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Diamanten und heiße Küsse

Diamanten und heiße Küsse

Titel: Diamanten und heiße Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PAULA ROE
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Seite her zu. Er hatte die Augenbrauen zusammengezogen und wirkte ausgesprochen genervt. So als wäre sie der letzte Mensch auf der ganzen weiten Welt, den er sehen wollte.
    Ich weiß, wie sich das anfühlt.
    Ihr Handy klingelte, und sie fuhr zusammen. Nach einem Blick auf das Display rückte sie noch weiter in die Ecke. „Entschuldigen Sie, aber das muss ich annehmen.“ Es war jemand von der Bank ihrer Mutter, der ihr schonungslos mitteilte, in welchem Dilemma sie steckte. Holly wurde das Herz schwer, gleichzeitig überkam sie ein wilder Zorn über die Ungerechtigkeit in der Welt. Der Mann hier neben ihr war so unanständig reich, und ihre Eltern kämpften um ihr finanzielles Überleben, nur weil sie ein Mal eine falsche Entscheidung getroffen hatten.
    Hinzu kam, dass sie ein schlechtes Gewissen hatte, da sie selbst damals als Teenager die Eltern zu dieser Entscheidung überredet hatte. Hätte sie das nur nie getan. Aber nun war es zu spät, und sie musste stark sein und den Eltern helfen.
    Und deshalb muss ich unbedingt meinen Job behalten. Das heißt, ich muss versuchen, Jake Vance auszuhorchen.
    Wieder starrte sie aus dem Fenster. Sie durfte sich nicht in irgendwelchen Träumereien verlieren, sondern musste nüchtern der Wirklichkeit ins Auge sehen. Das bedeutete, dass sie nicht vergessen durfte, wer sie war, was sie getan hatte und was sie tun musste, um ihren guten Ruf zu wahren und die Eltern zu retten.
    Jake hatte indessen einige Unterlagen studiert, aber als ihm auffiel, dass er einen Absatz bereits zum dritten Mal las, hob er den Kopf und sah Holly an. Während des kurzen Telefongesprächs hatte sie die Schultern verkrampft hochgezogen. Immer wieder hatte er die Worte „Geld“, „Zahlung“, „Versäumnis“ und „Frist verstrichen“ gehört.
    Was bedeutete das? Misstrauisch sah er sie an und öffnete schon den Mund, schwieg dann aber doch. Denn ihre Haltung drückte eindeutig eine tiefe Niedergeschlagenheit aus.
    War das ein Seufzen? Es hörte sich eher so an, als versuche sie, tief Luft zu holen, um Kraft zu tanken. Aber es gelang ihr nicht. Unwillkürlich hob Jake die Hand, um sie zu trösten, bemerkte aber noch rechtzeitig, was er im Begriff war zu tun, und ließ den Arm hastig wieder sinken.
    Holly hatte die Bewegung aus dem Augenwinkel wahrgenommen und wandte sich ihm zu. „Entschuldigen Sie.“ Sie schob sich schnell das Haar aus der Stirn und lächelte kurz. „Wo waren wir stehen geblieben?“
    „Ihr Haar.“
    „Was?“
    Er wies auf ihren Kopf. „Die Spange hat sich gelöst.“
    „Oh …“ Schnell strich sie das Haar zurück und befestigte die Spange, die Wangen gerötet. Jake grinste leicht, wurde aber plötzlich ernst, als ihm wie aus heiterem Himmel ein Gedanke durch den Kopf schoss. Wie sie wohl aussieht, das offene Haar auf meinem Kopfkissen ausgebreitet?
    Als sie den Saphirring an den Finger steckte, hatte er etwas in ihren Augen aufleuchten sehen. Sehnsucht. Verlangen. Als wünschte sie sich verzweifelt etwas, von dem sie wusste, dass sie es nie würde haben können.
    Wieder musterte er ihr Profil. Für ihn gab es nichts, was er nicht erreichen könnte. Er konnte alles haben, was er wollte.
    Heiße Begierde überfiel ihn. Er lächelte zynisch, denn er wusste, was er wollte. Er begehrte Holly. Sein Körper sehnte sich nach ihr, und normalerweise bekam er das, was er wollte. Aber dieses Mal …
    Obgleich er sich bei Entscheidungen immer auf seine Intuition und seinen messerscharfen Verstand hatte verlassen können, ließ ihn diesmal sein sechster Sinn im Stich. Also musste er sich auf das besinnen, was seine Erfahrung ihn gelehrt hatte.
    Lass die Finger davon.
    „Es ist nach fünf. Ich bringe Sie schnell nach Hause.“
    „Das ist nicht nötig.“
    „Schon okay, das macht keine Mühe.“
    Holly seufzte leise. Sie sah ein, dass es keinen Sinn hatte, ihm zu widersprechen.
    Zehn Minuten später hielt der Wagen vor dem Apartmentblock, in dem Holly wohnte. Jake stieg aus, ging um den Wagen herum und öffnete ihr die Tür. Als er ihr heraushelfen wollte, zögerte Holly kurz, reichte ihm dann aber doch die Hand.
    Ganz schlecht. Hätte ich nicht tun sollen.
    Denn sowie sie seine Finger spürte, stieg sie zwar aus, blieb aber dann wie angewurzelt stehen. Sie konnte nicht anders. Sie spürte nicht die Kühle des Nachmittags, sondern nur die Wärme seiner Hand. Ihr Atem beschleunigte sich, ihr Herz schlug wie verrückt. Jake sah auf sie herunter, sie standen eng beieinander, und

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