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Die 39 Zeichen 02 - Mozarts Geheimnis

Titel: Die 39 Zeichen 02 - Mozarts Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Korman
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noch im Hungerstreik und hatte sein Katzenfutter, anstatt es zu essen, lieber über den ganzen Teppich verteilt. Ein fischiger Geruch lag in der Luft. Zudem war seine Kratzerei
schlimmer denn je, sodass sein Fell an seinem Hals schon dünner zu werden begann.
    Die Geschwister waren erschöpft, doch keiner von beiden konnte an Schlaf auch nur denken. Nellie war im Moment alles, worauf es ankam. Sie waren so versessen darauf gewesen, den nächsten Hinweis zu finden, dass sie gar nicht darüber nachgedacht hatten, wie viel ihr Au-pair-Mädchen eigentlich aufgab, um bei ihnen bleiben zu können. Sie hatte ihr normales Leben auf Eis gelegt, war Tausende von Meilen gereist und beglich viele ihrer Ausgaben sogar mit ihrer eigenen Kreditkarte. Natürlich hatten sie vor, es ihr zurückzuzahlen - wenn sie den Wettbewerb gewinnen würden. Dabei war es nicht einmal sicher, ob sie ihn überhaupt überleben würden.
    Doch nun war Nellie verschwunden - erwischt, wahrscheinlich verhaftet. Und es gab nichts, was Amy und Dan tun konnten. Nichts als zu warten.

    Um zwei Uhr morgens saßen sie immer noch da, starrten auf den Fernseher, in dem eine Folge von Gilligans Insel in deutscher Synchronfassung lief. Das plötzliche Klopfen war wie ein Donnerschlag für ihr angeschlagenes Nervenkostüm, dass sie einander beinahe umrissen, als sie zur Tür liefen, um sie zu öffnen.
    »Nellie!«, schrie Amy. »Gott sei …«
    Doch im Flur stand nicht Nellie, sondern Irina Spasky, eine russische Cousine aus dem Cahill-Clan und eiskalte Konkurrentin auf der Suche nach den 39 Zeichen. Irina
war keine besonders angenehme Gesellschaft. Man erzählte über sie, dass sie einstmals eine KGB-Agentin gewesen sei, rücksichtslos, hocheffizient und potenziell tödlich.
    Irina Spasky redete nicht lange um den heißen Brei herum. »Euer Kindermädchen ist von den Wiener Behörden festgenommen worden.«
    Dan antwortete gereizt: »Woher wissen Sie das?«
    Irinas Gesicht verzog sich zu etwas, das bei ihr einem Lächeln wohl am nächsten kam. »Ich habe waffenfähiges Plutonium durch einen geheimen Tunnel unter der Berliner Mauer hindurchgeschmuggelt. Da werde ich doch in der Lage sein, durch das Fenster eines Polizeiautos zu sehen. Aber wenn ihr meine Hilfe nicht annehmen wollt …«
    Amy schnappte nach dem Strohhalm. »Sie können Nellie helfen? Wie?«
    Irina sah verärgert aus. »Was geht euch das an, solange sie zu euch zurückkommt?«
    »Es geht uns gar nichts an!«, stimmte Amy ihr rasch zu. »Holen Sie sie nur da raus! Danke!«
    »Ich will dafür mehr als nur ein paar freundliche Worte. Wie wäre es mit dem Gegenstand, den ihr aus dem Hotelzimmer unseres widerlichen Cousins Jonah Wizard entwendet habt?«
    »Keine Chance!«, blaffte Dan sie an.
    »Wenn ich dir einen Rat geben darf«, sagte Irina an Amy gewandt. »Du solltest diesen ungestümen kleinen
Jungen nicht für dich antworten lassen. Am besten solltest du ihm überhaupt nicht erlauben zu sprechen. Beim KGB fanden wir in so einem Fall Klebeband immer ebenso preiswert wie effektiv.«
    Amy ließ den Kopf hängen. Sie hatten ihr Leben riskiert, um an das Tagebuch zu kommen. Zudem bestätigte Irinas Interesse an dem Buch ihren Verdacht, dass es tatsächlich wichtig war. Dennoch konnten sie es nicht zulassen, dass Nellie für sie ins Gefängnis ging. Wenn ihre russische Cousine sie befreien konnte, hatten sie keine andere Wahl, als auf den Handel einzugehen.
    »Ich bring es dir«, gab Amy traurig nach.
    » Ich hole es«, seufzte Dan.
    Amy sah überrascht zu ihrem Bruder hinüber, der zu ihrem Rucksack ging, der auf dem Nachttisch lag. Doch statt Nannerls Tagebuch herauszunehmen, griff er in seine Jackentasche und zog die Jonah-Wizard-Actionfigur heraus, die er aus der Suite Nummer 160 hatte mitgehen lassen.
    Er will ihr den falschen Hinweis andrehen! Amy versuchte, ihre Panik im Zaum zu halten, als Dan Irina das Spielzeug hinhielt.
    Die ehemalige KGB-Agentin machte keine Anstalten, es entgegenzunehmen. »Ein Kinderspielzeug? Das kann nicht euer Ernst sein.«
    Dan zuckte die Schultern. »Sie haben das verlangt, was wir aus Jonahs Zimmer mitgenommen haben. Das hier ist es.«

    Lass es sein! Amy wollte losschreien. Was ist, wenn Irina weiß, wonach sie sucht? Sie sah ihren Bruder flehentlich an.
    Doch der ging nicht darauf ein. »Das sieht nur wie eine Spielfigur aus «, sagte er zu Irina. »Schauen Sie sich das an.« Er hielt ihr die Figur so hin, dass sich die winzige Hand um ihren Finger legte, dann

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