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Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao

Titel: Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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Würfel erzitterte leicht und fing schließlich langsam, aber sicher an, nach oben zu gleiten.
    »Raus da!«, brüllte Nellie. »Wenn der Hummus erst mal weg ist, seid ihr geliefert. Der Würfel wird wieder funktionieren.«
    Amy schob Dan durch die Öffnung und rollte dann selbst hinaus. Sie zog ihren Fuß genau in dem Augenblick weg, als Saladin gesättigt auf den Boden zurücksprang und der Würfel zurück an seinen Platz knallte.
    »Katzen sind schon was Tolles«, sagte Nellie zufrieden.
    Amy stand auf und klopfte ihre Knie ab. »Woher wusstest du, wo wir sind?«
    »Ich habe ein bisschen gebraucht«, antwortete Nellie, »aber dann habe ich den Bademantel vom Kleinen auf dem Boden bemerkt. Das war eine große Hilfe.«
    »Moment mal«, sagte Dan wütend. »Kleiner?«
    »Na ja, normalerweise würde ich denken, dass es irgendwie komisch ist, eine Tür mit einem Regenschirm zu öffnen. Aber ich hänge jetzt ja schon’ne ganze Weile mit euch rum, also dachte ich mir: warum nicht?«
    »Bae kann jede Minute zurück sein«, drängte Dan. »Ich glaube, wir sollten diesen Kasten lieber stehen lassen und uns ein anderes Hotel suchen.«
    »Dieses Hotel gehört Bae Oh, erinnerst du dich?«, bemerkte Amy. »Wie sollen wir hier herauskommen, ohne gesehen zu werden?«
    »Mit einem Trick aus der Biologie«, sagte Dan mit einem Blick auf Nellies Bademantel. »Tarnung.«

    Bae Oh nickte dem Mann in Schwarz höflich zu. »Ihr Kommen wäre nicht nötig gewesen«, sagte er. »Ich habe die Lage unter Kontrolle.«
    »Haben Sie Ihren Neffen gefunden?«
    »Ich bin kurz davor, seinen Aufenthaltsort zu ermitteln«, erwiderte Bae Oh. Eine Nacht im Hauptquartier der Ekaterina und er würde die Information bekommen, die er wollte. Die Enkel Grace Cahills waren Amateure.
    »Es gibt schon viel zu viele Faktoren, die nicht mehr unserer Kontrolle unterliegen«, sagte der Mann in Schwarz. Doch Bae war schon nicht mehr bei der Sache. Er hatte das Miauen einer Katze gehört. Haustiere waren im Hotel Excelsior nicht erlaubt.
    Verborgen hinter den dunklen Gläsern seiner Sonnenbrille konnte er unauffällig den Blick schweifen lassen. Eine Touristenfamilie in weißen Bademänteln war auf dem Weg zum Pool. Sie trugen Hüte aus dem Souvenirladen, eine gute Sache. Die Verdienste aus dem Laden hatten ihm letztes Jahr seinen Urlaub auf Maui finanziert. Sie hatten große Tragetaschen bei sich. Was Touristen nur immer alles mit sich herumschleppen mussten?
    Ein Wagen des Zimmerservices rumpelte an dem Grüppchen vorbei. »Mrrp!« Es war der seltsamste Katzenlaut, den er jemals gehört hatte. Er beobachtete, wie das kleinste Mitglied der Gruppe sich vorbeugte und in eine der Tragetaschen sprach.
    Da erst fiel Bae das Schuhwerk auf. Schwarze hohe Turnschuhe.
    Die Cahill-Enkel. Wie waren sie entkommen?
    Selbst wenn er aufgebracht war, wusste Bae, dass es ihm nicht viel nutzen würde, einen Aufruhr zu veranstalten. Er sah, wie Sicherheitsleute des Hotels um die Ecke kamen. Sie trugen die gleiche weiße Uniform wie die Kellner, sodass man niemals ihre wahre Funktion erraten hätte. Es sei denn, man bemerkte die strammen Muskelpakete unter den Hemden und die kleinen Kopfhörer in ihren Ohren.
    Er musste nur einen Finger heben und in Richtung der Kinder nicken. Der Mann in Schwarz redete noch immer. Er hatte nichts bemerkt. Es war auch nicht im Interesse Baes, sein Gegenüber wissen zu lassen, dass die Cahill-Enkel gerade versuchten, aus seinem Hotel zu entkommen.
    Die Sicherheitsleute bewegten sich rasch, aber leise auf die Gruppe zu. Alles hätte perfekt funktioniert, wenn das junge Mädchen nur etwas unaufmerksamer gewesen wäre. Sie hatte die Wachen schon ausgemacht, noch bevor sie überhaupt in die Nähe der Kinder gekommen waren. Auf ein schnelles Zeichen von ihr drehten sich alle drei um und rannten los.
    Es gab keinen Aufruhr. Niemand schrie oder brüllte. Der Mann in Schwarz redete weiter. Bae beobachtete, wie sich die Gruppe in Richtung Hinterausgang entfernte. Sie hielten nur kurz an, um einen großen Seesack hinter einem Busch hervorzuzerren.
    Der Wachtrupp war nur ein paar Meter hinter ihnen, als die Flüchtigen um eine Ecke bogen und aus seinem Sichtfeld verschwanden.
    Bae unterdrückte ein Gähnen. Er brauchte das Ende dieser kleinen Verfolgungsjagd nicht zu sehen. Er hatte die besten Sicherheitsleute in ganz Kairo. Man würde sie schnappen und behutsam behandeln, sodass die Gäste nichts mitbekommen würden. Sie würden in sein Büro gebracht und dort

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