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Diamonds & Rust

Diamonds & Rust

Titel: Diamonds & Rust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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Verhalten Antonias, wie sympathisch sie Jeremy fand, und wie sehr sie Danny ins Herz geschlossen hatte. Schließlich endete sie mit dem gestrigen Vorfall und beschrieb ihrer Freundin, wie David sich aufgeführt hatte.
»Oh mein Gott«, entfuhr es Nicky, und Vanessa konnte förmlich sehen, wie sie die Hände über dem Kopf zusammenschlug. »Setz dich in den nächsten Zug und komm nach Hause.«
»Du weißt genau, dass das nicht geht.«
»Wenn es wegen des Geldes ist, da helfe ich dir aus, das ist kein Problem. Und wohnen kannst du eine Zeitlang auch bei mir«, bot die Freundin hilfsbereit an.
»Nicky, ich weiß du meinst es gut, aber das kann ich nicht machen. Ich will dir nicht auf der Tasche liegen, und du weißt, dass ich auch noch einige Schulden habe, die ich so schnell wie möglich abzahlen muss.«
»Michaels Schulden«, kommentierte Nicky trocken. »Ich könnte diesem Mistkerl den Hals umdrehen.«
»Ja, ich auch – aber das ändert jetzt auch nichts mehr. So schnell werde ich keinen anderen Job finden, zumindest keinen, bei dem ich auch noch die Gelegenheit habe, an meinem Buch zu arbeiten. Schlimm genug, dass wegen dieses ganzen Mists mein letztes Studiensemester geplatzt ist, meinen größten Wunsch will ich nicht auch noch aufgeben.«
Sie schwiegen einen Augenblick.
»Ich möchte auch nicht nach Hause zurück, jetzt noch nicht. Das hier sollte ein neuer Anfang sein, und ich sollte das nicht so schnell hinschmeißen.«
»Kann ich irgendetwas für dich tun?«, fragte Nicky bedrückt.
»Ach Nicky, es ist einfach nur gut deine Stimme zu hören, und zu wissen, dass du da bist. Ich habe ja sonst niemanden mehr außer dir.«
Auf einmal fühlte sie sich sehr allein, und Tränen stiegen ihr in die Augen, doch sie fing sehr schnell wieder an zu lachen, als ihre Freundin sagte: »Ich bin da, wenn du mich brauchst, das weißt du – jederzeit. Und wenn dieses Biest von Haushälterin weiter so mies zu dir ist, oder dieser komische David noch einmal so ausflippt, dann ruf mich sofort an, ich springe in den nächsten Zug und verpasse den beiden ein paar blaue Augen.«
»Die hat er schon«, amüsierte Vanessa sich.
Sie kicherten noch eine Weile herum, dann verabschiedeten sie sich mit dem festen Versprechen, sich bald wieder zu melden.
Wehmütig saß Vanessa auf der Couch, wie gerne hätte sie Nicky hier in ihrer Nähe gehabt.
Aber es hatte ihr gut getan, sich alles von der Seele zu reden, und plötzlich erschien ihr alles nicht mehr so schlimm; auch der Vorfall mit David am Vorabend verblasste ein wenig, und sie war zuversichtlich, dass sie alles in den Griff kriegen würde.
     
    Den restlichen Tag verbrachte sie mit Recherchen für ihr Buch, und als David und Danny gegen Abend eintrafen, schien Davids Ärger tatsächlich verraucht zu sein. Zwar war er etwas wortkarg, aber Danny war aufgedreht wie immer und plapperte unentwegt, und so verlief das Abendessen ganz angenehm.
Schließlich brachte sie Danny zu Bett und war gerade in ihrem Zimmer, als es an die Tür klopfte.
Erstaunt öffnete sie und sah David vor sich, er hatte ein paar Prospekte in der Hand.
»Ich werde für einen der nächsten Tage die Handwerker für Ihr Zimmer bestellen, überlegen Sie sich doch schon mal, was Sie gerne haben möchten, sowohl an Farben als auch an Möbeln.«
Völlig verblüfft brachte Vanessa nur ein »Okay« heraus, dann hatte er ihr auch schon die Kataloge in die Hand gedrückt und schloss die Tür.
»Oh Nicky, ich danke dir, du bist wirklich mein guter Geist«, jubelte sie in Gedanken.
Sie hatte sich inzwischen einigermaßen an das schäbige Zimmer gewöhnt, und hatte schon gar nicht mehr daran gedacht, dass David ihr die Renovierung versprochen hatte.
Zufrieden legte sie sich aufs Bett und blätterte in den Broschüren, voller Vorfreude auf ihr neues Zimmer, und glücklich darüber, dass sich alles wohl doch ins Positive zu wenden schien.
     
    Tatsächlich hatte sich die »Rumpelkammer« ein paar Tage später in einen behaglichen Raum verwandelt. Vanessa hatte sich dafür entschieden, das alte Bett zu behalten, denn es gefiel ihr im Grunde, lediglich ein paar neue Bettbezüge hatte sie sich bestellt.
Die alte Kommode war ausgetauscht, und anstelle des Sessels und des wackligen Tischs stand nun ein Schreibtisch vor dem Fenster, an dem sie vernünftig arbeiten konnte.
Ein heller Anstrich und ein paar passende Vorhänge rundeten das Bild ab, und nun stand sie zum ersten Mal in ihrem neuen »Zuhause« und freute sich wie ein Schneekönig,

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