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Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris

Titel: Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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interessierter aus. »Wir könnten es verkaufen. Auf Ebay zum Beispiel.«
    »Oh, halt den Mund, Dan. Die hier sind von unschätzbarem Wert.« Sie ließ ihre Finger über die Buchrücken gleiten - Machiavelli, Melville, Milton. »Sie sind alphabetisch nach dem Autorennamen sortiert. Sucht nach S!«
    Sie taten, was Amy von ihnen verlangte, aber es war eine Enttäuschung. Es gab zehn Regale für den Buchstaben S, die alles Mögliche, von Shakespeares erstem Band bis zu Bruce Springsteens gesammelten Songtexten, enthielten, aber kein Buch, von einem Autor, dessen Vorname Richard war.
    »Irgendetwas daran …«, murmelte Amy vor sich hin. Der Name Richard S_ in Verbindung mit dem Wort Resolution nagte an ihr. Sie gehörten zusammen, aber sie kam nicht darauf, wie. Es machte sie wahnsinnig, wenn sie sich nicht an Dinge erinnern konnte. Sie las manchmal so viele Bücher, dass sie in ihrem Kopf alles durcheinanderbrachte.
    Sie blickte den Gang hinab und dann sah sie ihn. Am Ende des Regals lag, zusammengerollt auf einem Kästchen, das auf einem kleinen Tisch stand, ein alter Freund.
    »Saladin!«, rief sie.
    Der Kater öffnete seine grünen Augen und machte: »Mrrp?«.
Er schien nicht sehr überrascht, sondern eher so, als ob er fragte: Ach, du bist es? Hast du mir Red Snapper mitgebracht?
    Amy und Dan liefen zu ihm. Saladin hatte das schönste Fell, das Amy jemals gesehen hatte - silbern mit dunklen Flecken, wie ein Miniaturschneeleopard. Nun, so klein war er dann auch wieder nicht. Eigentlich war er sogar ziemlich riesig, mit enormen Tatzen und einem langen gestreiften Schwanz.
    »Saladin, was machst du hier unten?« Amy streichelte seinen Rücken. Der Kater schloss die Augen und schnurrte. Amy wusste, dass er nur ein Kater war, aber sie war so glücklich, ihn zu sehen, dass sie hätte heulen können. Es war, als ob ein Teil von Grace immer noch lebendig wäre.
    »Hey, Saladin«, sagte Dan. »Worauf sitzt du da eigentlich, Kumpel?«
    »Mrrp«, beschwerte sich Saladin, als Dan ihn hochhob. Unter ihm stand eine Kassette aus poliertem Mahagoniholz, auf deren Deckel die Initialen GC eingraviert waren.
    Amys Herz machte einen Sprung. »Das ist Grace’ Schmuckschatulle!«
    Amy öffnete sie, und da lag Grace’ persönlicher Schmuck, den Amy so geliebt hatte, seit sie ganz klein war. Grace hatte sie immer damit spielen lassen - ein Perlenarmband, ein Diamantring, ein paar Smaragdohrringe. Amy hatte erst sehr viel später erkannt, dass das alles echt war - und einige tausend Dollar wert.
    Sie blinzelte sich die Tränen aus den Augen. Nun da sie Saladin und die Schmuckschatulle gefunden hatten, fühlte sie sich zum ersten Mal wirklich so, als würde sie in Grace’ geheimen Versteck sein. Sie vermisste ihre Großmutter so sehr, dass es wehtat. Dann zog sie ein sehr vertrautes Schmuckstück aus der Schatulle.

    »Oh mein Gott«, sagte Alistair. »Das ist ihr Lieblingshalsband, nicht wahr?«
    Er hatte recht. Amy hatte ihre Großmutter niemals ohne dieses Halsband gesehen - zwölf sorgsam geschliffene Quadrate aus Jade mit einem grünen Medaillon in Form eins Drachen in der Mitte. Grace hatte es immer ihren Glücksbringer genannt.
    Amy berührte den Drachen. Sie fragte sich, warum Grace nicht mit diesem Halsband beerdigt worden war. Das schien ihr nicht richtig.
    »Hey!«, rief Dan. »Schaut euch das an!«
    Er war um die Ecke verschwunden, wo Amy zu ihm aufschloss, hatte Saladin auf dem Arm und betrachtete eine riesige Wandkarte, die mit Stecknadeln übersät war. Die Nadeln gab es in fünf verschiedenen Farben: rot, blau, gelb, grün und weiß. In jeder größeren Stadt der Erde schien wenigstens eine von ihnen zu stecken. An manchen Stellen gab es nur rote Nadeln, an anderen grüne oder blaue, manche zeigten auch mehrere Farben.
    »Sie hat Voodoo mit der Welt veranstaltet!«, mutmaßte Dan. »Nein, Dummkopf«, sagte Amy, »das sind Markierungen, die anzeigen, wo sich irgendetwas befindet.«
    »Was zum Beispiel?«
    Amy schüttelte den Kopf. Sie fand die Karte unheimlich. »Vielleicht etwas, das mit den Cahills zu tun hat?« Sie schielte zu Alistair.
    Er runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht, mein Kind. Höchst bemerkenswert.«
    Doch er schaute ihr nicht in die Augen, und Amy hatte das Gefühl, dass er ihr etwas verschwieg.
    »Schaut euch Europa an«, sagte Dan. »Und die Ostküste.«
    In diesen Erdteilen steckten sehr viele Nadeln in allen Farben.
Amy konnte kaum noch die Städte darunter erkennen. Wenn diese Nadeln die Cahills

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