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Die 39 Zeichen 03 - Das Schwert der Samurai

Titel: Die 39 Zeichen 03 - Das Schwert der Samurai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Lerangis
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auf den Asphalt. Das Taxi raste über den Bordstein und verfehlte sie nur um Zentimeter. Es kam mit quietschenden Reifen zum Stehen und drehte um.
    Plötzlich wurden alle vier Türen aufgerissen.

    »Yakuza!«, schrie Alistair.
    Amy unterdrückte ihre Schmerzen, sprang, so schnell es ging, wieder auf die Füße und humpelte los. Als Dan hinter ihr herlief, hörte er ein hohes pfeifendes Geräusch. »Duck dich, Amy!«
    Eine gezackte silberne Metallscheibe durchschnitt die Luft. Während er seine Schwester um die Hüfte packte und nach unten riss, pfiff die Waffe über Dans Kopf hinweg.
    »Was war das?«, keuchte Amy.
    »Ein Shuriken«, rief Dan. »Ein Wurfstern der Ninja!«
    »Hier entlang!«, brüllte Alistair. Dan fühlte, wie sich der Griff des alten Mannes um sein Handgelenk schloss und er nach oben gezogen wurde. Im Bruchteil einer Sekunde rasten sie schon eine breite Rutsche hinunter, die einen Teil des Spielplatzes bildete.
    Tonk! Tonk! Tonk-tonk-tonk-tonk-tonk!
    Dan zuckte bei jedem Wurfstern, der gegen die Außenwand der Rutsche traf, zusammen. Die Geschosse schlugen nur Zentimeter neben ihren Köpfen ein.
    Die Rutsche endete in der Nähe eines dicken hölzernen Klettergerüsts. Sie liefen geduckt weiter, Alistair hatte seinen Gehstock unter den Arm geklemmt. Splitter flogen ihnen wie Hagelkörner um die Ohren.
    Hinter ihnen wurden wütend japanische Befehle gebellt. Autotüren knallten. Reifen quietschten. Dan, Amy und Alistair rannten, ohne sich umzudrehen, quer über eine Rasenfläche, in einen Hinterhof hinein und sprangen über einen niedrigen Zaun.

    »Aaarggh!«, schrie Amy, als sich ihr Fuß in einer der Zaunmaschen verfing.
    »Halte durch!«, flehte Alistair.
    Sie kamen am anderen Ende einer Straße heraus, die auf beiden Seiten von Geschäften gesäumt war. Zu ihrer Rechten hörte Dan einen Motor aufheulen. »Nach links!«
    Die Straße wand sich abwärts auf eine große, offene Marktfläche zu. Dort packten Verkäufer gerade ihre Waren zusammen und säuberten ihre Stände. Dan hoffte, dass sie hier leicht untertauchen konnten. Die Yakuza würden ein Chaos provozieren, wenn sie ihnen dorthin folgen würden.
    Als ein roter Porsche vor ihnen in die Straße einbog und seine Scheinwerfer kurz aufblendeten, blieb Dan abrupt stehen. Der Wagen versperrte ihnen den Weg zum Markt. Dan packte seine Schwester und zog sie von der Straße. »Spring - spring !«
    Sie machten einen großen Satz und gingen hinter einem Briefkasten in Deckung. Alistair folgte ihnen nur Sekunden später. Hinter ihnen knallten Schüsse. Sie wurden von dem Porsche aus abgefeuert und waren für das Taxi bestimmt, das nun direkt auf sie zu raste und in dem die Yakuza saßen.
    Mit einem lauten Klirren zerbarst einer der Scheinwerfer des Taxis. Gleich darauf erwischte es auch die Windschutzscheibe. Das Taxi kam ins Schleudern, seine Reifen hüpften über den Bordstein, sodass es sich überschlug und dann seitlich auf Amy, Dan und Alistair zuschlitterte.

    Amy schrie. Oder vielleicht war es auch Dan. Er konnte es nicht mehr mit Sicherheit sagen. Alles, an das er sich später noch erinnern konnte, war, dass er durch die Luft flog und sein Kopf gegen eine Mauer knallte.
    Mit einem unschönen Knirschen krachte das Taxi durch das Schaufenster eines Blumenladens. Es kam auf einem Bett aus zerfetzten Blumensträußen und Glasscherben zum Stehen, die Räder ragten in die Luft. Zwei Männer arbeiteten sich benommen aus dem Wrack heraus und blickten sich verstört um, bevor sie die Straße hinaufflohen.
    »Was ist denn da gerade passiert?«, fragte Amy.
    »Wir sind wohl mitten in einen Ninja-Kampf geraten«, stellte Dan fasziniert fest, während er eine riesige Beule an seinem Hinterkopf massierte. »Zum ersten Mal in meinem nicht-virtuellen Leben. Und … es hat mir irgendwie überhaupt nicht gefallen.«
    Stimmengewirr klang vom Marktplatz herauf. Von allen Seiten strömten die Leute zusammen, um zu sehen, was passiert war.
    Mühsam rappelte sich Dan auf. Die Sicht auf den Porsche war zum Teil von Gaffern verdeckt, doch Dan konnte seine schimmernden verkleideten Felgen und seine getönten Scheiben erkennen. »Wenn die nicht unsere Hintern gerettet hätten …«
    »Seid lieber vorsichtig«, warnte Alistair.
    Plötzlich hörte Dan, wie die Türen aufflogen. Er erstarrte.

    »Mrrp?« Dans Herz begann heftig zu klopfen, als er spürte, wie ein seidiges Tier an seinem Knöchel entlangstrich. Er blickte nach unten und sah einen Ägyptischen Mau, der

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