Diamanten fuer die Braut
angekommen, sagte Bethany angespannt: „Vielleicht sollte ich Michael doch lieber anrufen …“
„Wir müssen bereits in einer knappen Stunde auf der Party sein“, erinnerte Joel sie und stellte die Schachtel auf dem Bett ab. „Da bleibt wirklich nicht genug Zeit, um Erklärungen abzugeben oder sich herzerweichende Bitten anzuhören.“
„Wahrscheinlich hast du recht“, stimmte Bethany ihm zu.
Entschlossen wechselte Joel das Thema. „Da rote Edelsteine nicht zu deinem Abendkleid passen, dachte ich mir, du würdest vielleicht gern diese hier tragen.“ Er ging zu einer Kommode mit geschwungener Frontseite, schloss eine Schublade auf und nahm eine kleine Schatulle heraus.
Darin befand sich ein Paar Ohrringe. Jeder Einzelne bestand aus einer langen Kette funkelnder, im Licht glitzernder Diamanten.
„Wie wunderschön“, stieß Bethany, vor Staunen ein wenig atemlos, hervor.
Bevor sie Joel danken konnte, sagte er: „Und jetzt entschuldige mich bitte. Ich muss vor dem Duschen noch einige E-Mails lesen und ein paar andere Dinge erledigen.“
Als er gegangen war, öffnete Bethany die Joshua-Dellon-Schachtel mit der goldenen Aufschrift. So etwas Schönes habe ich noch nie besessen, dachte sie, während sie vorsichtig das auf Seidenpapier gebettete Kleid herausnahm. Es bestand aus mitternachtsblauem Seidenchiffon und hatte ein äußerst gewagt geschnittenes Korsagenoberteil und einen Rock, der vorne nur bis kurz unters Knie reichte und dessen Schleppe in einen Schwalbenschwanz auslief. Dann nahm Bethany den BH und den dazu passenden Slip aus der Schachtel, die hauchfeinen Strümpfe aus reiner Seide, Abendsandaletten, eine kleine Handtasche mit silberner Handgelenkkette und den weichen Umhang aus Kunstpelz, um alles auf dem Bett auszubreiten.
Zwanzig Minuten später hatte sie geduscht, Parfüm und Puder aufgetragen und sich das lange dunkle Haar zu einem eleganten Knoten aufgesteckt, der ihren schlanken Hals betonte. Sie streifte den Morgenmantel ab, schlüpfte in Wäsche und Seidenstrümpfe und setzte den Ring wieder auf. Nachdem sie auch die Ohrringe angelegt hatte, zog sie sich das Kleid an. Dabei wurde sie von einem fast ehrfürchtigen Gefühl erfüllt: Der zarte, feine Stoff schien ihre Haut zu liebkosenund schmiegte sich eng um ihren schlanken, weiblichen Körper. Weil der Ausschnitt tiefer war als gewohnt, blickte Bethany prüfend in den Spiegel – und hielt den Atem an.
Sie betrachtete noch immer sprachlos die unbekannte, wunderschöne Frau, als Joel hinter ihr auftauchte. In seinem perfekt sitzenden Abendanzug sah er unglaublich attraktiv aus. Er war frisch rasiert, und sein weizenblondes Haar lockte sich ein wenig.
Die Hände auf ihren Schultern, drehte Joel sie sanft zu sich um. Dann betrachtete er sie eine Weile schweigend, bevor er schließlich ein wenig heiser feststellte: „Du siehst bezaubernd aus. Alle männlichen Gäste auf der Feier werden mich beneiden – und ich werde eifersüchtig auf jeden sein, der dich auch nur ansieht.“
„Du … du wolltest mich doch ‚stolz präsentieren‘“, erinnerte Bethany ihn stockend.
„Stimmt. Aber ehrlich gesagt, gefällt mir die Vorstellung nicht, dass fremde Männer dich begehrlich ansehen.“ Sein Blick ruhte auf ihrem Mund, als er hinzufügte: „Würde ich irreparablen Schaden an deinem Lipgloss anrichten, wenn ich dich jetzt küsse?“
Zur Antwort schloss Bethany die Augen und hob ihm das Gesicht entgegen wie eine Blume, die sich nach der Sonne reckt.
Joel küsste sie sanft, aber so intensiv, dass ihre Wangen sich zartrosa färbten und sie wünschte, sie würden nicht ausgehen.
Als er fast widerstrebend den Mund von ihrem löste, blickte sie ihm in die Augen und sah, dass es ihm ähnlich ging.
„ Müssen wir denn zu der Party gehen?“, fragte sie spontan.
„Leider ja. Ich habe es Lisa nämlich versprochen.“
Bedrückt musste Bethany daran denken, dass Tara mit Joel zu dieser Feier hatte gehen wollen.
Sie sprach ihre Gedanken laut aus. „Tara wird auch auf der Party sein.“
„Mach dir keine Sorgen“, versuchte er sie zu beruhigen. „Bei so vielen Gästen sehen wir sie vielleicht gar nicht. Außerdem werde ich bei dir sein. Allerdings muss ich zugeben, dass ich viel lieber hier mit dir allein wäre.“ Seufzend fuhr Joel fort: „Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass wir unsere gesamten Flitterwochen im Bett verbringen können.“
„Wir machen Flitterwochen?“
„Ich hatte an ein paar Tage in den Catskill Mountains
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