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Diamonds & Rust

Diamonds & Rust

Titel: Diamonds & Rust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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Stück zur Seite, gerade soviel, dass Jeremy an ihm vorbei gehen konnte, ohne ihn zu berühren.
Beunruhigt verließ Jeremy das Schlafzimmer, auf dem Weg zur Treppe wandte er sich noch einmal um, doch David schenkte ihm keinerlei Beachtung mehr.
Völlig fassungslos saß Vanessa auf dem Bett, die Hände in die Decke verkrampft sah sie Jeremy hinterher, wie er das Schlafzimmer verließ.
David trat einen Schritt nach vorne und drückte die Tür zu. Das leise Klicken des Schlosses klang in ihren Ohren wie ein Pistolenschuss und sie zuckte zusammen.
Hilflos hob sie die Hände, sah ihm in die Augen, hoffte darin ein kleines Anzeichen der Zuneigung zu finden, die sie in den vergangenen Wochen so sehr genossen hatte, doch sein Blick war kalt, und mutlos ließ sie die Hände wieder sinken.
»David«, flüsterte sie verzweifelt.
»Komme ich zu früh oder zu spät?«, fragte er zynisch.
Froh darüber, dass er endlich etwas sagte, schüttelte sie den Kopf.
»David, bitte hör mir zu«, bat sie. »Ich weiß, wie das für dich aussehen muss, aber es ist nicht so, wie du denkst.« Er lachte bitter, und ihr wurde bewusst, wie abgedroschen sich dieser Satz anhörte. »Es ist nichts passiert zwischen Jeremy und mir, heute nicht, und auch nie zuvor.«
»Tut mir leid, dass ich dir den Spaß verdorben habe.«
Die Ironie in seiner Stimme traf sie wie ein Peitschenhieb, sie krallte ihre Hände in die Decke. Ihr wurde klar, dass er ihr kein Wort glauben würde, egal was sie zu ihm sagte, und sie schwieg.
Kalt und geringschätzig ließ er seinen Blick über ihren Körper gleiten, und sie bekam plötzlich Angst.
Hektisch stand sie auf und bückte sich nach ihrer Kleidung, da schoss er auf sie zu, packte sie am Arm und zerrte sie hoch. Mit einem Ruck riss er ihr die Sachen aus der Hand.
»Du wirst dich doch vor mir jetzt nicht plötzlich genieren, wo du doch vorhin noch so freizügig warst«, spottete er verächtlich.
»David, bitte hör auf damit und lass mich los.«
Voller Panik versuchte sie sich aus seinem Griff zu winden, stemmte sich mit aller Kraft gegen ihn.
»Keine Angst, an dir mache ich mir die Hände nicht mehr schmutzig«, stieß er plötzlich wütend hervor, und ließ sie so abrupt los, dass sie einen Schritt nach hinten stolperte und gegen das Nachtschränkchen stieß. »Du hast eine Stunde Zeit zu packen, danach will ich dich hier nicht mehr sehen«, sagte er schneidend, und warf ihr ihre Kleider vor die Füße.
Fassungslos starrte Vanessa hinter ihm her, wie er das Zimmer verließ und die Tür hinter sich zuknallte. Einen Moment stand sie wie gelähmt da, völlig überfordert von der ganzen Situation, dann stieg erneut eine Welle der Übelkeit in ihr auf.
Mühsam versuchte sie gegen den Brechreiz anzukämpfen, und gegen den einsetzenden Schmerz, der sich plötzlich in ihrer Brust bemerkbar machte und sich allmählich über ihren ganzen Körper ausbreitete. Tränen stiegen ihr in die Augen, bittere, heiße Tränen, und sie hatte das Gefühl, als steckten tausend glühende Nadeln in ihrem Herzen.
Verzweifelt schlug sie die Hände vors Gesicht und der brennende Schmerz in ihr wurde immer stärker. Sie wollte sich nicht mehr bewegen, wollte einfach nur hier stehen bleiben und weinen, so lange weinen, bis es irgendwann aufhören würde, wehzutun.
     
    Irgendwie hatte sie es geschafft, sich anzuziehen. Wie in Trance taumelte sie in ihr Zimmer und zog die Koffer unter dem Bett hervor. Es dauerte nicht lange, bis sie alles eingeräumt hatte. Sie schaute sich nicht mehr um, zog die Tür hinter sich zu. Langsam stieg sie die Treppe hinab, und ein Bild überfiel sie.
Sie kam die Treppe herunter, in einem Cocktailkleid, die Haare hochgesteckt.
David stand unten im Wohnzimmer, schaute sie an, seine Augen glänzten.
»Sie sehen wundervoll aus«, sagte er zu ihr und lächelte sie zärtlich an.

Ihr Koffer schrammte gegen das Geländer.
Antonia stand im Wohnzimmer, schaute sie an, ihre Augen glänzten.
»Sie sehen traurig aus«, sagte sie zu ihr und lächelte sie triumphierend an.
Dann fiel die Haustür hinter Vanessa zu.
     
     

-Teil 2-
     

Kapitel 29
     
    V ier Wochen waren seit dem Vorfall in Davids Schlafzimmer vergangen, vier lange, qualvolle Wochen.
Nicky hatte nicht viel gefragt, als Vanessa vor ihrer Tür gestanden hatte. Ein Blick auf Vanessas Gesicht hatte genügt, um zu wissen, dass sie nicht nur für einen kurzen Besuch gekommen war.
Also hatte sie ihr das kleine Gästezimmer hergerichtet, und war seitdem in jeder freien Minute

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