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Diamantenschmuggel

Diamantenschmuggel

Titel: Diamantenschmuggel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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ausgestattet und direkt mit der Feuerwehr verbunden.«
    »Ganz schön riskant!« Peter wollte nicht so ohne Weiteres einlenken. Gerade Justus, der immer vor Alleingängen warnte, hatte sie in eine verdammt ungemütliche und gefährliche Lage gebracht. Mit den Armen voraus ließ Peter sich zu Boden fallen und begann mit Liegestützen.
    Seufzend tat Bob es ihm nach. »Das Restaurant ist doch geschlossen«, schimpfte er. »Was, wenn die Brandmelder deswegen abgestellt sind?«
    »Wir befinden uns hier direkt auf dem Fundament und den Kellergewölben der alten Menagerie«, erwiderte Justus. Er tat selbstsicher, obwohl er einen dicken Kloß im Hals spürte. »Das steht hier alles unter Denkmalschutz.«
    Die Flamme aus Justus’ Feuerzeug hatte die dünne Eisschicht um den Brandmelder geschmolzen. Einige Wassertropfen rannen die Wand herunter, ehe sie wieder anfroren. Justus spürte, wie die eisige Kälte unter dem dünnen T-Shirt erbarmungslos in seine Haut biss.
    Auch Bob hatte die Tropfen beobachtet. »Ich hab eine Idee!«, rief er plötzlich.
    Ungläubig sah Peter auf. »Mir ist alles egal. Hauptsache, wir kommen hier lebendig heraus.«
    Nun zog Bob ein Feuerzeug heraus und hielt es gegen eine kleine Welle, die sich in dem Eis gebildet hatte. »Wir brauchen ein Gefäß«, sagte er.
    »Und wozu?«, fragte Justus. Gehorsam holte er eine Blechdose mit Pfefferminzpastillen aus seiner Hosentasche. Bob nahm sie ihm ab und leerte den Inhalt auf den Boden. Dann presste er die Dose an die Wand, sodass sich die Tropfen darin sammelten.
    »Wir brauchen einen Trinkhalm. Aber woher einen Trinkhalm nehmen?« Bob sah sich noch einmal in dem Raum um. Inzwischen zitterte er am ganzen Körper und den beiden Freunden ging es nicht anders. »Mir ist saukalt«, schnatterte er, »aber das ist gut für unsere Zwecke.«
    Justus sah ihn fragend an.
    »Hiermit muss es gehen!«, rief Bob. Als Einziger trug er seine Jacke. Er hatte darin herumgekramt und hielt plötzlich die Haarnadel in der Hand, die ihm die alte Dame Elizabeth gegeben hatte, als sie im Florida im Aufzug stecken geblieben waren. Er bog sie auseinander, rieb sie zwischen den Händen und hielt sie Peter hin. Der hatte sofort kapiert, worauf Bob hinauswollte.
    »Darf man fragen, was hier los ist?« So verdattert hatte Bob den Ersten Detektiv wohl noch nie gesehen.
    »Später. Du weihst uns ja auch nicht ein«, antwortete Peter keck und beugte sich über das Türschloss.
    Justus trat hinzu und beobachtete, wie Bob das geschmolzene Wasser an der Haarnadel entlang in das Schloss rinnen ließ.
    Als sie fertig waren, drehte sich Bob um und imitierte Justus’ Tonfall: »Wasser, die chemische Verbindung von Wasserstoff und Sauerstoff, hat bei vier Grad plus seine größte Dichte«, dozierte er. »Wenn es zu Eis erstarrt, dehnt es sich aus.«
    »Und sprengt unser Schloss«, setzte Peter grinsend hinzu. »Nur eine kleine Vorsichtsmaßnahme. Falls deine Feuerwehrleute gerade anderweitig beschäftigt sind.«

Verfolgte Unschuld
    Zwanzig Minuten später verließen sie blau gefroren und bibbernd das Restaurant.
    Ächzend massierte Peter seine Oberarme. »Wo ist nun deine fabelhafte Feuerwehr?«, fauchte er Justus an. Der stand in der Sonne, zitterte wie Espenlaub und brachte kein Wort heraus. Wie betäubt starrte er zu Boden. Bob, der die Idee mit dem Eis gehabt und dafür gesorgt hatte, dass die Tür ihres eisigen Gefängnisses jetzt ziemlich mitgenommen in den Angeln hing, erwies sich als großzügiger Sieger. »Jeder macht mal einen Fehler«, nahm er ihren Anführer in Schutz.
    Justus blieb stumm. Bei den Feuermeldern, das musste er zugeben, war er zu siegessicher gewesen. Aber er hielt es immer noch für eine gute Idee, die beiden glauben zu machen, sie hätten die Jungs festgesetzt. Damit konnten sie vermeintlich ungestört das tun, was sie geplant hatten.
    »Wir geben noch nicht auf«, verkündete Bob. »Möglicherweise treiben die beiden sich hier noch herum.« Zuerst wollte Peter protestieren. Aber dann fand er den Gedanken, die beiden Übeltäter noch an Ort und Stelle zu erwischen, ziemlich verführerisch.
    Im Jewel House waren jetzt mehr Besucher unterwegs als bei ihrer ersten Besichtigung der vielen wertvoll bestückten Vitrinen. Das kam den drei ??? gerade recht, denn ihr Interesse galt nicht den Juwelen, sondern der eigenen Deckung. Im Touristenstrom bewegten sie sich vorbei an glitzernden Diademen, Ringen, Zeptern, Ornaten und der indischen Kaiserkrone, ohne sie eines Blickes zu

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