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Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris

Titel: Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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darstellten, dann sah es so aus, als wären sie aus Europa gekommen und hätten sich von dort aus in der Welt verbreitet, wobei sie Nordamerika besonders stark besiedelt hatten.
    Dann dachte sie: Europa, Kolonien, Nordamerika . Der Name Richard S_nagte erneut in ihrem Bewusstsein und versuchte, sich einen Weg nach draußen zu bahnen. Ein Name aus dem achtzehnten Jahrhundert. Jemand, der Resolutionen verfasst hatte …
    Plötzlich drehte sie sich um und raste die Regalreihen entlang. »Hey!«, schrie Dan, als Saladin sich aus seinen Armen freistrampelte. »Amy, wo willst du hin?«
    »Zu F!«, rief sie.
    »Wozu? Um nach Fehlern zu suchen?«
    Kaum war sie bei F angekommen, fand sie es: ein kleines Buch, das so zerfleddert war, dass es schon auseinanderfiel. Der Einband war mit einem rot-weißen Holzschnitt verziert, der Bauern aus den Kolonien darstellte. Der Titel war verblasst, doch sie konnte ihn immer noch entziffern: POOR RICHARD’S ALMANACK, für das Jahr 1739, von Richard Saunders.
    »Natürlich!«, sagte Onkel Alistair. »Sehr gut, mein Kind. Wirklich sehr gut!«
    Unwillkürlich fühlte Amy, wie sie vor Stolz errötete. »Einen Augenblick«, sagte Dan. »Wenn das hier von Richard Saunders geschrieben wurde, was hat es dann unter F zu suchen?«
    »Richard Saunders war ein Pseudonym«, erklärte ihm Onkel Alistair.
    Dan knetete an seiner Augenbraue herum. »Ein falscher Fuß?« Amy hatte große Lust, ihn zu erwürgen, doch Alistair sagte
geduldig: »Nein, mein lieber Junge, du denkst an ein Pseudopodium. Ein Pseudonym ist ein falscher Name, ein nom de plume , eine Tarnung für den Autor. Dieses Buch ist von einer sehr berühmten Persönlichkeit geschrieben worden.«
    »Benjamin Franklin«, sagte Amy. »Ich habe letztes Jahr ein Referat über ihn gehalten.«
    Sie öffnete das Buch. Der Text war in schwarzen Lettern gedruckt und enthielt nur wenige Satzzeichen, sodass er schwer zu lesen war, doch es gab eine Menge Schautafeln, Illustrationen und Zahlenkolonnen. »Dies ist das Berühmteste, was Franklin jemals veröffentlicht hat. Poor Richard ist eine Figur, die Franklin erfunden hat. Er hatte viele solcher Pseudonyme. Wenn er schrieb, gab er gern vor, jemand anderes zu sein.«
    »Wir sind also mit einem Kerl mit gespaltener Persönlichkeit verwandt«, sagte Dan. »Das ist toll. Handeln Almanache denn nicht eigentlich von Sport?«
    »Dieser nicht«, sagte Amy. »In diesem sind Informationen für Bauern zusammengestellt. Er ist wie ein Jahrbuch mit nützlichen Tipps und Artikeln. Franklin hat alle seine berühmten Zitate hineingeschrieben, wie zum Beispiel ›Morgenstund hat Gold im Mund‹.«
    »Aha.«
    »Und ›Ein rollender Stein setzt kein Moos an‹.«
    »Warum sollte es Bauern interessieren, ob an einem Stein Moos wächst oder nicht?«
    Amy war kurz versucht, ihm mit dem Buch eins überzubraten. Vielleicht hätte das die Steine in seinem Kopf gelockert. Doch sie blieb ruhig. »Dan, die Sache ist die, dass er dafür sehr berühmt geworden ist. Und er hat damit haufenweise Geld verdient.«

    »Okay.« Dan angelte das Stück Papier mit ihrem ersten Hinweis aus seiner Tasche. Er sah es stirnrunzelnd an. »Wir haben also Richard S_gefunden. Wie hilft uns das, unseren Schatz zu finden? Und was heißt überhaupt RESOLUTION ?«
    »Franklin schrieb Resolutionen für sich selbst«, erklärte Amy, »Regeln, die er befolgen wollte, um ein besserer Mensch zu werden.«
    »Wie die guten Vorsätze fürs Neue Jahr?«
    »So in etwa. Aber er schrieb sie über das ganze Jahr verteilt. Nicht nur an Neujahr.«
    »Und das war ein Teil von Poor Richard’s Almanack ?«
    Amy knetete an ihrer Augenbraue. »Nein«, sagte sie unsicher. »Seine Resolutionen stehen in einem anderen Buch. In seiner Autobiografie, glaube ich. Vielleicht war das Wort RESOLUTION im Hinweis nur dazu da, dass wir auf Benjamin Franklin kommen. Ich bin nicht sicher …«
    Sie blätterte eine Seite in Poor Richard’s Almanack um. In verschiedenen Handschriften waren Notizen an die Ränder gekritzelt. Sie hielt die Luft an. Sie erkannte eine Zeile mit einer eleganten Schrift, die in violetter Tinte unten auf eine Seite geschrieben worden war. Sie hatte diese Handschrift schon in alten Briefen gesehen - Schätze, die Grace ihr von Zeit zu Zeit gezeigt hatte. Die Notiz lautete einfach nur: Folge Franklin, erster Hinweis. Knochenlabyrinth .
    »Mama hat hier etwas hineingeschrieben!«, rief sie. »Sie hat immer violette Tinte benutzt!«
    »Was?«, rief Dan. »Zeig

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