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Diana, Farben und Begierde (German Edition)

Diana, Farben und Begierde (German Edition)

Titel: Diana, Farben und Begierde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregor von Ewersbach-Dreihausen
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fühle.

    Diana.

    Wo
sind überhaupt die Mädels? Viola und Claire? Kommen die
noch? Na, hoffentlich nicht! Das wird er mir doch nicht antun wollen?
Ich würde auf der Stelle gehen, sollte auch nur eine dieser
`Musen` plötzlich hier auftauchen.

    Thomas
ist wieder da.

    Ich
spüre ein seltsames Schwingen tief in mir, jedesmal, wenn ich
ihn in meiner Nähe weiß. Eben jetzt, da er wieder in den
Raum tritt, verstärkt sich dieses angenehme, so wundervolle
Schwingen, verteilt sich in mir. Ich schwebe. Ich fühle mich so
fabelhaft, wie noch niemals zuvor. Am liebsten wollte ich das
Hinausrufen! Einfach so.

    Thomas
schiebt erst einen, dann einen weiteren Holzstuhl, auf welchen lange
Stoffbahnen schlummerten, in die Mitte des Raumes zu dem Tisch.

    So
finden wir uns sitzend wieder.

    Mit
einem leisen `Plopp` verlässt der Kork den Flaschenhals. Die
rubinrote Flüssigkeit rinnt in die hohen Gläser.

    Thomas
stellt das Glas mit dem leuchtend roten Inhalt vor mich hin.

    Synchron
nehmen wir erste Schlucke.

    Alles
ist wunderbar, leicht, gelöst, locker, leger, unaufgeräumt,
offen, zauberhaft und geheimnisvoll zugleich. Wann habe ich mich je
so gefühlt? Was kümmert es mich, was gestern war? Alles
nebensächlich und vollkommen belanglos.

    Plötzlich
lacht er unvermittelt laut los.

    Ich
blicke ihn verwundert an.

    „ Wie
hat dich Viola genannt? `Kind aus dem Volk`, ha ha !“

    Ich
pruste los und beide erfüllen wir den hohen Raum mit unserem
Lachen.
    Er
schenkt Wein nach.

    „ Was
ist das eigentlich mit den beiden, Thomas? Sind das,... wie nennt man
das also,... deine `Musen`?“

    Er
räuspert sich und wieder blicke ich in diese klaren blauen
Augen, dieses offene, faszinierende Gesicht, den Mund mit den
perlweißen Zahnreihen, die Lachfalten, das energische Kinn und
die dunkle, schwarze Lockenmähne, die ungebändigt hin und
her schwingt.

    „ Ach,
Viola und Claire. Sind ja beide in der Meisterklasse von Professor
Lindt, sagt dir wahrscheinlich nichts....?“

    Er
guckt mir ins Gesicht.
    Ich
schüttle meinen Kopf.

    „ Ist
auch nicht so wichtig, der Lindt ist ein Blender, so eine Art
aufgeblasener Wichtigtuer, aber eine Meisterklasse hat er erhalten,
direttissima vom Dekanat der Akademie, muss man sich mal vorstellen,
na, wie dem auch sei, die beiden treiben sich dort herum und ab und
an stehen sie mir Modell. Moment mal....!“, sagt er, springt
hoch und verlässt den Raum. Bald höre ich ihn in einem
Nebenraum werken, dann ist er wieder im Saal und trägt drei
unterschiedlich große Bilder in Händen, die er an der
einen weißen Wand schräg positioniert, so dass ich die
Bilder bequem sitzend betrachten kann.

    Das
Bild im Zentrum zeigt einen Akt. Claire. Sie räkelt sich lasziv
in paradiesischer Nacktheit, die Bettdecke ist zu Boden geglitten,
ein Sonnenstrahl wandert über die weiße Haut, die Brüste
und den Nabel, die Schenkel und den glattrasierten Venushügel.
Ich schlucke, als ich über diesen makellosen Körper blicke.
Thomas mustert mich intensiv. Rasch fülle ich mein Weinglas
erneut und trinke hastig.

    Claire...

    Ich
habe es gesehen! Violas Zunge genau dort, exakt jene Zone
bearbeitend, habe Claires weiße Schenkel gesehen, zuckend,
bebend, ihre von Feuchtigkeit glitzernde, glänzende Lustspalte,
ihr Stöhnen gehört und Thomas` Kommandos!

    Links
von diesem Aktgemälde leuchtet eine helle, frühlingshafte
Landschaft aus einem großen Rahmen hervor. Die Farbkomposition
fasziniert mich. Inmitten der Wiese, die das Bild dominiert, steht
Viola und trägt einen Früchtekorb. Das rechte Gemälde
zeigt wieder Claire, die in eine Straßenszene positioniert
wurde, rechts und links von ihr hastende, eilende Menschen,
Passanten, Autos, Zeitungsverkäufer, dahinter
Stahlkorsettfassaden, Hochhäuser, beginnender Abend.

    „ Fantastisch,
Thomas!“, sage ich.

    Dann
zieht er aus der Brusttasche seines grauen Hemdes, das er locker
trägt, so dass es über den Hosenbund hinabreicht, eine
zerknitterte Zigarettenpäckchen und klopft mehrmals von unten
darauf, damit sich die Zigaretten langsam aus der kleinen Öffnung
empor arbeiten und hält mir schließlich das Päckchen
vor mein Gesicht und ich schüttle meinen Kopf.

    „ Stört
es dich, wenn ich...?“

    „ Nein,
mach` nur, ab und zu rieche ich das ganz gerne....“

    Er
zieht den Rauch kräftig ein und stößt ihn in
schnellen Schüben aus seinem Mund hervor.

    Der
Wein in der Flasche ist lamgsam zur Neige gegangen, während er
erzählt und erzählt und

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