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Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 04 - Der wahre Drache

Titel: Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 04 - Der wahre Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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vorher darüber nachzudenken. »Ich werde jetzt wieder zu ihr gehen. Die Zeit der Opfer ist vorbei.
    Burrich ist von uns gegangen und steht nicht länger zwischen uns. Ich werde Molly wieder für mich haben.«
    Schweigen folgte meinen Worten, und ich erkannte, dass ich Kettricken entsetzt hatte. Dann sagte sie in sanftem Ton: »Es freut mich, dass du dich zumindest dazu hast entschließen können. Ich spreche jetzt als eine Frau und deine Freundin. Geh nicht zu schnell zu Molly. Lass erst ihren Sohn zu ihr zurückkehren. Lass ihrer Familie Zeit, bis die schreckliche Wunde verheilt ist. Dann nähere dich ihr, aber als du selbst und nicht als ein Mann, der gekommen ist, Burrichs Platz einzunehmen.«
    Ich wusste, wie weise diese Worte waren. Doch mein Herz heulte, ich solle so schnell wie möglich zu Molly laufen, um all die Jahre aufzuholen, die wir getrennt gewesen waren. Ich wollte sie in ihrer Trauer trösten. Dann erkannte ich, wie selbstsüchtig dieses Verlangen war, und ich senkte den Kopf. So hart das Warten einerseits auch für mich sein mochte, genau das musste ich tun - zum Wohl von Burrichs Söhnen.
    »Und das Gleiche gilt für Nessel«, fuhr Kettricken fort. »Sie wird bald wissen, dass sich etwas verändert hat, wenn ich nicht nach ihr rufen lasse, damit sie Pflichtgetreu eine Nachricht von mir übermittelt. Aber wenn du einen Rat von mir willst: Lauf auch nicht einfach so zu ihr, und vor allem versuch nicht, ihren Vater zu ersetzen. Denn das, was Burrich für sie gewesen ist, wird er stets für sie bleiben, Fitz. Du musst dir einen anderen Platz in ihrem Leben suchen und dich damit zufrieden geben.«
    Das waren bittere Worte, und bitterer noch war für mich, zugeben zu müssen: »Ich weiß. Ich werde sie in der Gabe unterweisen. Diese Zeit werde ich mir mit ihr nehmen.«
    Ich fuhr mit meiner Geschichte für die Königin fort, und als ich schließlich fertig war, war der Teekessel leer. Ich war ein wenig erstaunt, als ich sah, dass ich keinen Fitzel Essen mehr auf dem Tisch gelassen hatte. Ich vermutete, dass Kettricken nur wenig gegessen hatte. Ich blinzelte verschlafen und unterdrückte ein großes Gähnen. Kettricken lächelte mich müde an.
    »Geh und schlaf, Fitz.«
    »Danke. Das werde ich.« Dann - wohl wissend, dass ich ihre Identität nicht kennen dürfte - bat ich die Königin: »Wenn Ihr für mich mit Chades neuem Lehrling reden könntet, wäre das eine große Hilfe für mich. Im dritten Lagerraum im Ostflügel hat er stets Vorräte aufbewahrt, die Dick ihm dann ins Turmzimmer heraufgebracht hat. Sobald der Narr reisefertig ist, will ich ihn wieder nach Bocksburg bringen. Das Turmzimmer ist vermutlich der beste Ort für ihn, bis er seine Identität als Fürst Leuentarb ablegen kann. Chades Lehrling könnte den Raum ausstatten, wenn sie...« Und da biss ich mir auf die Zunge. Ich hatte mich in meiner Müdigkeit verraten.
    Königin Kettricken lächelte mich gelassen an. »Ich werde Lady Rosmarin bitten, alles entsprechend vorzubereiten. Und wenn ich dich brauche?«
    Ich dachte kurz nach und kam dann auf das Offensichtliche: »Bittet Nessel, Kontakt zu Dick aufzunehmen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich will Nessel eine Zeit lang nach Hause schicken. Sie wird dort gebraucht. Es ist nicht gut, sie in dieser Zeit von ihrer Familie fern zu halten.«
    Ich nickte. »Dick wird in der Nähe sein. Ihr solltet ihn stets an Eurer Seite behalten. So bleibt er auch beschäftigt, was ihn davon abhalten sollte, zu viele Geschichten darüber zu erzählen, wie er nach Hause gekommen ist.«
    Sie nickte ernst. Ich verneigte mich. Plötzlich war ich schrecklich müde.
    »Geh jetzt, Fitz, und geh mit meinem Dank. Oh!« Die Art, wie sie hörbar die Luft einsog, warnte mich.
    »Was ist?«
    »Prinzessin Philia wird bald hier erwartet. Sie hat ihren Besuch in derselben Botschaft angekundigt, in der sie mir von ihrer Absicht berichtet hat, Weidenhag Lady Nessel zu vermachen. Auch hat sie mich vorgewarnt, dass sie wünsche, mit mir über >ernste Angelegenheiten zu reden, die ein bestimmtes Erbe betreffen, welches nun endlich geregelt werden muss<.«
    Es war sinnlos, um den heißen Brei herumzureden. »Ich bin sicher, sie weiß, dass Nessel meine Tochter ist. Eda helfe dem armen Kind, sollte Philia beschließen, ihre Erziehung zu übernehmen.« Ich lächelte reumütig, als ich an meinen eigenen Unterricht bei Philia zurückdachte.
    Königin Kettricken nickte. Ernst bemerkte sie: »Wie sagt man doch so treffend? Alle

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