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Dicke Hose (German Edition)

Dicke Hose (German Edition)

Titel: Dicke Hose (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Morgowski
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sauer verdientes Geld, das sie ausgibt. Somit ist nichts gegen ein Loft mit Dachterrasse einzuwenden. Außer vielleicht, dass es ja wohl eine himmelschreiende Ungerechtigkeit ist, dass Tanja, die meines Wissens drei Jahre jünger ist als ich, bereits ein Eigenheim erwirtschaftet hat. Noch dazu eines mit Luxusausstattung. Wobei ein Whirlpool natürlich Bullshit ist. Verbraucht zu viel Wasser, und es dauert ewig, bis er vollgelaufen ist. Von der Wirtschaftlichkeit ganz zu schweigen. Aber dieses Thema ist Frauen selbstverständlich fremd.
    Tatsächlich habe ich bei Wohnungsbesichtigungen noch nie einen Mann erlebt, der sich eine Wellnesswanne wünschte. Nicht mal diejenigen, die buchstäblich im Geld schwimmen.
    Ich bin ohnehin eher der Dusch-Typ. Sparsam und schnell. Stundenlanges Einweichen, womöglich noch zu zweit bei Kerzenschein, ist nichts für mich. Aber vermutlich kann man in ihrem Whirlpool auch duschen.
    Tanja ist nun nicht mehr zu bremsen. «Na ja, und da es in dem Haus, in dem ich jetzt wohne, eine Tiefgarage gibt, habe ich mir letzte Woche auch noch ein Auto gegönnt. Den neuen Audi TT.»
    Ich schlucke.
    Sie hat sich eine Wohnung UND ein Auto gekauft? Einen Audi TT? Wie kann das sein? Ich habe noch nicht mal meinen Plasmafernseher abbezahlt, und Tanja durchbricht bereits die finanzielle Schallmauer?
    Statt einer Antwort leere ich zunächst einmal mein Rotweinglas. Langsam beginne ich mich zu fragen, wie und vor allem wo dieser Abend enden wird. Mit Sicherheit nicht in meiner Zweizimmerwohnung, die weder aufgeräumt ist noch in irgendeiner Form luxuriös anmutet. Andererseits muss Tanja das ja nicht wissen. Vorerst jedenfalls nicht.
    «Verstehe …», sagt sie jetzt und weicht etwas zurück, als der Kellner unseren Hauptgang bringt. «Du magst nicht so prahlen. Wie süß!» Sie hält ihre Haare zurück und beugt sich über den Teller zu mir vor. Dann flüstert sie verschwörerisch: «Aber mir kannst du es doch erzählen. Berufsgeheimnis.» Kurz hebt sie die Finger wie zum Schwur, dann lehnt sie sich wieder zurück und sieht mich herausfordernd an. «Ich schätze mal, du hast in der Hafencity zugeschlagen. Habe ich recht?» Sie spießt ein paar Rigatoni auf, lässt die Tomatensoße heruntertropfen und schiebt sich mit gespitzten Lippen die Gabel in den Mund.
    Statt zu antworten, bestelle ich beim Kellner eine weitere Flasche Rotwein. Irgendwie fehlt mir für dieses Gespräch der nötige Schwung. Was hatte Florians Freundin Natasha neulich im Bezug auf Männer und Wohnungen gesagt? Ein Mann muss eine geile, große Wohnung haben. Daran lässt sich einiges ablesen.
    Tja, an meiner Wohnung ließe sich allerhöchstens ablesen, dass ich mir keine Putzfrau leisten kann.
    Während ich mich ebenfalls über meine Nudeln hermache, überlege ich weiter: Tanja scheint mir im Gegensatz zu Natasha keine Diva zu sein, und sie macht auch keinen oberflächlichen Eindruck. Ihr könnte ich sagen, wie es ist. Nämlich, dass ich einen geizigen, kleinkriminellen Chef habe, der mir immer die freakigen Wohnungsinteressenten unterschiebt, sodass ich schon lange keine Provision mehr gesehen habe. Tanja würde das verstehen, hundertpro. Außerdem ist eine Lüge ja nun wirklich keine Grundlage für eine Beziehung.
    «Die Hafencity war mir zu laut. Dort sind außerdem zu viele Touristen unterwegs», fahre ich fort. «Ich habe mir deshalb lieber etwas in … äh, Pöseldorf ausgesucht.»
    Kaum hat die Lüge meinen Mund verlassen, könnte ich mich auch schon ohrfeigen. Hektisch drehe ich an meinen Spaghetti. Wieso suche ich mir unter all den geilen Villenvierteln ausgerechnet diesen Rentnerbezirk aus? Wer, außer Florian, wohnt schon in Pöseldorf?
    Tanja scheint das egal zu sein. «Echt? In Pöseldorf? Bestimmt mit Alsterblick, wie geil ist das denn!» Sie flippt förmlich aus. Eine Reaktion, die meine Zweizimmerwohnung im Univiertel höchstwahrscheinlich nicht hervorgerufen hätte. Aber klar, Tanja sucht, genau wie ich, jemanden, der sicher auf eigenen Beinen steht.
    Damit wäre jetzt auch eindeutig geklärt, wo wir nach dem Essen unseren Kaffee trinken werden. Nämlich bei ihr.
    Fünf Minuten später stellt sich heraus, dass es bei ihr nicht geht. «Ich … äh … habe mich übergangsweise bei einer Freundin einquartiert. In meiner Wohnung sind momentan die … Handwerker, ein Albtraum!»
    Ich wische gerade mit einem Stück Brot meinen Teller sauber und halte in der Bewegung inne. «Handwerker? Ich dachte, deine Wohnung sei

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