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Diamonds & Rust

Diamonds & Rust

Titel: Diamonds & Rust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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erschien er ihr deswegen manchmal so traurig, und sie wollte nicht daran rühren.
»Natürlich«, nickte sie lächelnd und griff nach dem Buch, das auf dem Nachttisch lag.
‚Griechische Sagen‘ stand auf dem farbenfrohen Umschlag.
»Wow, das sind spannende Geschichten«, bestätigte sie, »Wo hast du denn aufgehört?«
Nachdem Danny ihr die entsprechende Stelle gezeigt hatte, begann sie die Erzählung vom Trojanischen Pferd zu lesen, und trotz aller Spannung wurde Danny nach und nach immer schläfriger.
»Ich glaube das reicht für heute«, sagte sie leise und legte das Buch weg.
»Odysseus war ganz schön schlau …«, murmelte Danny müde und zufrieden.
Liebevoll beugte sie sich zu ihm nach unten und drückte ihn.
»Du wirst auch einmal ein schlauer Mann sein«, flüsterte sie ihm ins Ohr, und drückte ihm einen zärtlichen Kuss auf die Stirn.
Er hatte seine kleinen Ärmchen um ihren Hals geschlungen, und sie blieb reglos sitzen, bis sie sicher war, dass er fest schlief, dann machte sie sich vorsichtig los und stand auf.
Als Vanessa sich zur Tür drehte, bekam sie fast einen Herzschlag. Sie hatte sich so intensiv mit Danny beschäftigt, dass sie David nicht bemerkt hatte, der zwischenzeitlich nach oben gekommen war.
Mit undurchdringlicher Miene und verschränkten Armen lehnte er am Türrahmen, und Vanessa hatte keine Ahnung, wie lange er dort schon gestanden und sie beobachtet hatte.
Sie merkte, wie sie rot wurde, und schaute verlegen zu Boden.
»Er schläft …«, murmelte sie überflüssigerweise und bemerkte im selben Moment, wie idiotisch sie sich benahm.
Wortlos und ohne eine Regung im Gesicht gab er den Weg frei, und mit einem hastigen »Gute Nacht« steuerte Vanessa auf ihr Zimmer zu, bemüht, ruhig zu gehen, obwohl sie am liebsten gerannt wäre.
Ihr Herz klopfte bis zum Hals, als sie sich von innen gegen die Tür lehnte und tief Luft holte. Er hatte sie dermaßen erschreckt, und dann dieser undefinierbare Blick in seinen Augen.
Langsam beruhigte sie sich wieder und begann sich auszuziehen. Vermutlich war sie lediglich übermüdet von den vielen neuen Eindrücken und hatte sich deswegen so aus der Fassung bringen lassen, überlegte sie, während sie unter die Decke schlüpfte.
Unruhig drehte sie sich noch eine Weile im Bett hin und her, das Bild von zwei blauen Augen verfolgte sie bis in den Schlaf …
     

Kapitel 6
     
    D ie nächsten drei Wochen verliefen ruhig, und schnell hatte Vanessa sich an ihren neuen Tagesablauf gewöhnt.
Das Frühstück nahmen sie immer zu dritt ein, anschließend war Danny in der Schule und David mit seiner Arbeit beschäftigt.
Vanessa hielt sich vormittags vorwiegend in ihrem Zimmer auf, zum einen widmete sie sich dem Schreiben ihres Buchentwurfs, zum anderen ging sie dort Antonia aus dem Weg, die sich nach wie vor deutlich anmerken ließ, dass sie nicht im Traum daran dachte, ihre feindselige Haltung aufzugeben.
Wenn Danny aus der Schule kam, wurde gegessen; meistens zu dritt, häufig war auch Jeremy anwesend, und ab und zu kam es auch vor, dass Vanessa und Danny alleine am Tisch saßen. Die Nachmittage waren ausgefüllt mit Hausaufgaben, Spielen oder Spaziergängen.
Manchmal besuchte Danny einen Schulkameraden, entweder ging er dann direkt nach dem Unterricht dort hin, oder Vanessa brachte ihn mit dem Auto vorbei. Die Zeit, bis sie ihn wieder abholen musste, nutzte sie, indem sie die Umgebung erkundete oder ein wenig durch die Stadt bummelte.
Wenn Danny Besuch bekam, spielten die Jungen meistens im Garten oder plantschten im Pool herum, während Vanessa sie beaufsichtigte.
Ab und zu verbrachte David einen Nachmittag mit seinem Sohn, unternahm dann etwas mit ihm oder spielte mit ihm. Das Abendessen verbrachten sie stets alle drei gemeinsam, danach wurde Danny ins Bett gebracht; dabei wechselten sich David und Vanessa in loser Reihenfolge ab.
Anschließend begab sich Vanessa immer direkt auf ihr Zimmer, wo sie noch eine Weile arbeitete oder in einem Buch blätterte.
Nach dem unglücklichen Start begann sie langsam, sich wohlzufühlen.
Sie hatte Danny in ihr Herz geschlossen, kam mit ihrem Manuskript gut voran und die Zeit schien wie im Flug zu vergehen.
     
    Es war Samstagnachmittag, und nach einem langen Spaziergang am Strand und einem ausgiebigen Bad im Pool lag Vanessa im Bikini auf einer Liege und sonnte sich.
Die Wochenenden war sie meistens allein im Haus, bis auf die Mahlzeiten bekam sie Danny an diesen Tagen fast kaum zu Gesicht, er war oft mit seinem Vater irgendwo

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