Diana, Farben und Begierde (German Edition)
fest und
unnachgiebig.
Seine
Bewegungen geraten unkoordinierter und ruckartiger. Sein Stöhnen,
Keuchen erreicht die Lautstärke meiner Schreie, da ich mich in
einem zweiten Orgasmus, einem zweiten, weit heftigeren Ausbruch an
Lust hingebe. Ich winde mich unter ihm hin und her, schlage, kratze,
beiße, ziehe wieder mit meinen Fingernägeln tiefe Spuren
in seinen Rücken.
Wie
unglaublich göttlich ist dieses Gefühl. Noch niemals war
ich in solchen Sphären. Mein ganzer Leib, alles was mich
ausmacht, schwimmt, liegt auf einer einzigen hohen sich sättigenden
Lustwoge.
Ich
umschließe ihn, ziehe ihn noch fester an mich, als er mit einem
tiefen, gutturalem Ton in mich hinein spritzt. Er zuckt und windet
sich ruckartig auf mir, schiebt seinen Schwanz ruckartig in meine
Lustspalte hinein, die seinen Samen aufnimmt und das Grün und
Blau und Gelb.
Sein
Atem streicht über mein Gesicht. Küsst er mich, so kleben
wir gleichsam aneinander, da die Farben, die unsere Gesichter
bedecken, eine eigenartige, neue Verbindung herstellen zwischen uns.
Lange
bleibt er in mir. Ich bemerke, wie er bemüht ist, mich sein
Gewicht nicht spüren zu lasssen und er will schon hoch, doch ich
lasse das nicht zu und so sinkt er auf mich und die Farbflächen
unserer Körper vereinigen sich wieder mit schmatzendem Geräusch.
„ Ich
will dich!“, flüstert er.
„ Ich
will dich!“, sage ich.
Meine
Schenkel halten ihn fest umschlungen. Sein erschlafftes Glied bleibt
in mir.
„ Bleib`
in meinem Leben, bleib` bei mir, Sabine! Ich meine das ernst!“
Ich
fahre mit meinen Händen über seinen Rücken und er
stöhnt laut, wenn ich die Spuren berühre, die meine
Fingernägel in seiner Haut hinterlassen haben.
„ Ja,
Thomas!“
Alles
ist mit einem Male so einfach und klar und deutlich vor meinen Aguen:
Ich werde bei ihm bleiben. Wie wunderbar das in mir klingt! Ich habe
eine Liebe! Ich habe Thomas! Ich liebe ihn!
„ Ab
und an bin ich nicht gerade ein einfacher Mensch...“ , lässt
er plötzlich los und ich muss lachen und spüre, wie sich
sein Bauch, der auf meinem ruht, gleichfalls unter kleinen
Muskelkontraktionen zusammenzieht, da auch er loslacht.
„ Na,
ich bin aber auch nicht eben einfach!“, antworte ich.
„ Wie
du in mein Leben kommst, Sabine.....“
„ Wie
ich in dein Leben komme, Thomas!“
Er
nähert seinen Mund meinem rechten Ohr an und flüstert:“
Wer bist du, Sabine?“
„ Ich
bin die, die dich liebt, Thomas!“
Wir
küssen uns.
Wie
lange wir ineinander verschlungen hier schon liegen? Ich spüre,
wie meine Beckenknochen und meine Schulterblätter, mein gesamter
Rücken schmerzen ,weil das andauernde Liegen auf dem harten
Parkettboden sich bemerkbar macht.
Er
übernimmt das Kommando:“ Die Farbe muss runter, Schatz!
Rasch! Schnell!“
Er
ist langsam hochgekommen und blickt auf das Chaos, das wir beide
geschaffen haben. Ich richte mich auf und schlinge den Bademantel um
mich, der alle Farben angenommen hat, die wir so freigiebig gebraucht
haben.
„ Oh
weh!“, stelle ich fest.
„ Da
sagst du was, Schatz!“, ruft er und lacht schon wieder.
„ Unter
die Dusche mit uns, glaub` mir, Sabine, wenn DAS Zeug mal verhärtet,
brauchen wir chemische Spezialmittel, um unsere Haut
wiederzuerkennen!“
Er
grinst, zwinkert.
Will
er mich auf den Arm nehmen?
Wie
er aussieht! Blaue und grüne und gelbe Farbbahnen schlägeln
sich um seinen Oberkörper, bedecken sein Gesicht, das ich
interessiert mustere. Ebenfalls sehe ich lange blaue und grüne
Striemen, die seine Oberschenkel schmücken. Rings um den Platz,
auf den wir uns eben geliebt haben, finden sich hunderte kleiner
Farbkleckser, Farbtupfer, Farbspritzer, die das Parkett dankbar in
Besitz genommen haben, lediglich dort, wo mein Bademantel lag, ist
eine farbfreie Fläche.
Ich
pruste los vor Lachen.
Thomas
hat sich mich geschnappt, reißt mir den Bademantel vom Körper,
sodass ich jetzt nackt bin wie er, betrachtet meinen bunten Brüste,
die gelben und grünen Schlieren, die Bahnen und die sonderbaren
Muster, die die zusammenlaufenden Farben erschaffen haben.
„ Wirst
du jetzt unter die Dusche gehen!“, befiehlt er schelmisch und
starrt fasziniert in die Farben.
„ Ich
eile, Schatz!“
Unsere
nackten Füße huschen über den kalten Boden.
Die
Farbe klebt anscheinend überall, zwischen meinen Schenkeln spüre
ich dieses sonderbare fremde Material, das sich bei jedem Schritt an
meiner Haut reibt.
Thomas
stellt die
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