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Die 2 Chance

Titel: Die 2 Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Andrew Gross
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meine Augen stiegen. »Du warst nie da. Du bist einfach abgehauen und hast uns im Stich gelassen. Ich kann meine Gefühle nicht so schnell ändern.«
    »Das erwarte ich auch gar nicht, Lindsay«, sagte er. »Ich werde ein alter Mann. Ein alter Mann, der weiß, dass er eine Million Fehler gemacht hat. Jetzt kann ich nur versuchen, einige davon wieder gutzumachen.«
    Ich blickte ihn an. Ungläubig schüttelte ich den Kopf, gleichzeitig lächelte ich und betupfte meine Augen. »Hier ist die Hölle los. Hast du das mit Mercer gehört?«
    »Selbstverständlich.« Mein Vater atmete tief durch. Ich wartete darauf, dass er etwas sagte, aber er zuckte nur die Schultern. »Ich habe dich in den Nachrichten gesehen. Du bist
atemberaubend
, weißt du das, Lindsay?«
    »Dad, bitte, nicht.« Dieser Fall erforderte meine gesamte Kraft. Es war heller Wahnsinn. Hier saß ich meinem Vater gegenüber. »Ich weiß nicht, ob ich das im Moment verkraften kann.«
    »Das weiß ich auch nicht«, sagte er und streckte mir die Hand entgegen. »Aber wollen wir es nicht versuchen?«
    Um neun Uhr am nächsten Morgen machte Morris Ruddy, der FBI-Agent, der das Kommando führte, einen Punkt auf einen gelben Schreibblock. »Okay, Lieutenant, wann sind Sie zum ersten Mal zu der Erkenntnis gelangt, dass dieses Chimären-Symbol auf die Bewegung weißer Rassenfanatiker hinweist?«
    In meinem Kopf schwirrten noch die Ereignisse des gestrigen Abends umher. Der letzte Ort, an dem ich sein wollte, war eine Besprechung der Soko in einem engen Büro. Eine Unterredung mit den FBI-Leuten.
    »Ihr Büro hat uns mit Hinweisen versorgt«, sagte ich. »In Quantico.«
    Das war ein bisschen gelogen. Stu Kirkwood hatte lediglich bestätigt, was ich bereits von Cindy erfahren hatte.
    »Und wie viele Gruppen haben Sie überprüft, nachdem Sie diese Hinweise erhalten hatten?«, bohrte der FBI-Mann nach.
    Ich warf ihm einen frustrierten Blick zu, der besagte:
Wir könnten vielleicht sogar Fortschritte machen, wenn wir aus diesem Scheißbüro rausgingen.
    »Sie haben die Akten gelesen, die ich Ihnen gegeben habe. Wir haben uns zwei oder drei näher angeschaut.«
    »Sie haben
eine
 überprüft.« Er hob eine Braue.
    »Schauen Sie«, erklärte ich. »Wir haben nicht die Geschichten der Gruppen zur Verfügung, die in dieser Gegend operieren. Die bei diesen Morden angewendete Methode schien mir mit der bei anderen Fällen übereinzustimmen, die ich bearbeitet habe. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass wir es mit einem Serienmörder zu tun haben. Ich gebe zu, dass ich das aus dem Bauch entschieden habe.«
    »Aufgrund dieser vier Morde haben Sie die Möglichkeiten eingegrenzt und glauben jetzt, dass es sich um die Verbrechen eines einzigen Täters handelt, richtig?«, sagte Ruddy.
    »Ja, und aufgrund von
sieben
Jahren Tätigkeit bei der Mordkommission.« Mir missfiel sein Ton.
    »Hören Sie, Agent Ruddy, das ist hier kein Verhör«, mischte sich endlich mein Chief ein.
    »Ich versuche lediglich herauszufinden, welche Mühe wir aufwenden müssen, um alles hier zu koordinieren«, erklärte der FBI-Mann.
    »Gut, diese Chimären-Hinweise sind uns nicht aus Presseveröffentlichungen zugeflogen. Der weiße Van wurde von einem sechsjährigen Kind gesehen. Der zweite Hinweis war die Zeichnung auf der Wand eines Tatorts. Unsere Gerichtsmedizinerin ist der Meinung, dass die Kugeln bei der kleinen Tasha Catchings keineswegs Querschläger waren.«
    »Aber selbst nachdem Ihr Polizeichef ermordet wurde, glauben Sie immer noch, dass diese Morde nicht politisch motiviert sind?«, fragte Ruddy.
    »Die Morde können politisch motiviert sein. Ich kenne nicht den genauen Plan des Mörders. Aber es ist ein einziger Mann, und er ist geisteskrank. Wohin führt das?«
    »Das führt zu Mord Nummer
drei
«, warf der andere Agent, Hull, ein. »Zum Mord an Davidson.« Er wuchtete sich vom Stuhl hoch und ging zu einem großen Papierbogen, auf dem jeder einzelne Mord, samt sachdienlichen Details, sauber aufgeschrieben war.
    »Mord eins, zwei und vier«, erklärte er, »sind alle mit dieser Chimäre verknüpft. Der Mord an Davidson aber überhaupt nicht. Wir würden gern wissen, weshalb Sie so sicher sind, dass wir es mit demselben Täter zu tun haben.«
    »Sie haben den Schuss nicht gesehen«, sagte ich.
    »Laut dem, was ich hier habe«– Hull blätterte in seinen Notizen –, »wurde Davidson von einer Kugel aus einer anderen Waffe getötet.«
    »Ich habe nicht von der Ballistik gesprochen, Hull, sondern

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