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Die 13. Stunde

Titel: Die 13. Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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waren verschwunden. Brinehart war kein Dummkopf: Er hatte Nick nicht mit einem Toten und einer geladenen Waffe im Wagen gelassen.
    Nick behielt die Glock trotzdem und zerschlug mit dem Griff die Fensterscheibe. Nachdem er die Splitter aus Sicherheitsglas herausgeschabt hatte, schob er sich durchs Fenster, öffnete die Fahrertür und betätigte den Kofferraumhebel.
    Er eilte hinter den Wagen und riss die Sporttaschen auf. Eine nach der anderen holte er die kostbaren exotischen Waffen aus den Handtüchern und ließ sie auf den Boden des Kofferraums fallen: Schwerter und Dolche, Degen und …
    Revolver.
    Nick nahm den kunstvoll gravierten, mit Gold eingelegten Colt Peacemaker an sich, die Waffe, die ihm in seiner Garage untergeschoben werden würde. Er brauchte sie nicht auszuprobieren; er wusste, dass sie funktionierte, denn damit würde Dance in Kürze Julia ermorden, falls er nicht aufgehalten wurde.
    Nick drehte die Trommel und suchte in der Sporttasche, bis er an deren Boden die Silberkugeln fand. Er nahm sich eine Handvoll, lud die sechs Kammern der Trommel und stopfte sich den Rest in die Tasche.
    Mit schussbereiter Waffe rannte er Dance hinterher. Der verbrecherische Detective stand vor dem am Boden liegenden, blutüberströmten Sam Dreyfus. Als Nick sah, wie Dance die Pistole an Dreyfus’ Hinterkopf setzte, hob er den Revolver und feuerte in rascher Folge drei Kugeln ab. Dance sprang zwischen den Flugzeugen und Autos in Deckung.
    Nick gelangte bis zu den in einer Reihe stehenden Privatflugzeugen und arbeitete sich von dort aus weiter voran, spähte um Ecken und unter die Bäuche der Maschinen. Immer wieder schaute er nach hinten und zu den Seiten, um nicht aus dem Hinterhalt angegriffen zu werden.
    Als er Shannons Mustang erreichte, blickte er unter das Fahrzeug und erkannte, dass jemand hinter dem Wagen hockte, ohne zu ahnen, dass Nick ihn sah. Vorsichtig kroch Nick um den Wagen herum, arbeitete sich geräuschlos am Heck vorbei nach vorne …
    … als ihm plötzlich eine Pistolenmündung gegen den Hinterkopf gestoßen wurde.
    »Waffe fallen lassen«, sagte eine Männerstimme. »Hände über den Kopf.«
     Als Nick gehorchte und die Waffe fallen ließ, erkannte er zu spät seinen tödlichen Fehler. Er war noch nie beschossen worden und hatte vorschnell Schlüsse gezogen, wo Dance sich befände. Die Füße, die er hinter dem Wagen gesehen hatte, hatten aber nicht Dance gehört, sondern Paul Dreyfus, der nun die Gunst des Augenblicks nutzte und davonrannte, um sich ein neues Versteck zu suchen.
    Nick drehte sich langsam um und blickte Dance in die Augen.
    »Ich kann gar nicht sagen, wie gerne ich Sie längst schon getötet hätte. Jetzt ist es endlich so weit.« Dance’ Finger krümmte sich um den Abzug, drückte ihn langsam zurück.
    Nicks linker Arm schoss blitzschnell vor, packte die Waffe und wand sie Dance aus der Hand. In einer einzigen flüssigen Bewegung warf er die Pistole zur Seite, während er die rechte Faust gegen Dance’ Kinn hämmerte. Dance wurde nach hinten geschleudert. Nick stürzte sich auf ihn, ließ einen Schlag nach dem anderen auf den Gegner niederhageln, hämmerte ihm die Fäuste ins Gesicht, in die Rippen, ließ seine ganze Wut an ihm aus, seine ganze Rachlust für alles, was dieser Mann getan hatte und was er in den kommenden Stunden verantworten würde: den Tod von Julia, Marcus, Paul Dreyfus, Corporal McManus und seines eigenen Vetters, Shannon, der sich auf Nicks Seite gestellt hatte.
    Aber das alles würde Nick verhindern. Er würde Dance aufhalten, hier und jetzt. In wenigen Sekunden würde alles enden. Er würde Dance aus der Zukunft eliminieren, ganz gleich, welche Folgen es für ihn selbst hatte.
    Plötzlich traf ihn aus dem Nichts eine Wolke Staub in die Augen, blendete ihn und raubte ihm die Orientierung. Als Dance’ Hieb ihn aufs Ohr traf, riss es ihm den Kopf zur Seite. Wieder und wieder schlug Dance mit seiner ganzen adrenalingeschürten Wut zu. Wie ein in die Ecke getriebenes Tier kämpfte er um sein Leben und konnte Nick schließlich zu Boden schlagen.
    Nick lag dort. Ihm schwindelte, und er versuchte mühsam, sich zu bewegen. Ehe er wusste, wie ihm geschah, war die Pistole wieder an der gleichen Stelle wie zu Anfang: an seinem Kopf.
    »Keine Zeit für Monologe«, stieß Dance schwer atmend hervor und wischte sich das Blut aus dem Gesicht, als er erneut den Finger um den Abzug krümmte.
    Als der Schuss peitschte, drang ihm die Kugel vom Kaliber .45 von der Seite in

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