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Die 39 Zeichen 02 - Mozarts Geheimnis

Titel: Die 39 Zeichen 02 - Mozarts Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Korman
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Gang hinab. Das Letzte, was sie hörten, bevor ein ohrenbetäubender Alarm ertönte, war die Stimme des Italieners, der den Wizards versicherte: »Keine Sorge. Sie werden nicht weit kommen.«
    Amy und Dan stolperten durch die Korridore und arbeiteten sich spiralförmig immer weiter ins Innere des unterirdischen Bauwerks vor.
    »Sollten wir nicht lieber versuchen, nach oben zu
kommen, anstatt immer weiter nach unten?«, fragte Dan schwer atmend, während er die Tagebuchseiten wie einen Football in seine Armbeuge steckte.
    Amy nickte atemlos, als sie die Aussage seiner Worte durch ihre Panik hindurch erfasste. Zu entkommen bedeutete, einen Weg aus dem Stützpunkt heraus zu finden. Und dafür rannten sie in die falsche Richtung.
    Dann sah sie es. Teilweise verdeckt von einer modernen Kunstinstallation, die aus einer hohen Getränkedosen-Pyramide bestand, gab es einen engen Durchgang. Und dahinter erkannte sie …
    »Eine Treppe!« Amy packte ihren Bruder am Arm. »Los geht’s!«
    »Yo!« Jonah stürzte auf die Bildfläche, sein Gesicht war rot gefleckt. »Ihr werdet hier niemals rauskommen, Leute! Kommt zurück und wir lassen uns was einfallen, Mann!« Seine Rufe waren durch den Lärm der Sirene kaum zu verstehen.
    Sein Vater erschien neben ihm, gefolgt von Pferdeschwanz und einigen anderen Mitgliedern des Janus-Zweiges. Sie sahen nicht aus, als wollten sie sich irgendetwas einfallen lassen. Reine, ungefilterte Wut verzerrte ihre Gesichter zu Masken.
    Den Geschwistern reichte ein einziger Blick, um sich zu verständigen: Jetzt!
    Sie ließen sich gegen die Pyramide fallen, sodass eine Lawine aus Getränkedosen auf ihre Verfolger niederprasselte. Es hagelte Entsetzens- und Zornesschreie, als Jonah
und seine Begleiter auf unzähligen leeren Dosen ausrutschten und das Gleichgewicht verloren.
    Während der Alarm noch in ihren Ohren jaulte, rannten Amy und Dan die Treppe hinauf.
    »Wo sind wir?«, japste Dan, ohne seinen Lauf zu unterbrechen. »Hast du irgendeine Idee, wie wir wieder zu dem CD-Laden zurückkommen?«
    Amy schüttelte hilflos den Kopf. »Es muss noch einen anderen Ausgang geben!«
    Doch sie verlor den Mut, als sie den nächsten Absatz erreichten. Zehn Meter über ihnen, am oberen Ende der Treppe, war der Weg durch ein Eisengitter versperrt.
    Dan warf sich gegen das Tor. Er sprang zurück und rieb sich die Schulter.
    Amy versuchte sich am Vorhängeschloss. »Das hat keinen Sinn!«, keuchte sie. »Wir müssen einen anderen Weg finden.«
    Sie stolperten in einen weiteren Flur, den ersten, der nicht mit Kunst gepflastert war.
    Dan rümpfte die Nase. »Was stinkt hier denn so?«
    »Müll«, entschied Amy. »Sogar große Künstler müssen den Müll rausbringen, um ihn loszuwerden. Irgendwo in der Nähe muss ein Ausgang sein.«
    Sie hatten gerade die Hälfte des Korridors durchquert, als sich ihnen zwei Gestalten in Overalls entgegenstellten. In ihren Händen hielten sie Florette mit züngelnden Flammen. Dann trat auch noch einer der Spritzmaler neben sie.

    Oh nein!, dachte Amy verzweifelt. Das ganze Hauptquartier ist uns inzwischen auf den Fersen!
    Gerade als die Geschwister den Rückzug antreten wollten, tauchte hinter ihnen der Pferdeschwanz auf, mit den Wizards im Schlepptau.
    Jonah schüttelte den Kopf und bemerkte herablassend: »Yo, Leute, ich hab es euch doch gesagt - kein Entkommen.«
    Amy und Dan saßen in der Falle.
    »Hast du noch ein paar Wunder auf Lager?«, fragte Dan mit zusammengepressten Zähnen.
    Amy gab keine Antwort. Sie starrte auf einen Hebel, der unübersehbar vor ihnen aus der Wand hervorragte. Er schien mit nichts verbunden zu sein. Auf einem dazugehörigen Schild war LUFTSCHLEUSE in mehreren Sprachen zu lesen. Es gab zwei Stellungen für den Hebel: PUMPE AN und PUMPE AUS.
    Amy starrte weiter den Hebel an. Wenn er gekonnt hätte, hätte er bestimmt zurückgestarrt. Sie hatte keine Ahnung, wozu dieses Gerät diente, doch eines war sicher: Es konnte ihre Lage kaum noch schlimmer machen. Sie drehte den Hebel auf PUMPE AN.
    Und da geschah das Wunder.

Fünfzehntes Kapitel
    Ein Teil der Wand schwang zurück und enthüllte eine Kammer aus Plexiglas, die mit Wasser gefüllt war. Mit einem lauten Gurgeln wurde das Wasser herausgesaugt. Eine Luke öffnete sich. Amy und Dan blieb keine Zeit, um zu zögern. Auch wenn es eine Falle sein konnte, im Angesicht ihrer Verfolger, die sie von beiden Seiten bedrängten, sah es wie ein Fluchtweg aus.
    Zuerst kletterte Dan die Metallleiter hinauf. Er grübelte.

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