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Die 13 1/2 Leben des Käptn Blaubär

Die 13 1/2 Leben des Käptn Blaubär

Titel: Die 13 1/2 Leben des Käptn Blaubär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Moehrs
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mochte sie schon ganz gern. Wenn man geliebt wird, liebt man immer zumindest ein bißchen zurück. Selbst wenn es sich um eine Berghutze handelt.
    Qwert Zuiopü:
    Gallertprinz aus der 2364. Dimension, durchsichtig wie ein Wackelpudding und mein bester Freund während meiner Schulzeit. Wir waren alle etwas Besonderes, aber Qwert war der Besonderste von uns allen. Er stammte aus der 2364. Dimension, einer Welt, die man sich nur vorstellen kann, wenn man mindestens vier Gehirne hat.
    Qwert war dort ein Prinz, eigentlich sogar der Herrscher der 2364. Dimension gewesen, denn er hatte sich gerade auf dem Weg zur Krönung befunden, als er über eine Falte im roten Teppich stolperte und kopfüber in ein Dimensionsloch fiel. Die 2364. Dimension ist durchsetzt mit solchen Löchern. Wenn man hineinfällt, purzelt man quer durch das Universum in irgendeine andere Galaxis. Zurückzukommen ist sehr schwierig. Man muß dazu erst mal ein Dimensionsloch finden, was an sich schon schwer genug ist, und dann muß es natürlich das richtige sein, damit man auch in die richtige Dimension zurückfindet. Dazu später mehr.
    So war Qwert in unserer Welt gefangen, und es war bewundernswert, mit welcher Haltung er sein Schicksal auf sich nahm. Er gab sich gerne robust und scherzte bei jeder Gelegenheit herum. Er nahm sich viel Zeit für die Sorgen und Nöte der anderen, aber als sein bester Freund wußte ich, daß er sich, wenn er allein war, unter Gallerttränen in seine Heimat zurückwünschte.
    Dort war alles fundamental anders als bei uns. Qwert war es zum Beispiel gewohnt, sich von Musik zu ernähren, doch die Musik unserer Welt, selbst die anspruchsvollste, erschien ihm roh und primitiv. Man muß dazu wissen, daß in der 2364. Dimension die Musik auf Instrumenten aus Milch erzeugt wird. Professor Nachtigaller hatte eine Methode ersonnen, wie er Qwert ernähren konnte: Mit komplizierten Unterwassermikrophonen nahm er den Gesang von Seepferdchen auf, mischte diesen mit dem Rhythmus von Gewitterdonner, dem Geheul von Moorhunden, dem unhörbaren Geschrei von Fledermäusen, dem Stöhnen von Friedhofswürmern und machte selber noch ein paar sehr eigenwillige Geräusche dazu. Dann ließ er das Ganze rückwärts mit doppelter Geschwindigkeit ablaufen. So ähnlich, bestätigte Qwert, höre sich die Musik in seiner Heimat an. Wir anderen gingen immer raus, wenn er sein Essen zu sich nahm.

    Prof. Dr. Abdul Nachtigaller:
    Nachtigaller hatte über seine Lehrtätigkeit hinaus im damaligen Zamonien einen ehrfurchtgebietenden Ruf als Wissenschaftler, Entdecker und Erfinder von Weltrang. Er war der Erfinder des Ameisenmotors, einer Antriebsmaschine, die lediglich auf der Emsigkeit von zamonischen Glüh-Ameisen basierte. Diese erzeugten Hitze und dadurch die nötige Energie, um, wenn es nötig war, eine Dampfwalze fast mit Schallgeschwindigkeit fahren zu lassen. Der Verbrauch beschränkte sich dabei auf eine Tasse Honig, die man oben in die Maschine goß.
    Er hatte den Vulkan-Anzug erfunden, ein Ganzkörperkleidungsstück aus gewobenem Quecksilber, mit unschmelzbarem Eis (eine andere Erfindung Nachtigallers) bedampft, mit dem man nicht nur in kochender Lava tauchen konnte, sondern auch auf Cocktailparties eine gute Figur machte, wenn man die Kapuze abnahm.
    Bei einem seiner Tauchgänge im noch tätigen Krakatau-Vulkan entdeckte Nachtigaller die Spezies des lavaatmenden Feuerfischs, den er nicht nur fangen und zähmen, sondern auch als Grundlage einer neuen Erfindung, der feuerfischbetriebenen Höhlenheizung, verwenden konnte. Wenn man dem Feuerfisch die Lava entzog und durch normales Trinkwasser ersetzte, veränderte der Fisch automatisch seine Zellstruktur und verwandelte sich in eine Art lebende Lava. Dieses schwimmende Feuer atmete wie ein normaler Fisch Wasser und brachte es so zum Kochen. Die Feuerfische waren auch zum Brühen von Kaffee einsetzbar, hinterließen aber einen leicht fischigen Nachgeschmack. Wirklich gut geeignet im gastronomischen Bereich waren sie nur zum Kochen einer Fischsuppe.
    Im Chlorophyllkreislauf der Finsterberg-Alge lokalisierte Nachtigaller die sogenannte Superkalorie. Eine einzige davon genügte, um ein ausgewachsenes Lebewesen für eine ganze Woche zu sättigen. Der Professor unternahm den Versuch, Finsterbergalgen zur offiziellen Schulspeise der Nachtschule zu machen, scheiterte damit aber am Widerwillen seiner Schüler.
    Seine Aquaschuhe, mit denen man vermittels H 2 O-Verdichtungsstrahlen auf dem Wasser wandeln konnte,

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