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Diana, Farben und Begierde (German Edition)

Diana, Farben und Begierde (German Edition)

Titel: Diana, Farben und Begierde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregor von Ewersbach-Dreihausen
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`Beisl`?“

    „ Wenn
wir nicht bald in die Gänge kommen, wirst du es heute nicht mehr
erfahren, Sabine!“

    „ Na,
dann aber:Hopp, hoch mit dir!“, kommandiere ich.

    „ Selber
hopp!“, grunzt er wohlig und ich krieg` einen Klaps auf meinen
Po.

    Der
Nachmittag emfängt uns mit einem leichten kühlenden
Westwind, der durch die Touristen überfüllten Straßen
und Gäßchen streicht.

    Wir
halten uns an den Händen, stolzieren, spazieren, promenieren
durch die engen Gassen, über die Plätze und verwinkelte
Durchgänge.

    Dann
hat Thomas eine Eingebung und wir kehren um, sodass wir wieder in die
Nähe unseres Hotels gelangt sind.

    „ Sind
wir doch tatsächlich daran vorbei gelaufen!“, stellt er
fest und zeigt mir nun die Fassade einer orthodoxen Kirche, an die
sich ein verträumt malerisches Haus anschmiegt.

    Ich
entziffere den Schriftzug über einem kleinen Eingangsportal:
`Griechenbeisl`

    Bevor
man allerdings zum Tor gelangt, muss man an einem im Boden
eingelassenen Gitter vorbei, durch das blickend, man die Gestalt
eines Spielmannes erkennen kann, der da im tiefen Kellergewölbe
sitzt. Rings um ihn glitzern und funkeln tausende Münzen zu uns
herauf.

    Thomas
liest vor, was auf einer Tafel an der Wand angebracht ist:“Hier
sang sein Lied der liebe Augustin.....“

    Ich
fische in meiner Handtasche nach Münzen und drücke eine
davon Thomas in die Hand.

    „ Wünsch
dir was, Schatz!“

    Er
verschließt seine Augen. Dann bewegt er sich auf das Gitter zu
und lässt die kleine Münze hinabfallen.

    Nun
lässt er mich eine Münze nehmen, die er aus seiner
Geldbörse gezogen hat.

    „ Wünsch
dir was, Schatz!“

    Ich
schließe meine Augen.

    Du und
ich....

    Ich
werfe die Münze durch das Gitter und sehe, wie sie auf dem Boden
aufkommt um schließlich links des Kopfes des `Lieben Augustins`
liegen zu bleiben.

    „ So!
Nun kann nix mehr schief gehen! Die Stadt hat uns eben aufgenommen,
ganz hochoffiziell!“, verkündet Thomas strahlend.

    Wir
treten in das urige, heimelige Lokal ein.

    Ein
aufmerksamer Kellner führt uns an einen schmalen Ecktisch.

    „ Was
darf ich den Herrschaften zu trinken bringen? Auch zu speisen
gewünscht, die Herrschaften?“

    „ Ja,
auch zu speisen gewünscht!“, antwortet Thomas und bestellt
ein großes und ein kleines Bier.

    Der
Kellner wieselt davon.

    „ Ich
weiß schon, was ich haben will!“, sage ich und gucke
dabei neugierig im Saal herum, sehe und höre die Touristen, die
die meisten Tische in Beschlag genommen haben, denn ich höre ein
Durcheinander aus vielerlei Sprachen und Stimmen.

    „ Ganz
schön viel los da...“, murmelt Thomas und blickt ebenfalls
in die Weite des Saales, „Ist eben Touristenzone hier,
eigentlich, wenn man es genau nimmt, der komplette erste Bezirk,
Innenstadt sowieso....“

    Der
Kellner befördert die wohlgefüllten Biergläser auf das
rotkarierte Tischtuch und lächelt freundlich, als ich ein
Schnitzel bestelle.

    „ Und
der gnädige Her?“

    „ Auch
Schnitzel, ja!“

    „ Zweimal
Wiener Schnitzel, die Herrschaften! Komme gleich!“, deutet er
eine Verbeugung an und ist schon wieder entschwunden.

    Wir
küssen uns.

    Dann
nippe ich an dem kalten Bier.

    „ Himmlisch!“,
stöhnt Thomas, der einen weiteren großen Schluck nimmt.
    Er
trägt jetzt einen weißen Schaumbart und ich lache.

    -
- -

    Professor
Doktor Gerhard Winter, Besitzer der bekanntesten und renommiertesten
Galerie im Herzen der Stadt, die weit über die Grenzen des
Landes hinaus Ruf und Geltung hat, Träger des großen
Ehrenkreuzes der Republik Österreich und zahlreicher anderer
Orden und Auszeichnungen, weiß die Stunde exakt zu benennen,
die sein geordnetes, beschauliches Leben von einer Minute auf die
andere aus der Bahn geworfen hat.

    Seit
jenem Dienstag dieser Woche, 17 Uhr, da Frau Andrea Fiedler in seinen
heiligen Hallen aufgetauchte, ist nichts mehr so, wie es einmal war.

    Anfangs
ließ er sich noch auf Diskussionen ein, bestürmte die
Agentin, drohte, mahnte.

    Allein,
es war alles vergebens, als würde man gegen eine Wand reden, so
perlten all seine Versuche an der kleinen stämmigen Person ab,
die wie ein Kugelblitz durch die Räume seiner Galerie fegte,
Kommandos gab und ab und an doch sich herabzubegeben schien zu ihm,
den sie der Einfachheit halber bloß „Professor“
nannte. Er durfte dann kopfnickend neben ihr stehen und ihre Einfälle
und Gedanken teilen.

    Innerlich
verfluchte er sich für den Gedanken, jenen deutschen Maler
auserkoren

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