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Dicke Moepse

Dicke Moepse

Titel: Dicke Moepse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Moschner
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René Busengrapscher hinweg. Der eigentliche Grund, warum wir heute Abend versammelt sind.
    »Eines Tages werde ich mir sowieso einen jüngeren Mann suchen, so wie Kylie Minogue, Halle Berry oder Demi Moore!«, sagt Mel kauend.
    »Ja, einen jüngeren Mann kann ich nur empfehlen!«, Carla grinst von einer Backe zur anderen.
    »Ach, bei Jens und dir, das sind doch nur drei Jährchen, das zählt nicht. Ich spreche von einem Altersunterschied von mindestens fünfzehn Jahren!«, erklärt Mel und fährt fort: »Ich finde es prima, dass die Emanzipation mittlerweile so weit fortgeschritten ist, dass wir Frauen uns offiziell eine Art Toy Boy zulegen dürfen. Männermodels sind momentan total gefragt bei den Hollywood-Damen!«
    »Und was soll der ganze Quatsch bringen? Das ist doch alles nur eine Augenwischerei. Haben wir Frauen uns nicht jahrelang über die oberflächlichen Sugardaddys beschwert, weil die sich ihr zwanzig Jahre jüngeres Playboy-Häschen nur nach dem Äußeren aussuchen? Also, wenn wir heute unter Emanzipation das Recht auf geschlechterübergreifende Oberflächlichkeit verstehen, wünsche ich mich gerne zurück ins Mittelalter!« So langsam rede ich mich in Rage. Mel hat doch wirklich keine Ahnung, worauf es in der Liebe wirklich ankommt.
    »Du hast recht!«, pflichtet mir stattdessen Carla bei. »Immerhin möchte ich ja auch mit meinem Liebsten gemeinsam alt werden. Eine gemeinsame Geschichte aufbauen. Mich auf einer Wellenlänge mit ihm austauschen. So, wie es eben bei mir und Jens läuft. Das ist einfach perfekt!«
    Die Glückliche.
    »Auf die Liebe!« Ich hebe mein Glas und schaue Carla an. Eines Tages möchte ich auch so glücklich sein wie sie und Jens. Allerdings gilt jetzt erst mal absolutes Liebesverbot. Mein Blick ist vernebelt, was Männer angeht. Zuerst muss ich mir darüber klar werden, was ich will. Und zwar nicht nur in einer Beziehung, sondern vom Leben allgemein. So jung bin ich nun auch nicht mehr, und diese ganze Herumdümpelei ist einem gesunden Selbstbewusstsein nicht gerade förderlich.
     
    Immerhin erscheine ich immer noch jeden Tag an meinem Arbeitsplatz. Und das trotz schlechter Bezahlung und völliger geistiger Unterforderung bei körperlicher Überforderung. Was mich jedoch am heutigen Tag erwartet, hätte ich mir nicht im Traum ausmalen wollen.
    »Unser Zoo ist endgültig pleite. Wir erleben gerade unseren Schwarzen Freitag, und das an einem Mittwoch!«, begrüßt mich ein völlig aufgelöster Andreas am Eingang.
    »Wie? Was ist passiert? Wir sind doch nicht an der Börse! Oder habe ich irgendetwas verpasst?« Ich verstehe immer nur Bahnhof und ahne nicht einmal, welcher Holzhammer da gerade jetzt auf meinen Schädel niedersaust.
    »René Weiner oder wie auch immer er in Wirklichkeit heißt, hat unsere Konten leergeräumt und sich aus dem Staub gemacht.«
    Mir wird auf der Stelle schwindlig, als hätte ich wirklich einen Hammerschlag auf den Kopf bekommen, und greife reflexartig nach Andreas’ Hand, der weitere Hiobsbotschaften verkündet.
    »Anscheinend hatte er diesen Coup von langer Hand geplant. Seine ganzen Strategien, die Veranstaltungen, PR-Aktionen – alles nur heiße Luft! Nichts davon hat je stattgefunden, stattdessen hat er die Gelder auf irgendwelche Unterkonten überwiesen und weitergeleitet. Wie konnte ich nur so blöd sein und darauf reinfallen! Gestern früh hat er dann seine letzte Transaktion abgeschlossen. Erika wollte gerade unsere Futterhändler bezahlen, dabei ist es ihr dann aufgefallen. Alles weg. Wir sind komplett pleite. Dabei waren wir doch auf einem so guten Weg.«
    »Aber das lässt sich doch sicher alles nachvollziehen. Geld verschwindet doch nicht so einfach«, sage ich lahm. Ich will den Supergau einfach nicht wahrhaben. Wenn die Sache stimmt, war ich mit dem Feind persönlich im Bett. Das wäre noch ekelhafter, als die Geschichte sowieso schon verlaufen ist. René wäre nicht nur ein Ehebrecher, sondern auch ein aalglatter Betrüger. Hätte ich mich nur noch ein bisschen mehr auf ihn eingelassen, hätte er mich vielleicht wie in diesen Spionagefilmen im Schlaf ausgehorcht, um an wichtige Informationen zu kommen. Gut, wir haben weder zusammen noch miteinander geschlafen, noch kenne ich wichtige Informationen, aber dennoch plagt mich mein schlechtes Gewissen.
    »Bis zu einem bestimmten Konto lässt sich der Verlauf noch nachvollziehen, aber dann verschwinden die Gelder irgendwo in Luxemburg. Da haben wir keine Chance. Bankgeheimnis!«
    »Aber

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