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Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris

Titel: Die 39 Zeichen 01 - Die Katakomben von Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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erschauern.

    Ein älteres Paar überquerte vor ihnen die Straße. Amy fragte sich, ob sie es sich nur einbildete oder ob das Paar sie wirklich misstrauisch ansah, bevor es in einer der Seitengassen verschwand. An der nächsten Straßenecke führte ein Mann mit einem Béret seinen Labrador aus. Er lächelte, als er an Amy und Dan vorüberging, doch sein Gesichtsausdruck erinnerte Amy an Ian Kabra. Er wirkte, als verberge er ein Geheimnis.
    Du leidest unter Verfolgungswahn , sagte sie zu sich selbst. Oder war es möglich, dass es noch andere Menschen gab, die nach den Zeichen suchten? Menschen, die nicht Teil der sieben Teams waren? Sie schielte zu Dan, entschied sich aber, ihm nichts von ihren Gedanken zu erzählen - noch nicht. Diese Mission war auch so schon gruselig genug.
    Nach weiteren Hundert Metern fanden sie die Rue des Jardins. Sie war noch enger als die Sträßchen, die sie umgaben, und hier
standen lauter halb verfallene Häuser, die aussahen, als wären sie schon Hunderte von Jahren alt.
    Amy zählte die Hausnummern ab. Plötzlich hielt sie an. »Dan … 23, Rue des Jardins. Bist du sicher?«
    »Ja. Warum?«
    Amy zeigte es ihm. Die Nummer 23 der Rue des Jardins war kein Haus. Stattdessen war dort, umgeben von einem rostigen Eisenzaun, ein winziger Friedhof. Ganz hinten stand ein marmornes Mausoleum. Im vorderen Teil sahen sie ein Dutzend verwitterte Grabsteine, die wie schiefe Zähne in alle Richtungen ragten.
    Der Friedhof war auf beiden Seiten von hohen Gebäuden umgeben. Auf dem rechten stand MUSÉE. Das linke musste einst ein Laden gewesen sein, doch jetzt waren die Fensterscheiben mit schwarzer Farbe überstrichen, und die Tür war vernagelt. Das einzige Licht kam von dem düsteren orangen Glimmen des Stadthimmels, und das machte diesen Ort noch unheimlicher.
    »Mir gefällt das nicht«, sagte Amy. »Es kann hier keine Verbindung zu Franklin geben.«
    »Woher weißt du das?«, fragte Dan. »Wir haben noch nicht einmal gesucht. Und diese Grabsteine sehen cool aus!«
    »Nein, Dan. Du kannst jetzt nicht hier sitzen und die Grabinschriften abmalen.«
    »Aber …« Er ging durch das Tor des Friedhofs, und Amy blieb keine andere Wahl, als ihm zu folgen.
    Auf den Grabsteinen war nichts zu finden, was sie weiterbrachte. Die Inschriften waren über die Jahrhunderte verblasst und hatten sich abgeschliffen. Amys Puls raste. Irgendetwas stimmte hier nicht. Sie zermarterte sich das Hirn und versuchte herauszufinden, warum dieser Ort für Benjamin Franklin wichtig gewesen sein konnte, doch ihr fiel nichts ein.

    Vorsichtig näherte sie sich dem Mausoleum. Sie hatte diese Grabstätten noch nie leiden können. Sie kamen ihr vor wie Puppenhäuser für die Toten.
    Die Eisentore standen offen. Amy zögerte jedoch, näher heranzugehen. Aus der Entfernung von drei Metern konnte sie im Inneren nichts Besonderes erkennen. Nur die alten Namensplatten, die sich an den Wänden aufreihten - und ein Stück Marmor, das am Boden vor dem Eingang lag. Verblüfft stellte Amy fest, dass die Inschrift neuer war als die auf den anderen Grabsteinen des Friedhofs. Es sah so aus, als sei sie eben erst gemeißelt worden:
    »Whoa«, rief Dan. »Warum sind unsere Namen …«
    »Das ist Botschaft …« Amy wünschte sich verzweifelt, dass sie Französisch lesen konnte. Wenn sie jemals wieder ins Hotel zurückgelangen würden, schwor sie sich, würde sie Nellie bitten, ihr Unterricht zu geben.
    »Lass uns reingehen, ja?«, fragte Dan.

    »Nein, das ist eine Falle!«
    Doch er machte einen Schritt vorwärts und plötzlich gab der Boden unter ihm nach. Die Marmorplatte fiel ins Nichts und nahm Dan mit sich.
    »Dan!«
    Sie rannte an den Rand des Lochs, doch der Boden brach weiter ein. Steine und Staub gaben unter ihren Füßen nach, und Amy fiel in die Finsternis.
    Eine Sekunde lang war sie vollkommen benommen. Sie hustete und ihre Lungen füllten sich mit Staub. Dann merkte sie, dass sie auf etwas Weichem, Warmem gelandet war.
    »Dan!« Panisch krabbelte sie von ihm herunter und schüttelte ihn an den Armen, doch es war so dunkel, dass sie nichts erkennen konnte. »Dan, bitte, sei am Leben!«
    »Äch …«, grunzte er.
    »Bist du okay?«
    »Meine Schwester ist gerade mit ihrem knochigen Hintern auf mich gefallen. Natürlich bin ich nicht okay!«
    Amy entfuhr ein Seufzer der Erleichterung. Wenn er schon wieder rumnerven konnte, musste es ihm gut gehen. Schwankend stand sie auf und Staub und Steine glitten unter ihren Füßen weg. Als sie hochsah,

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