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Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 04 - Der wahre Drache

Titel: Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 04 - Der wahre Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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folgte, war die ermüdendste morgendliche Gabensitzung, die ich je hatte erdulden müssen. Ich hatte eine gewisse Ausdauer für die Magie entwickelt, doch zum erste Mal in meinem Leben lernte ich verstehen, wie frühere Kordialen ihren Herrschern gedient hatten. Zuerst griff ich zu Pflichtgetreu hinaus, der erfreut war zu sehen, dass ich wieder sicher zu Hause war. Was folgte, war ein wahrer Strom von Neuigkeiten für seine Mutter, dem ich kaum folgen konnte. Zuerst war es seltsam, denn er sprach von Sohn zu Mutter mit einer Vertrautheit, die für solche Beziehungen angemessen, für mich aber schwierig war. Während ich seine Version der Ereignisse berichtete, fiel es mir überdies schwer, ihn nicht zu korrigieren, denn es war unvermeidlich, dass seine Ansichten nicht vollständig mit meinen übereinstimmten.
    Er enthüllte, dass er Elliania angeboten hatte, ihre Bindung zu lösen. Das war geschehen, als sie kurz davorgestanden hatten, sich offen zu streiten. Sie sah keinen Grund dafür, warum sie nicht länger die Narcheska des Narwalclans sein konnte, wenn sie verheiratet waren. Pflichtgetreu konnte ja kommen und gehen wie andere Ehemänner und Liebhaber auch. Es hatte sie tief verletzt, so vertraute er seiner Mutter durch mich an, als er ihr erklärt hatte, er könne seinen Thron nicht aufgeben, um ihr Gemahl zu werden.
Sie hat mich gefragt: Warum ? Warum nicht? Sei es nicht genau das, was ich von ihr verlangen würde? Dass sie ihre Heimat, ihre Familie und ihre Titel aufgeben solle, um an einem fremden Ort meine Frau zu werden? Und mehr noch: Wollte ich ihrem Clan nicht die Kinder nehmen, die ihm rechtmäßig gehörten? Es war schwer, Mutter. Sie hat mich alles in einem anderen Licht sehen lassen. Wenn ich daran denke, frage ich mich selbst jetzt noch, ob wir das Richtige tun.
    »Aber hier wäre sie eine Königin! Verstehen sie denn nicht, wie viel Ehre und Macht solch ein Titel mit sich bringt?«
    Und als ich Kettrickens Worte an ihren Sohn weiterleitete, fühle ich seinen Reumut, als er sagte:
Sie würde nicht mehr zum Narwalclan gehören. Als ihre Mutter sie zunächst nicht hat freigeben wollen, ist sie wütend geworden. Sie hat ihr gedroht, den Clan ohne ihre Erlaubnis zu verlassen. Das war eine sehr hässliche Szene. Peottre stand auf ihrer Seite, doch fast alle Frauen haben sich ihr widersetzt. Ihre Mutter hat gesagt, wenn sie sie verlassen würde, würde sie eine... nun, sie haben ein Wort dafür; und es ist kein Ehrentitel für eine Frau. Es bezeichnet jemanden, der etwas von seinem eigenen Volk gestohlen und es Fremden gegeben hat. Bei vielen ihrer Traditionen, einschließlich ihrer Gastfreundschaft, steht die Familie an erster Stelle. Somit stellte Ellianias Drohung eine schwere Beleidigung dar.
    Ich übermittelte ihm Kettrickens Sorge.
Aber jetzt ist die Sache doch geklärt, oder? Sie verlässt ihr Volk mit intakter Ehre.
    Ich denke schon. Ihre Mutter und die Große Mutter haben zugestimmt. Aber du weißt, dass man manchmal etwas sagt, was man im Herzen nicht so meint. Es ist so ähnlich wie bei einigen unserer Edelleute, die gezwungen sind, das Alte Blut zu tolerieren. Sie folgen den Buchstaben des Gesetzes, aber das ist auch schon alles.
    Ich weiß sehr gut, was du meinst. Auch hier war es schwierig, Pflichtgetreu. Ich habe mein Bestes getan, aber ich freue mich schon auf Webs Rückkehr. Das Blutvergießen ist widerwärtig. Und viele meiner niederen Adeligen knurren schon, genau das hätten sie vorausgesehen, dass die Zwiehaften nicht besser seien als die Tiere, mit denen sie sich paaren, und dass sie ohne Androhung von Strafe sofort anfangen, sich gegenseitig abzuschlachten. Der Eifer jener vom Alten Blut, die Gescheckten auszurotten, hat dem Ruf der Zwiehaften schwer geschadet.
    Und so redeten sie weiter und kamen von einem aufs andere. Nach einiger Zeit sah es fast so aus, als hätten sie vergessen, dass ich da war. Allmählich wurde ich heiser, musste ich doch für Kettricken alles wiederholen, was Pflichtgetreu i ihr sagen wollte. Ich fühlte seine Erleichterung darüber, dass weder Nessel noch Chade an diesem Gespräch beteiligt waren.
    Er vertraute Kettricken viele seiner Zweifel an, aber auch die kleinen Triumphe, die er beim Werben um seine Braut errungen hatte. Diese mochte eine bestimmte Art von Grün, und er gab sich große Mühe, diese Farbe zu beschreiben, in der Hoffnung, dass man ihre Gemächer in der Burg dementsprechend einrichten konnte. Auch hatte er einige kleinere Beschwerden

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