schuldig, Bethany.“
„Ich … ich …“
Bevor sie weitersprechen konnte, nahm Joel ihr das Telefon aus der Hand, schaltete es aus und schob es sich in die Tasche.
„Du hast Bescheid gesagt, dass du nicht mit ihm essen gehst. Warum die Sache mit Erklärungen unnötig kompliziert machen?“, fragte er lächelnd.
Sein überhebliches Verhalten empörte Bethany. „Findest du nicht, dass ich ihm eine Erklärung schulde?“
„Du
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