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Diana - sTdH 5

Diana - sTdH 5

Titel: Diana - sTdH 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Chesney
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Blumenkohlröschen,
ein Kartoffelscheibchen und führte die Gabel an den Mund; dann legte sie sie
wieder auf den Teller, ohne das Essen angerührt zu haben.
    »Sind Sie
nicht hungrig, Miß Diana?« fragte Lord Dantrey.
    »Ich
wünschte, Sie würden mich nicht so anstarren«, stieß Diana hervor. »Mir wird
ganz unwohl dabei.«
    »Dann muß
ich wohl eine Zigeunerin bestechen, damit sie Ihnen sagt, daß ich ein passender
Begleiter für Sie bin«, meinte Lord Dantrey. »Ein Glas Wein?«
    »Nein ...
Ich meine, ja.« Vielleicht flößte ihr der Wein Mut ein. Sie nahm das Glas und
warf es, zittrig wie sie war, um. Der Wein lief über die Tischdecke und
hinterließ einen großen roten Fleck.
    Diana
ergriff hastig ihre Serviette und begann ohne Erfolg, den Fleck aufzutupfen.
Lord Dantrey bat den Kellner um ein neues Glas für sie und hielt dann ihr
Handgelenk fest.
    Die
Berührung seiner Hand traf sie wie ein Schlag von diesen neuen elektrischen
Maschinen, mit denen die Leute auf Gesellschaften so gerne spielten.
    Sie schrie
auf, als ob er sie gebrannt hätte, zog die Hand mit einem Ruck weg und stieß
dabei ihren Teller so heftig, daß er in seinen Schoß fiel.
    »Es tut mir
leid«, stammelte Diana. Alle Augen waren auf sie gerichtet. Sie spürte es.
Hunderte von spöttischen, neugierigen Augen. Ann Carters silbriges Lachen klang
ihr in den Ohren.
    »Seien Sie
doch bitte nicht so aufgeregt.« Lord Dantrey tat das Essen feinsäuberlich auf
den Teller zurück und übergab ihn einem der Kellner, die mit frischen Tellern,
Servietten und Gläsern herbeigeeilt kamen. Er verlangte ein Glas Sodawasser
und reinigte damit Weste und Hose geschickt und gründlich, bis jeder Fleck
entfernt war.
    Diana war
puterrot im Gesicht, vor Aufregung hingen ihr kleine Haarsträhnchen in die
Stirn. Lord Dantrey seufzte.
    »Miß
Diana«, sagte er mit leiser Stimme. »Ich bin kein Unmensch. Ich bin vielleicht
einmal rauh mit Ihnen umgesprungen, aber ich habe nicht die Absicht, das noch
einmal zu tun. Sie sind eine schöne und begehrenswerte Frau. Sie reiten wie die
Jagdgöttin Diana. Sie haben nichts von mir zu befürchten. Verstehen Sie mich?«
    Er sah sie
an, und sie begegnete seinem Blick voller Unruhe. Doch sie sah nur Freundlichkeit
und Mitgefühl in seinem Gesicht und merkte, wie ihre Hände aufhörten zu zittern
und sich ihr Körper entspannte.
    Ihr wurde
auch bewußt, daß alle im Saal sprachen und aßen und lachten, und daß niemand
von ihr Notiz nahm.
    »Verzeihen
Sie mir, Lord Dantrey«, sagte sie und nippte an ihrem Wein. »Ich bin schon
immer ein Tolpatsch gewesen. Oh, Sie sollten meine Schwestern sehen, vor allem
Daphne. Sie verschüttet keinen Tropfen und läßt nie etwas fallen. Ich bin
größer als meine Schwestern und habe mich neben ihnen immer wie ein
riesengroßer Trampel gefühlt.«
    »Eines
Tages«, sagte Lord Dantrey, »werden Sie in den Spiegel schauen und die Göttin
sehen, die Sie sind. Dann wird nur ein Herzog gut genug für Sie sein.«
    »Wenn Sie
mir weiterhin so liebevolle Komplimente machen«, lachte Diana, »dann glaube
ich noch, daß Sie Ihren Ruf als Herzensbrecher zu Recht haben.«
    »Da würden
Sie sich irren. Meine wilden Tage sind vorüber. Ich bin entschlossen, mich
endgültig niederzulassen und zu heiraten.«
    »Miß
Carter?«
    »Ich weiß
es noch nicht.«
    »Ist diese
Entscheidung nicht auch eine Sache der Dame? Oder brauchen Sie nur mit dem
Finger zu schnippen?«
    »Ja.«
    »Bei mir
nicht«, sagte Diana forsch.
    »Es hat Sie
niemand gefragt.«
    »Ich habe
nicht Sie gemeint, Mylord. Ich wollte nur sagen, daß ich nicht jedem Mann
gleich in die Arme eile, weil er mir die Ehre erweist, mir einen Heiratsantrag
zu machen.«
    »Aber Sie
haben doch offensichtlich schon von Ihrem Idealmann geträumt. Wie ist er – Ihr
Traummann?«
    Diana hatte
zu schnell getrunken. Der Wein durchglühte sie, und sie fürchtete sich nicht
mehr vor dem respektgebietenden Lord. Sie war jetzt in gehobener Stimmung. »Er
ist groß«, sagte sie verträumt, »und er hat schwarze Haare. Er behandelt mich
als Partnerin. Wir machen alles zusammen. Wir jagen, wir fischen, wir reiten,
wir ...«
    »Lieben?«
    »Mylord!«
    »Verzeihen
Sie mir. Ich konnte nicht umhin, mich zu fragen, ob Sie schon einmal einen
Gedanken an diese Kleinigkeit verschwendet haben.«
    »Ich halte
die Liebe nicht für so wichtig wie – wie die Gleichheit und – die
Kameradschaft.«
    »Wenn Sie
lügen, wie im Moment«, sagte er, »umschatten sich Ihre Augen, und Ihre

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