Dicke Moepse
nach Hause fahren, und wir verabschieden uns nach Klosterschülerinnen-Art.
»Es war wieder sehr schön mit dir …«, fahre ich fort, doch plötzlich verschließt mir René mit seinem Zeigefinger die Lippen, um sie gleich darauf so sanft zu küssen, dass meine Knie ganz weich werden.
»Der Abend ist doch noch lange nicht zu Ende«, sagt er, und seine Stimme klingt noch ein paar Töne tiefer als sonst. »Wollen wir nicht noch ein Glas bei dir zusammen trinken?«, fragt er und umschlingt mit seinen starken Armen meine Taille. Es gibt wohl nichts, was ich in dem Moment lieber täte. Gut, eine Sache vielleicht, aber die könnte ja vielleicht dem Glas Wein folgen, wenn da nicht eine andere Sache wäre, die dem im Wege stünde.
»Zu mir können wir leider nicht. Da ist Carla mit ihrem Freund.« Und ich möchte bei unserem ersten richtigen Date kein Publikum.
»Ich denke, sie heißt Mel?«, entgegnet René etwas brüskiert. Wahrscheinlich hält er meine Antwort für eine fade Ausrede.
»Nein, nein. Ich habe doch zwei Mitbewohnerinnen. Und die eine ist garantiert zu Hause!«, beeile ich mich zu erklären. »Können wir nicht zu dir fahren?«
»Um ehrlich zu sein, ich bin gerade erst eingezogen. In meiner Wohnung herrscht das absolute Chaos«, beginnt René herumzustottern, und ich sehe mich bereits zu Hause allein in meinem Bettchen liegen, während Carla und Jens nebenan Matratzensport betreiben. Das Leben ist so was von ungerecht. »Aber das würde mich wirklich nicht stören«, betone ich hastig. »Ich bin auch gar nicht so ordentlich. Wirklich. Außerdem habe ich sowieso nur Augen für dich!« Ich küsse ihn leidenschaftlich, um meine Aussage zu unterstützen. Das scheint René zu überzeugen, denn er schließt die Autotür auf und bugsiert mich auf den Beifahrersitz. Sobald wir beide sitzen, knutschen wir wie wild drauflos, und unsere Hände tasten neugierig den Körper des anderen ab. Nur ein feiner Hauch von Kleidung trennt uns voneinander, und ich kann es kaum erwarten, diesen auch noch zu entfernen. Kaum sind wir in Renés Wohnung angelangt, schälen wir uns aus unseren Klamotten. Geschickt öffnet er meinen BH und knetet meine Brüste. Mit unseren Küssen saugen wir uns ineinander. In den wenigen Atempausen zwischendurch überhäuft mich René mit Komplimenten. Dennoch scheint er einer von der schüchternen Sorte zu sein, denn seine Hände wandern nicht wie erwartet unter meinen Rock. Er macht auch keine Anstalten, ihn mir auszuziehen.
»Ich will dich!«, keuche ich und versuche, seine Hose zu öffnen. Wenn ich ihm signalisiere, dass ich bereit bin, wird er es mir sicher gleichtun. René kapiert, denn er beginnt ebenfalls, mir meine Kleidung auszuziehen. Doch irgendetwas scheint nicht ganz zu stimmen. Eigentlich befinden wir uns in einer eindeutigen Situation, die normalerweise dazu führt, dass Mann und Frau sich vereinigen. Dazu ist jedoch mehr nötig als das, was René bisher so von sich gibt. Zwar haucht er mir in regelmäßigen Abständen Sauereien ins Ohr, die mir die Schamesröte ins Gesicht treiben, seine Hände wissen aber nichts Besseres zu tun, als permanent meinen Busen zu begrapschen. Meine Nippel sind mittlerweile ganz wund, und mir tut die Dauermassage fast schon weh, doch Herr Weiner massiert fröhlich vor sich hin. Ich fühle bei ihm untenrum mal nach. René stöhnt kurz auf, aber auch dieser direkte Hinweis scheint bei ihm unterzugehen. Wahrscheinlich ist er ein Busenfetischist und wird nur heiß, wenn er sich stundenlang damit beschäftigen kann. Leider törnt mich diese monothematische Begeisterung ab. Ich dachte immer, Sex sei etwas, das man gemeinsam hat. Ich bemühe mich nach Kräften, und er liegt nur da und quetscht mein Dekolleté! Vielleicht sollte ich Monsieur mal fragen, ob ich störe. Langsam werde ich richtig sauer. Renés Küsse waren so vielversprechend, aber im Bett ist der Typ die absolute Niete. Ich knipse die Nachttischlampe an, die er vorhin so eilig ausgeschaltet hatte, und drehe mich beleidigt zur Seite. Da blicken mich sechs vorwurfsvolle Augenpaare an. Nicht live, aber immerhin auf einem Foto und so eindeutig positioniert, dass mir innerhalb einer Zehntelsekunde klar wird, was hier gespielt wird. Meine Gefühlswelt kracht mit einem lauten Knall auf den Boden. Abrupt wende ich mich wieder René zu. »Ist das deine Familie? Schön, dass ich sie auf diesem Wege kennenlerne. Wo ist denn deine Frau gerade?«, frage ich ihn und bemühe mich, das Beben in meiner Stimme zu
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