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Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris

Titel: Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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gegen die hohe Wand. Hier gab es keine Straße. Keinen Ausgang. Sie waren gefangen. Wenn sie nur eine Waffe gehabt hätten … Plötzlich begann Amys Gehirn, das bisher vor Angst wie gelähmt gewesen war, zu rattern. Jetzt wusste sie, was sie brauchten. »Dan, die Franklin-Batterie!«
    »Wozu soll die denn jetzt gut sein?«
    Sie riss seinen Rucksack auf und nahm die Batterie heraus. Die beiden Männer näherten sich ihnen vorsichtig, als erwarteten sie, dass jederzeit eine weitere Granate hochgehen konnte. Amy wickelte die Kupferdrähte der Batterie ab und vergewisserte sich, dass die Enden bloßlagen. »Ich hoffe, sie ist geladen.«
    »Was zum Teufel machst du da?«, wollte Dan wissen.
    »Franklin hat das oft gemacht«, erklärte sie. »Vielleicht, wenn sie genug Saft hat …«
    Die Männer hatten den Zaun erreicht. Einer von ihnen fauchte etwas auf Französisch. Es klang wie ein Befehl, sich zu ergeben. Amy schüttelte den Kopf.
    Die Männer kletterten die Eisenstäbe hoch und Amy sprang nach vorne. Sie berührte den Zaun mit den Drähten und die Männer schrien auf. Blaue Funken stoben von den Metallstäben in alle Richtungen. Die Handflächen der Männer rauchten und gelähmt fielen sie zu Boden. Amy warf die Batterie von sich.
    »Komm!«, rief sie.

    Eine Sekunde später waren sie über den Zaun. Sie rasten vom Friedhofsgelände - vorbei an den bewusstlosen Holts, den Wachmännern und dem offenen Zementmischer.
    Amy fühlte sich ein bisschen schuldig, die Holts ohnmächtig zurückzulassen, aber sie hatten keine Wahl.
    Sie rannten bis sie halb über den Pont Louis-Philippe waren. Amy beugte sich vor und rang nach Luft. Hier waren sie in Sicherheit. Sie hatten den Anschlag überlebt.
    Doch als sie zurücksah, erblickte sie etwas, das ihr größere Angst machte als der Friedhof. Im Schatten am Fuß der Brücke stand ein großer grauhaariger Mann in einem schwarzen Mantel.
    Und Amy war sich sicher, dass er sie beobachtete.

Fünfzehntes Kapitel
    Nellie würde sie bestimmt umbringen. Ihr Gesicht glühte vor Zorn.
    »Ihr habt was getan?« Sie ging in ihrem winzigen Hotelzimmer auf und ab.
    »Zwei Stunden habt ihr gesagt. Zwei Stunden! Ich stand eine halbe Ewigkeit vor dem Hotel und ihr kamt einfach nicht. Ihr habt nicht angerufen. Ich dachte, ihr wärt tot!« Sie schüttelte ihren iPod, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, und die losen Ohrstöpsel tanzten herum.
    »Unser Telefon hat nicht funktioniert«, sagte Amy leise.
    »Wir sind abgelenkt worden«, fügte Dan hinzu. »Da waren diese Blendgranaten und ein Zementlaster und eine Batterie. Und ein Laib Brot.«
    Dan war sich ziemlich sicher, dass er die wichtigsten Details aufgezählt hatte, doch Nellie sah aus, als hätte sie kein Wort verstanden.
    »Ihr erzählt mir jetzt alles von Anfang an«, befahl sie. »Und keine Lügen.«
    Vielleicht war er einfach zu müde, um zu lügen, doch Dan erzählte ihr die ganze Geschichte - sogar die Sache mit den 39 Zeichen. Und Amy ergänzte, was er vergaß.
    »Ihr seid also fast gestorben«, sagte Nellie mit leiser Stimme. »Diese Idioten wollten Zement auf euch gießen.«
    »Vielleicht ein bisschen Zement«, sagte Dan.
    »Wie lautete die Inschrift?«, fragte Nellie.

    Dan konnte kein Französisch, aber er hatte sich automatisch die Wörter auf der Marmorplatte gemerkt. Er sagte sie Nellie.
    »›Hier ruhen Amy und Dan Cahill«, übersetzte sie, »die ihre Nasen in die Angelegenheiten der falschen Leute gesteckt haben.‹«
    »Irina Spasky war schuld!«, rief Dan. »Sie hat uns dorthin gelockt. Das Ganze war eine Falle.«
    »Und wir können dich nicht einmal bezahlen«, fügte Amy schuldbewusst hinzu. »Wir haben kein Geld mehr für den Heimflug. Es tut uns wirklich leid, Nellie.«
    Nellie stand nun sehr still da. Ihr Glitzerlidschatten war heute rot, was ihre Augen noch zorniger dreinschauen ließ. Sie hatte die Arme vor ihrem T-Shirt verschränkt, auf dem das Bild eines schreienden Punkrockers zu sehen war. Sie sah ziemlich furchterregend aus. Doch plötzlich zog sie Amy und Dan an sich und drückte sie fest.
    Sie kniete sich hin und blickte ihnen fest in die Augen. »Ich habe noch ein bisschen Geld auf meiner Mastercard. Das wird reichen.«
    Dan war verwirrt. »Aber … willst du uns gar nicht umbringen?«
    »Ich will euch helfen, Doofie.« Nellie rüttelte ihn sanft an den Schultern. »Keiner legt sich mit denen an, die ich babysitte.«
    »Die du au-pairst«, verbesserte Dan sie.
    »Wie auch immer! Jetzt haut euch mal aufs

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