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Diana - sTdH 5

Diana - sTdH 5

Titel: Diana - sTdH 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Chesney
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Lippen
werden schmal.«
    »Sie
verstehen mich nicht. Und ich erwarte auch gar nicht, daß Sie mich verstehen.
Sie sind sehr viel älter als ich, und Leute Ihrer Generation haben so
schrecklich altmodische Vorstellungen.«
    »Ich bin
nicht alt, Miß Diana«, sagte Lord Dantrey verärgert. »Ich bin auf dem
Höhepunkt des Lebens.«
    »Ihr Haar
ist weiß.«
    »Mein Haar
ist sehr hell, wie Sie sehr gut wissen, Miß Diana. Was habe ich denn gesagt,
das Sie so unfreundlich gemacht hat?«
    »Sie ärgern
mich, Mylord«, sagte Diana offen. Sie nahm einen großen Schluck Wein und
lächelte ihn vage an. »Ich glaube, mit Ihnen verheiratet zu sein, würde das
Ende aller Freiheit und Unabhängigkeit bedeuten. Ich würde Sie kaum zu sehen
bekommen. Sie würden Ihre Zeit bei Wettkämpfen, in Clubs und auf
Hahnenkampfplätzen verbringen; von mir würden Sie erwarten, daß ich brav zu
Hause sitze, Handarbeiten mache und immer nur ›Ja, Dantrey, nein
Dantrey‹ sage. Sie würden von mir erwarten, daß ich jedes Jahr ein Kind
bekomme. Und wenn ich dann in Ihrem Alter wäre, Mylord, wäre ich alt und
mürbe.«
    Seine
Lippen zuckten. »Die Vorstellung, Sie mürbe zu machen, hat durchaus etwas für
sich.«
    »Seien Sie
ernst. Denken Sie nach! Sie glauben selbst nicht, daß Sie nach der Hochzeit
viel Zeit in der Gesellschaft Ihrer Frau verbringen.«
    »Oh, aber
die Armitage-Mädchen sind dafür berühmt, daß es ihre Männer kaum je von zu
Hause wegzieht.«
    »Meine
Schwestern sind so ungewöhnlich schön«, sagte Diana sehnsüchtig.
    »Sie
fischen nach Komplimenten. Ich habe Ihnen doch schon gesagt, daß Sie sehr schön
sind.«
    »Lord
Dantrey, Ihnen gehen die Komplimente so leicht von der Zunge, daß ich daraus
nur schließen kann, daß Sie viel Übung haben.«
    »O ja.«
    Diana
machte ein langes Gesicht.
    »Aber das,
was ich zu Ihnen gesagt habe, habe ich wirklich so gemeint.« Er legte die Hand
aufs Herz und lehnte sich zu ihr hinüber. »Ich wollte, Sie würden mich genauso
aufmerksam wie Ihren Teller anschauen.«
    Sie hob die
Augen zu ihm auf. Ihr war schwindlig vom vielen Wein. Es mußte sogar zuviel
gewesen sein, denn sein angespannter grün-goldener Blick war der einzige
Fixpunkt in einer sich drehenden Umgebung.
    »Diana«,
sagte er mit einer Stimme, die rauh war vor Erregung. »Du –«
    »Lord
Dantrey!« Mrs. Carter stand hinter ihnen. »Ich bin entzückt zu sehen, daß Sie
unser kleines Landfest mit Ihrer Gegenwart beehren.«
    Er sprang
auf. »Darf ich Ihnen Miß Diana Armitage vorstellen. Mrs. Carter, Miß Armitage.
Miß Armitage, Mrs. Ca...«
    »Wir kennen
uns«, sagte Mrs. Carter und warf dabei einen frostigen Blick auf Diana. »Ich
bin überrascht, daß Sie Ihr schwerer Verlust nicht vom Tanzen abhält, Miß
Armitage. Sie sind jung und haben niemanden, der Sie anleitet. Daher ist es
wohl verständlich, daß es Ihnen nicht bewußt ist, daß man sich auf dem Land
ebenso wie in der Stadt an die Regeln des Anstands halten muß.«
    »Ich habe
die Erlaubnis erhalten, Miß Armitage zum Tanz zu bitten«, sagte Lord Dantrey.
»Der Zeremonienmeister hat es erlaubt. Viele von den Einheimischen sind Miß
Armitage wohlgesonnen und freuen sich, wenn es ihr gefällt.«
    Mrs. Carter
biß sich gequält auf die Unterlippe. Sie hatte feststellen müssen, daß die
anfängliche Eifersucht der Damen in der Grafschaft auf Dianas Eroberung einem
Gefühl der Bewunderung Platz gemacht hatte. Die Damen der Umgebung zuckten nur
mit den Achseln und meinten gutmütig, daß es mit den Armitage-Mädchen noch nie
jemand hatte aufnehmen können.
    Sie gab
sich mit einer kleinen Verbeugung als Antwort zufrieden und wandte sich mit
blitzenden Augen und Zähnen wieder Lord Dantrey zu. »Meine kleine Ann hat
neulich den Ausflug mit Ihnen ganz ungeheurlich genossen.«
    »Ich kann
Ihnen versichern, das Vergnügen war ganz auf meiner Seite, Mrs. Carter.«
    »Ich muß
Ihnen eine Einladung schicken. Bei uns finden recht nette Geselligkeiten mit
Musik und Kartenspielen statt.«
    »Leider
halten mich meine Pflichten zu Hause fest, Mrs. Carter.«
    »Ah,
vielleicht kann Ann Sie vom Gegenteil überzeugen.« Mrs. Carter machte hinter
ihrem Rücken eine Handbewegung, die Ann dringend zum Näherkommen aufforderte,
und diese kam am Arm ihres Offiziers herbei.
    Ann drückte
sich so an den Tisch, daß sie Diana den Rücken kehrte und Lord Dantrey
gegenüberstand. Diana dachte, daß Lord Dantrey diese Unhöflichkeit bemerken und
sich dazu äußern müßte, aber er lächelte

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