Diamanten fuer die Braut
zu.
Auf dem Weg ins Foyer vertraute sie Bethany ein wenig wehmütig an: „David, ein Freund von mir, hätte mich heute Abend gern begleitet. Aber da er nur Juniorpartner in einer kleinen Anwaltskanzlei ist, meint Daddy, er wäre nicht gut genug für mich.“
„Viel wichtiger ist doch, was du denkst, oder?“, fragte Bethany.
Nachdenklich blickte Lisa sie an. „Ja, das stimmt.“ Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort: „David scheint mich wirklich zu mögen. Und außerdem macht er mich nicht so nervös wie Daddys Freunde.“
Die Damentoilette war so luxuriös, dass es Bethany den Atem verschlug: ein ganz in Rosé und Gold gehaltener Raum mit dickem Teppich und dezenter Beleuchtung. Gegenüber einem langen Frisiertisch mit goldgerahmten Spiegeln und samtbezogenen Hockern standen gepolsterte Stühle und Sofas. Durch einen gewölbten Durchgang erhaschte Bethany einen Blick auf glänzende Waschbecken mit goldenen Wasserhähnen.
Drei elegant gekleidete Frauen unterhielten sich angeregt. Bethany ignorierten sie, lächelten jedoch der Tochter des Senators zu und erzählten, wie sehr ihnen die Feier gefalle. Auf ihren Gesichtern spiegelten sich Respekt und auch ein wenig Neid.
Lisa ging nach nebenan, um sich die Hände zu waschen. Bethany, der die verstohlenen Blicke der drei Frauen nicht verborgen blieben, setzte sich auf einen der Samthocker und tat, als wolle sie ihr Make-up auffrischen.
Als die drei mit gedämpfter Stimme weitersprachen, fühlte sie sich ohne Joel an ihrer Seite plötzlich sehr unsicher. Siefragte sich gerade, ob die drei möglicherweise über sie redeten, da ging die Tür auf, und sie sah im Spiegel Tara in einem Kleid aus Goldlamé hereinkommen.
„Ja, wen haben wir denn hier!“, rief sie. „Joels kleine Freundin. Wo ist denn dein Traumprinz? Er hat dich doch nicht etwa sitzen lassen?“
Bethany drehte sich zu ihr um. „Er unterhält sich mit Senator Harvey“, erwiderte sie ruhig.
Tara ließ den Blick abschätzend über ihr Kleid gleiten. „Das sieht sehr nach Joshua Dellon aus. Ich nehme an, Joel war mit dir shoppen – als Belohnung für geleistete Dienste.“
Offenbar hatte sie schon mehr Champagner getrunken, als ihr guttat, denn sie sprach mit leicht schleppender Stimme, und ihre Augen funkelten auffällig.
Bethany biss sich auf die Lippe und sagte nichts.
„Und Diamantohrringe hat er dir auch geschenkt!“, rief Tara schrill und fügte dann bösartig hinzu: „Du glaubst bestimmt, du hättest das große Los gezogen …“
Die anderen drei Frauen hatten aufgehört, sich zu unterhalten, und beobachteten die Szene mit unverhohlenem Interesse. Als Bethany ihre Handtasche nahm und hinausgehen wollte, stellte sich Tara ihr in den Weg.
„Leider täuschst du dich. Joel benutzt dich nur, um sich an mir zu rächen. Spätestens in einer Woche hat er dich abserviert …“
Als ihr Blick auf Bethanys Ring fiel, verstummte sie schlagartig und starrte ihn sprachlos an. Doch sie hatte sich schnell wieder gefangen. „Joel mag dir vielleicht einen Ring geschenkt haben, aber glaub bloß nicht, dass er sich an einen Niemand wie dich binden wird. Sobald die Sprache darauf kommt, eine Heiratserlaubnis zu beantragen, wirst du sehr schnell feststellen …“
„Wir haben heute eine Heiratserlaubnis beantragt“, entgegnete Bethany ruhig. „Morgen Nachmittag werden wir getraut,“ fügte sie hinzu.
Mit vor Wut verzerrtem Gesicht zischte Tara: „Joel muss verrückt geworden sein. Wie kann er bloß so ein berechnendes kleines Miststück heiraten – noch dazu eine Frau, die er erst seit ein paar Tagen kennt und die noch bis vor Kurzem etwas mit seinem Stiefbruder hatte. Ich weiß nämlich Bescheid über dich und Michael“, fuhr sie aufgebracht fort. „Er war ziemlich erschüttert, als ich ihm gegenüber deinen Namen erwähnt habe. Kein Wunder, er hatte ja auch nicht die leiseste Ahnung, dass du ihn fallen gelassen hast, um mit Joel nach New York zu fahren …“
Dann wusste Michael also, dass sie hier war!
„Andererseits hätte ihm klar sein müssen, dass Frauen wie du sich immer den dicksten Fisch aussuchen. Aber du brauchst nicht zu glauben, du hättest es geschafft“, warnte Tara sie. „Die gesellschaftlichen Kreise, in denen Joel sich bewegt, werden dich niemals akzeptieren …“
Lisa, die bisher schweigend im Hintergrund gestanden hatte, kam zu Bethany und hakte sich bei ihr ein. „Komm, Bethany, wir müssen langsam zurück.“ Als sie an Tara vorbeigingen, fügte sie wie
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