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Die 13 1/2 Leben des Käptn Blaubär

Die 13 1/2 Leben des Käptn Blaubär

Titel: Die 13 1/2 Leben des Käptn Blaubär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Moehrs
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Zamoniens
und Umgebung«
von Prof. Dr. Abdul Nachtigaller
    Menschen, die: Daseinsform aus der Familie der sprachbegabten Säugetiere, aufrecht gehender Daumenträger von mäßiger Intelligenz [nur ein Gehirn]. Menschen verfügen über zwei Arme, zwei Beine, einen Kopf, aber keinerlei magische, eydeetiscke oder telepathische Fähigkeiten, was sie in Zamonien zu Außenseitern macht.
    Infolge der zamonischen Erbfolgerempeleien wurden die Menschen aus -> Atlantis vollständig verbannt, im übrigen Zamonien sind sie nur noch in kleinen Gruppen, Dorfgemeinschaften oder als Einzelgänger anzutreffen, die übrigen sind auf Kontinente wie Afrika, Australien oder Yhöll ausgewicken.
    Die wenigen Menschen, die noch in Zamonien lebten, waren Abenteurer härtesten Kalibers, denn es bedarf schon einiger Nerven, auf einem Kontinent zu leben, der ansonsten hauptsächlich von Kobolden, Trollen, Yetis, Wolpertingern und irgendwelchen Geistwesen bevölkert wird.
    Und diese grundsätzliche Risikobereitschaft hatte die meisten in die Tornadostadt gebracht.
    Die wahren Geschichten waren wesentlich interessanter und knisterten nur so von Abenteuern. All diese hinfälligen alten Männer waren einmal die größten Draufgänger Zamoniens gewesen. Sie erzählten Geschichten voller haarsträubender Waghalsigkeiten, die ich gerne weitererzählen würde, aber das würde ein eigenes Buch füllen, also beschränke ich mich, um wenigstens eine Ahnung davon zu vermitteln, auf die drei, die mir am eindrucksvollsten erscheinen:

    1. Yson Bro - der Mann, den der Tod nicht wollte
    Eines Tages hatte Yson Bro beschlossen, daß er sterben wollte. Er war nicht lebensmüde, schlechter Dinge oder in irgendwelchen Schwierigkeiten, im Gegenteil, er war grundsätzlich von lebensbejahender Einstellung, jung, gesund und voller Pläne. Er hatte lediglich beschlossen, das Sterben, welches ihm der unangenehmste Teil des Lebens zu sein schien, möglichst schnell hinter sich zu bringen, um dann mit dem Leben fortfahren zu können, ohne ständig den Tod vor Augen haben zu müssen. Er war der Überzeugung, daß er, wenn er einmal gestorben war, den Weg ins Leben schon irgendwie zurückfinden würde.
    Yson lebte in einem der Schilfdörfer von Vielwasser, also lag es nahe, sich mit den in den Mooren lebenden Torfhexen anzulegen, die einen mit ihrem Gesang in die Irre locken und dann qualvoll im Moorwasser versinken lassen. Yson ließ sich auch brav von ihrem Gesang verzaubern, marschierte in den Sumpf und versank vorschriftsmäßig.
    Aber er ertrank nicht.
    Sosehr er sich bemühte, so bereitwillig er das brackige Sumpfwasser in seine Lungen laufen ließ, er konnte einfach nicht ertrinken. Seine Lungen atmeten das Wasser wie frische Meeresluft. Die Torfhexen waren außer sich, bewarfen Yson mit Tonerde und jagten ihn zurück in sein Dorf. Als nächstes versuchte Yson zu verbrennen. Er hatte von den Höllenfeuern von Midgard gehört, großen Tümpeln aus flüssigem Feuer, gespeist aus dem Innern der Erde, in denen sogar Eisen und Steine verbrennen. Yson sprang kurz entschlossen in den größten der Feuertümpel.
    Aber er verbrannte nicht.
    Im Gegenteil, das Feuer erschien ihm eher unterkühlt, er fror wie in einem Eisbad und holte sich statt tödlicher Verbrennungen eine ordentliche Erkältung.
    Nachdem er diese wieder auskuriert hatte, machte sich Yson auf nach Buchung. In Buchung mahlten die größten Mühlsteine von Zamonien die Ernten von Kornheim zu Mehl.
    Jede dieser Steinwalzen war so groß wie ein mittleres Dorf, mit einer Drehung mahlte sie die Ernte von fünf Feldern.
    Yson legte sich darunter, um sich zermalmen zu lassen.
    Aber der Mühlstein zermalmte ihn nicht.
    Er zerbrach vielmehr in tausend Stücke und begrub Yson unter sich. Aber auch das konnte ihn nicht umbringen, nach ein paar Minuten kroch Yson unter den Gesteinsbrocken hervor. Die Buchtinger jagten ihn aus der Stadt.
    Auch die anderen Versuche, zu Tode zu kommen, konnten sich mit den selbstmörderischen Aktionen von Balduan durchaus messen, aber keiner führte zum Ziel.
    Es kamen ihm auch keine Rettungssaurier zu Hilfe, die waren bei Yson überflüssig. Yson stellte lediglich immer wieder auf die unterschiedlichsten Arten fest, daß er unverwundbar war. Aber er gab die Hoffnung nicht auf. Er ließ nicht ab zu versuchen, sich auf die abwechslungsreichste Art und Weise ums Leben zu bringen.
    Aber er starb nicht.
    Eines Tages klopfte es an Ysons Tür. Er öffnete. Draußen stand der Tod.
    »Hör mal zu,

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