Diamanten und heiße Küsse
das?“ Schmunzelnd zog er die Augenbrauen hoch und sah Holly kurz an.
Unter seinem Blick wurde ihr heiß. Wieder spürte sie dieses unsinnige Verlangen. „Jake, ich …“
„Ich weiß, Holly. Du möchtest, dass ich mich endlich auf die Presserklärung konzentriere.“ Sein Gesicht hatte wieder einen ernsten Ausdruck angenommen. „Okay, ich verspreche es.“
Eine Viertelstunde später stand Holly in Jakes Luxusapartment und wusste nicht, was sie sagen sollte. Da sie mehrere Sicherheitsschleusen passieren mussten, hatte sie bereits vermutet, dass sie etwas Besonderes erwartete. Vom Eingang her betrat man den offenen Wohnbereich, eher eine Wohnlandschaft mit einem riesigen Kamin an der gegenüberliegenden Wand. Zwei große halbrunde Couchen schlossen an beiden Seiten an. Links von dem Wohnraum lag die moderne Küche, die mit allem ausgestattet war, was man sich nur wünschen konnte. Da es nur durch eine Glaswand abgetrennt war, konnte Holly einen Blick in Jakes Büro werfen.
Wenige breite Stufen tiefer lag ein großer gemütlicher Raum mit zwei offensichtlich bequemen Liegesesseln, die vor einem Fernsehapparat mit großem Plasmabildschirm standen. Hier war auch die Musikanlage untergebracht. Von den großen Fenstern aus, die eine ganze Wand einnahmen, hatte man einen atemberaubenden Blick auf die Pyrmont Bay und den Darling Harbour.
Zu Hollys Erleichterung bestand Jake nicht darauf, ihr auch noch sein Schlafzimmer zu zeigen. Er wies nur mit dem Kopf auf eine Treppe, die in den ersten Stock führte. „Schlafzimmer, ein kleines Extrazimmer und Bad sind oben.“
Staunend sah sie sich um. Das war das typische Apartment eines reichen Junggesellen, ausgestattet mit allem, was gut und teuer war.
Jake schaltete den Fernseher ein, und zu ihrem Entsetzen entdeckte sie sich selbst auf dem Bildschirm. „Hast du das gesehen?“, flüsterte sie, als Jake anscheinend unbeeindruckt an ihr vorbei in die Küche ging.
„Ja“, sagte er und nahm eine Flasche aus dem Kühlschrank. „In den Mittagsnachrichten.“
Wieso bleibt er so gelassen?, fragte sie sich, als er in aller Seelenruhe einen Korkenzieher aus einer Schublade holte und die Flasche entkorkte. „Und was gedenkst du dagegen zu tun?“
Nur kurz warf er einen Blick auf den Bildschirm, dann nahm er zwei Gläser aus einem der anthrazitfarbenen Hängeschränke. „Ich fühle mich sehr geschmeichelt, aber glaubst du wirklich, ich hätte die Macht, den Ölpreis zu beeinflussen?“
„Nein, das meine ich doch nicht. Ich spreche von uns. Von den Nachrichten, die behaupten, wir hätten eine Affäre.“
Bei dem Lächeln, das er ihr zuwarf, beschleunigte sich ihr Puls. „Wir haben eine Affäre? Das ist ja wunderbar!“
„Das findest du auch noch komisch?“ Die Leichtigkeit, mit der er die Sache nahm, verärgerte sie nun doch. „Wir sind das Highlight der Nachrichten, und das macht dir nichts aus?“
„Warum sollte es? Wir sind beide Single und erwachsen.“
„Weil es die Blackstones wieder in den Mittelpunkt des öffentliches Interesses rückt. Und die Familie hat nun wirklich genug durchgemacht.“
Überrascht hob er die Augenbrauen. „Aber es geht hier doch gar nicht um die Familie. Es geht um uns, um Holly und Jake, die offenbar eine heimliche Liebschaft bei Black stone Diamonds haben.“
„Aber …“, begann sie empört, aber dann dämmerte ihr, was er damit sagen wollte. „Du meinst, eine Romanze ist etwas Liebenswertes und erwärmt die Herzen der Zuschauer? Dann ist der Bericht eher positiv, auch für das Unternehmen?“
„Genau.“
Mit einem tiefen Seufzer ließ Holly sich in einen der Sessel fallen und schlüpfte aus ihren Schuhen. „Davon bin ich nicht ganz überzeugt. Glücklicherweise haben sie noch nicht herausgefunden, wo ich wohne.“
„Da wäre ich nicht so sicher …“
„Was?“ Und als er langsam nickte, fuhr sie ihn an: „Das ist doch nicht dein Ernst!“ Sie warf ihm einen wütenden Blick zu und sprang plötzlich auf. „Und meine Eltern! Die werden wahnsinnig, wenn plötzlich ihr Haus belagert wird!“
„Das wird nicht geschehen. Darum habe ich mich schon gekümmert.“
„Aber wie?“
„Ich habe ein paar Leute hingeschickt, die das diskret verhindern werden.“
Kopfschüttelnd sank sie wieder in den Sessel zurück. „Aber ich kann doch nicht zulassen, dass du …“
„Warum nicht?“ Auch er setzte sich jetzt. „Doch nun zu etwas anderem. Du hast mir deinen Entwurf für die Presseerklärung noch nicht
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