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Diamonds & Rust

Diamonds & Rust

Titel: Diamonds & Rust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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jede Nacht seit Vanessa weg war, ging er nach unten und legte sich auf die Couch.
     

Kapitel 30
     
    E s war Samstagnachmittag, als es an Nickys Haustür klingelte.
Vanessa zuckte kurz zusammen, um sofort wieder in ihre Starre zu verfallen.
Nicky eilte zur Tür. »Hi«, sagte sie leise und umarmte Jeremy kurz zur Begrüßung, »Komm rein.«
Abwartend blieb er im Flur stehen.
»Sie sitzt im Wohnzimmer«, flüsterte Nicky.
»Weiß sie, dass ich komme?«
Nicky schüttelte den Kopf. »Nein, ich dachte es ist besser, ihr nichts zu sagen.«
»Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht, ob sie mich sehen will …«, zögerte er.
Erstaunt hob Nicky die Augenbrauen. »Hast du etwa …?«
»Nein, nein«, unterbrach er sie hastig, »ich habe ihr nichts getan. Obwohl ich vermutlich nicht unschuldig an dem bin, was passiert ist.«
Nicky verstand gar nichts mehr und schüttelte den Kopf.
»Ich sehe schon, es scheint etwas komplizierter zu sein«, stellte sie trocken fest. »Jetzt geh einfach rein, im schlimmsten Fall werfe ich dich gleich wieder raus.«
Sie zwinkerte ihm kurz zu und öffnete die Tür zum Wohnzimmer.
Leise trat Jeremy ein, gefolgt von Nicky. Vanessa rührte sich nicht, ließ mit keiner Regung erkennen, ob sie die beiden überhaupt wahrgenommen hatte.
»Hallo Vanessa«, sagte Jeremy bedrückt, er war bei ihrem Anblick erschrocken, sie sah so dünn und elend aus.
Sie drehte den Kopf und sah ihn an. Sekundenlang hatte er das Gefühl, als würde sie ihn gar nicht erkennen, dann plötzlich füllten sich ihre Augen mit Tränen.
»Jeremy.« Es klang wie ein Hilfeschrei, verzweifelt und voller Schmerz.
Er ließ sich neben ihr auf die Couch fallen und nahm sie in den Arm.
»Ach Jeremy, wie konnte das nur passieren?«, schluchzte sie.
Über Vanessas Schultern hinweg fing er Nickys Blick auf, sie war froh, dass Vanessa endlich weinte, und nickte ihm wortlos zu.
Also blieb er einfach sitzen und hielt Vanessa im Arm, bis sie sich nach einer Weile langsam beruhigte.
»Wie konnte das nur passieren?«, wiederholte Vanessa leise und traurig, während sie sich die Tränen wegwischte.
»Ich habe keine Ahnung«, sagte er hilflos.
Nicky hatte in der Zwischenzeit Kaffee gekocht, stellte jetzt die Tassen auf den Tisch und setzte sich dann zu den beiden.
»Was ist eigentlich los?«, fragte sie behutsam, und legte Vanessa sachte die Hand auf den Arm, »Süße, bitte erzähl mir doch endlich, was passiert ist.«
Stockend schilderte Vanessa, was sich in Davids Schlafzimmer zugetragen hatte.
Ungläubig hörte Nicky zu, ihr Blick wanderte immer wieder zu Jeremy, der bestätigend nickte.
»Puh«, schnaufte sie, als Vanessa fertig war, »also, wenn ihr nicht beide hier sitzen würdet und ein Gesicht machen würdet wie auf einer Beerdigung, würde ich kein Wort glauben. Das hört sich an wie aus einem schlechten Roman.« Und in ihrer typisch hitzigen Art fuhr sie dann auch gleich fort: »Was denkt David sich eigentlich? Hat der Mann überhaupt Augen im Kopf? Du bist in ihn verknallt seit mindestens der zweiten Minute, in der du ihn kennengelernt hast, und fällst ihm kurz danach fast um den Hals. Du lässt dich von ihm als seine Frau ausgeben und verführen, bleibst sogar noch bei ihm, nachdem du dachtest, er wollte dich für deine Liebesdienste bezahlen – wie blind kann man denn sein? Also ganz ehrlich, wenn ihm bis dahin immer noch nicht klar war, dass du ihn liebst, und er aufgrund einer blöden Situation gleich so durchdreht, dann hat er dich nicht verdient.«
Empört knallte Nicky die Kaffeetasse auf den Tisch.
»Nicky – du musst ihn verstehen, er …«, wollte Vanessa sie beschwichtigen.
»Gar nichts muss ich«, fiel die Freundin ihr ins Wort. »Ich sollte dahin fahren und ihn ohrfeigen, bis er zu sich kommt. Wie kann er dich wegen so einer lächerlichen Sache einfach auf die Straße setzen?«
Jeremy versuchte, sie zu beruhigen.
»Dir mag das lächerlich erscheinen, für David ist es alles andere als das. Ich weiß nicht, ob Vanessa dir von Linda erzählt hat …?« Er schaute Nicky fragend an, und als sie nickte, fuhr er fort: »Jetzt versetz dich mal in seine Lage: Deine Frau treibt sich über Jahre hinweg mit Kerlen herum, und brennt dann mit so einem Schmierlappen durch, nachdem sie dir dein letztes Geld abgezockt hat. Du lässt jahrelang niemanden mehr an dich heran, und dann hast du endlich eine Frau gefunden, der du wieder vertraust, und erwischst sie fast nackt mit deinem besten Freund in deinem Schlafzimmer. Ich kann ihn

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