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Diana - sTdH 5

Diana - sTdH 5

Titel: Diana - sTdH 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Chesney
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Emberton zu.
    Mr.
Emberton fluchte unflätig. »Ich habe keine Lust, von Dantrey herausgefordert zu
werden«, sagte er schließlich. »Ich werde einen strategischen Rückzug machen
und zu einem späteren Zeitpunkt handeln.«
    »Gut«,
sagte Mr. Flanders und stieg in die Kutsche. »Sag diesem
Dummkopf von einem Kutscher, daß er sich beeilen soll. Ich habe nicht das
Bedürfnis, deinen Sekundanten zu machen.«
    Als Diana
durch den Nebel auf die Kutsche zurannte, hörte sie das Geräusch der sich
entfernenden Räder. Sie wollte nicht glauben, daß Mr. Emberton sie verlassen
hatte, und rannte ziellos um den Platz, alle Seitenstraßen absuchend.
Schließlich kehrte sie dahin zurück, wo Lord Dantrey stand.
    »Weggefahren?«
erkundigte er sich liebenswürdig. Er zog Diana in die Arme und drückte sie fest
an sich. »Miß Diana«, sagte er, »ich flehe Sie an, nicht gegen die Gesellschaftsregeln
zu verstoßen. Es verursacht nichts als Kummer.«
    »Ich habe
Ihre plumpen Vertraulichkeiten satt, Sir«, stieß Diana zwischen den Zähnen
hervor. »Lassen Sie mich gehen.«
    »Nein. Erst
hören Sie mir zu.«
    »Ihnen
zuhören? Sie Geck, Sie Stümper, Sie Wüstling!«
    Sie wollte
sich zornentbrannt befreien. Er fühlte ihren Busen an seiner Brust, er roch den
sauberen Geruch nach Seife und Rosenwasser, den ihr Haar ausströmte, und preßte
sie noch fester an sich, bevor er sie mit einem leisen Seufzer auf die Lippen
küßte. Diana erstarrte vor Schreck. Er küßte sie sehr zärtlich und liebevoll
und konnte seine Lippen nicht mehr von ihren lösen. Er spürte brennendes
Verlangen in sich aufsteigen. Das Verlangen wurde so verzehrend, so
sehnsüchtig, daß es schmerzte. Als er schließlich seinen Mund von ihrem löste
und den nackten, bleichen Ekel in ihrem Gesicht sah, konnte er kaum glauben,
daß nur er diese überwältigende Begierde und Leidenschaft empfunden hatte, und
ließ die Arme hängen.
    Diana hob
die Hand, um ihn ins Gesicht zu schlagen, aber er blickte sie merkwürdig
entschlossen an. Mit steifen Bewegungen
hob sie ihre Hutschachteln auf und stolzierte wie eine verärgerte Katze auf
Lady Godolphins Haustüre zu.
    Lord
Dantrey blieb wie angewurzelt stehen und beobachtete sie, bis sie verschwunden
war. Er war verwirrt und nicht wenig beunruhigt über die Heftigkeit seiner
Gefühle. Er beschloß, daß es besser für ihn sei, Miß Diana Armitage in Zukunft
aus dem Weg zu gehen.
    Diana legte
sich wieder ins Bett. Sie schlief schlecht und wurde schließlich von ihrem
Vater geweckt, der ihr die frohe Botschaft brachte, daß Peregrine und James
tatsächlich die Verfasser des anonymen Briefes waren. Alle waren zu Schweigen
verpflichtet, und so hatte sie nichts mehr zu befürchten. Er wollte ihr gerade
die Hölle wegen ihres dummen Verhaltens heiß machen, als Diana in Tränen ausbrach.
Sie schluchzte, daß sie vor Erleichterung weine, aber sie sah so kummervoll und
verzweifelt aus, daß der Pfarrer sich schnell zurückzog.
    Hochwürden
führte ein langes Gespräch mit Lady Godolphin, bevor er sich wieder aufs Land
begab. Er befragte sie eindringlich über Mr. Emberton. In Wahrheit war er Diana
gegenüber sehr viel nachgiebiger, als er es bei seinen anderen Kindern gewesen
war. Er hatte ihre Begleitung auf der Jagd genossen und zeitweise vergessen,
daß sie ein Mädchen war. Lady Godolphin versicherte ihm, daß Diana sich als
still und modebewußt erwies und ihre Tolpatschigkeit, die der Pfarrer beklagte,
abgelegt hatte. Sie hatte zwar ein Teetablett umgeworfen, aber das passierte
nur einmal, und sie war auch in Gesellschaft keineswegs unhöflich.
    Daher ging
Hochwürden Charles Armitage ruhigen Gewissens mit Squire Radford zurück aufs
Land. Es kam gar nicht so häufig vor, daß sich der Pfarrer so eins mit der Welt
fühlte, und je wohler er sich fühlte, desto scheinheiliger wurde er, so daß
Squire Radford recht erleichtert war, als der gedrungene Turm von St. Charles
and St. Jude über den kahlen
Bäumen auftauchte. Der Squire sagte, er wolle Mrs. Armitage einen Höflichkeitsbesuch
abstatten und dann heimfahren und gleich ins Bett gehen.
    Das
Pfarrhaus wirkte ungewöhnlich ruhig, und Sarah kam erst nach einigem Läuten.
    »Wo ist
deine Herrin?« wollte der Pfarrer wissen und maß sie mit Kennerblick.
    »Im Bett,
Sir«, antwortete Sarah und warf den Kopf zurück, daß die Bänder ihrer Haube
flogen.
    »Sei so gut
und sage ihr, daß Mr. Radford ihr seine Aufwartung machen will. Und vorher
holst du den Brandy.«
    Den

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