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Dicke Moepse

Dicke Moepse

Titel: Dicke Moepse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Moschner
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schubbert.
    »Keine Sorge. Damit Sie nicht ganz alleine sind mit der Hundebetreuung, werde ich ab sofort alle zwei Wochen vorbeischauen, ob alles weiterhin gut läuft!«, verspreche ich. Zwar bekomme ich diesen Dienst nicht zusätzlich bezahlt, aber die beiden Möpse sind mir mittlerweile so sehr ans Herz gewachsen, dass ich sie sowieso schrecklich vermissen werde. Außerdem bezweifle ich, dass die beiden Schwestern sich wirklich so strikt an meine Diät halten. Doch Kate und Moss müssen schlank bleiben, schließlich kommen sie jetzt langsam in ein Alter, in dem die ersten Wehwehchen auftreten. Und dicke Möpse sind da besonders anfällig.
     
    »Wollen Sie denn wenigstens noch auf ein Tässchen Tee bleiben? Ich habe Kirschkuchen gebacken!«, bietet Ingrid Büchsenschütz höflich an. Eigentlich muss ich dringend zur Arbeit, aber nach den gestrigen Ereignissen zieht es mich so gar nicht in den Zoo. Dienst ist Dienst, und Kirschkuchen ist Kirschkuchen, da hilft alles nichts, deshalb lehne ich dankend ab, gebe Kate und Moss jeweils einen liebevollen Klaps auf den erschlankten Popo, Ingrid und Pamela natürlich nur einen freundschaftlichen Händedruck und mache mich auf den Weg. Um ehrlich zu sein: Ich bin völlig planlos, wie ich mich René gegenüber verhalten soll. Die Klappe zu hal ten, ist wohl das Beste, denn eine öffentliche Szene würde doch nur offenbaren, was wir so dringend vor den Kollegen verheimlichen wollten. Wahrscheinlich wusste Andreas sogar, dass René verheiratet ist. Muss man so etwas nicht beim Bewerbungsgespräch angeben?
    »Und was soll ich nun deiner Meinung nach tun?«, frage ich Carla, deren Nummer ich in meiner Verzweiflung gewählt habe.
    »Wenn es nach mir ginge, müssten alle untreuen Ehemänner per Foto in der Tageszeitung entlarvt werden, aber mich fragt ja keiner«, wettert meine beste Freundin gleich los. Dass Mel auch noch mit Andreas ausgegangen ist, behalte ich vorerst für mich. Denn dann würde sie wahrscheinlich völlig ausflippen. Für Carla steht Frauensolidarität an erster Stelle.
    »Weißt du was? Ich sage Jens für heute Abend ab und mache uns eine große Schüssel karamellisiertes Popcorn mit Schokosauce.« Das ist sie, meine Carla.
    »Und was das Schwein angeht: Ignoriere ihn. Gehe ihm aus dem Weg, und wenn er sich vor dich stellt, sieh durch ihn durch. Etwas Besseres fällt mir auch nicht ein. Vor allem musst du deinen Ruf wahren. Lass das auf keinen Fall Andreas spitzkriegen. Sonst hast du die besten Tage im Büro mit Sicherheit gehabt.«
    »Ich gehe nicht mit jedem im Büro ins Bett. Andreas war, bevor er mein Chef wurde, und mit René habe ich nur gefummelt, nicht gepoppt!«, beeile ich mich klarzustellen. Aber ich bin dankbar, dass Carla nicht mit dem »Ich hab es ja geahnt« -Spruch ankommt. Das hätte ich heute nicht gebrauchen können.
    »Jaja, schon klar. Aber du weißt doch, wie die Kerle sind. Da kommt man schnell ins Gerede.«
    Carla hat wie immer recht. Sie hat ja auch gut reden. Welche Frau kann schon von sich sagen, dass sie bereits beim dritten Mann den richtigen erwischt hat! Unsereiner muss eben erst viele Frösche küssen, bis der Traumprinz darunter ist. Bei mir waren es allerdings auffallend viele Nieten, daher habe ich mir ja auch eine Sexpause verordnet.
    »Du brauchst eine Sexpause«, sagt Carla prompt. »Ich denke, dein Blick ist vor lauter Sucherei so vernebelt, dass du den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr siehst.«
     
    Ich beende das Telefonat, seufze kurz auf, weil ich immer noch nicht weiß, wie ich mich verhalten soll, wenn René mir meine Handtasche überreicht, die ich bei ihm habe liegenlassen. In meinem Fach liegt sie, wie ich gehofft hatte, leider nicht. Doch der Tag neigt sich so langsam seinem Ende zu, und von René Weiner ist weit und breit keine Spur.
    »Der hat sich für heute krankjemeldet«, erzählt mir Stefan, als ich unter dem Vorwand, ihm eine wichtige Information zukommen lassen zu wollen, geschäftlich, versteht sich, nach unserem Marketingexperten frage.
    »Krank, soso«, entfährt es mir spontan. Sofort danach könnte ich mich in den Hintern beißen. Halt die Klappe, Rosi, sonst verrätst du dich noch! Wahrscheinlich sitzt der arme René immer noch in seinem Bettchen, die Decke bis zum Kinn, und versucht, sich eine Strategie auszudenken, wie er seinen Fehler wieder geradebiegen kann. Einfach erbärmlich. Da kann er lange grübeln. Ich werde hart bleiben! Soll er sich doch die Zähne ausbeißen. Wahrscheinlich erwartet

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