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Diana - sTdH 5

Diana - sTdH 5

Titel: Diana - sTdH 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Chesney
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Bowle Punsch bestellte und ein Spielchen vorschlug.
    Mr. Fane
vergaß seinen Kummer mit der Mode über dem aufregenden Spiel, bis er
schließlich um fünf Uhr morgens erklärte, nun sei er aber wirklich zu müde, um
noch weiter zumachen. Mr. Harvey-Maxwell sagte, er sei erschlafft wie eine
Blume, und entschied sich, mit Mr. Fane zu gehen. Weder Lord Dantrey noch der
alte Lord Saunders waren müde, und so spielten sie alleine weiter.
    Schließlich
erhoben auch sie sich, kurz vor sieben Uhr, vom Spieltisch, und Lord Saunders
stellte fest, daß es ein wunderbarer Abend war, da er eine hübsche Summe von
Lord Dantrey gewonnen hatte. Dieser war mit seinen Gedanken nämlich mehr bei
Miß Diana Armitage als bei den Würfeln gewesen.
    Lord
Dantrey machte sich auf den Heimweg durch die nebligen, menschenleeren Straßen.
Er ging die Bolton Street hinunter, über den Berkeley Square, die Bruton Street
hinauf bis zur Bond Street, und befand sich schließlich am Hanover Square, ohne
recht gemerkt zu haben, wohin er ging.
    Er lehnte
sich auf das niedrige Geländer, das den Platz umgab, und betrachtete das, was
er bei dem schlechten Licht von Lady Godolphins Haus sehen konnte. Der große
Diamant an seinem Stock blitzte im flackernden Licht der Straßenlampe, und
seine Mantelknöpfe aus Gold und Kristall leuchteten an dem dunklen Tuch.
    Diana
Armitage, dachte er düster. Ich will keine Diana Armitage in meinem Leben. Ich
will eine sanfte, feminine, willfährige Frau, die mich anbetet.
    Er lachte
über seine eigene Überheblichkeit und wollte sich gerade umdrehen, um zu seiner
Wohnung zu gehen, als er innehielt. Die Tür von Lady Godolphins Haus öffnete
sich langsam.
    Der Nebel,
der sich etwas gelichtet hatte, schloß ihn wieder ein.
    Lord
Dantrey bewegte sich auf das Haus zu.
    Eine
tiefverschleierte weibliche Gestalt tauchte auf. Sie trug zwei große
Hutschachteln und schloß leise die Tür hinter sich.
    Diana!
    Was hatte
sie vor?
    Er ging ein
paar Schritte zurück, als Diana nach rechts und links schaute.
    Sie kam die
Stufen herunter und machte sich auf den Weg um den Platz. Er eilte hinter ihr
her; seine Abendschuhe machten kein Geräusch auf dem Kopfsteinpflaster. Auf der
anderen Seite des Platzes tauchten die schwarzen Umrisse einer Reisekutsche aus
dem Nebel auf.
    Auf einmal
wurde Lord Dantrey klar, daß Miß Diana Armitage durchbrennen wollte.
    Er machte
einige schnelle Schritte vorwärts und ergriff sie am Arm.
    Sie stieß
einen Schrei aus und ließ die Hutschachteln fallen, die wegrollten und vom
Geländer aufgehalten wurden.
    Diana
Armitage schaute in die spöttischen Augen von Lord Mark Dantrey hinauf und
wünschte, sie wäre tot.

Sechstes
Kapitel
    »Lassen
Sie mich los!«
flüsterte Diana wütend.
    »Nein. Ich
bin davon überzeugt, daß Sie durchbrennen wollen.«
    »Was geht
Sie das an?«
    »Ein jeder
Gentleman hat die Pflicht, darauf zu achten, daß sich eine Dame nicht
bloßstellt. Sie wollten mit Mr. Emberton davonlaufen.«
    »Ich liebe
ihn!«
    Zuviel
Punsch, dachte Lord Dantrey, als er einen stechenden Schmerz in seinem Inneren
spürte.
    »Liebt er
Sie?«
    »Natürlich
liebt er mich.«
    »Warum
müssen Sie dann weglaufen?«
    »Weil ich
sonst«, flüsterte Diana giftig, »Sie heiraten muß!«
    »Wie kann
das sein, wo ich Sie doch ganz bestimmt nicht heiraten will? Sagen Sie Ihrem
Mr. Emberton das, und schlagen Sie ihm vor, daß er ganz normal um Sie wirbt.
Denken Sie an Ihre Familie, und seien Sie nicht so selbstsüchtig.«
    »Papa ist
nicht zurückgekommen. Er hat mir nicht erzählt, was zwischen ihm und Ihnen
vorgefallen ist.«
    »Er hat
versucht, mich zu zwingen, Sie wegen eines gewissen anonymen Briefes zu
heiraten, in dem stand, daß Sie mit mir in Hubbold's Kaffeehaus gesehen wurden.
Ich habe ihm berichtet, daß ich zwei junge Männer bemerkte, die eine
auffallende Ähnlichkeit mit Ihnen hatten, was mir damals nicht weiter zu denken
gab. Ihr Vater hatte den Gedanken, daß Ihre Zwillingsbrüder die Schule
geschwänzt haben könnten und, da sie nicht wollten, daß ihr Abenteuer entdeckt
würde, beschlossen, einen anonymen Brief zu schicken. Er ist nach Eton
gefahren. Wenn sich herausstellt, daß es so ist, wird Ihr Vater nichts mehr
über die Sache sagen. Ich vertraue darauf, daß Sie nicht so dumm waren, Mr.
Emberton davon zu erzählen?«
    »Nein«, log
Diana und wußte nicht recht, warum sie log.
    Mr. Peter
Flanders näherte sich leise der Reisekutsche. »Dantrey hat sie abgefangen«,
flüsterte er Jack

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