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Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao

Titel: Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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probiert, die hier Meze hießen. Doch selbst nach dem letzten Bissen Sabanikhiyat merkte sie, dass ihr Magen eher mit Sorge als mit Spinat gefüllt war.
    Irgendetwas war passiert. Das spürte sie. Die Alarmglocken hätten bei ihr schon viel früher klingeln sollen. Sie wurde anscheinend nachlässig. Man konnte versuchen, es auf den Hunger oder den Jetlag zu schieben, aber im Grunde gab es keine Entschuldigung. Du wirst ein bisschen was zu erklären haben, wenn du dein Hirn nicht ein paar Gänge höher schaltest, Nellie.
    Als Au-pair war sie es gewohnt, keine Panik zu zeigen und Situationen rational zu erfassen. Daher sprang sie auf und untersuchte das Zimmer. Zum ersten Mal bemerkte sie den Bademantel auf dem Boden neben der Tür wirklich. Zunächst hatte sie angenommen, dass er sich wegen Dans üblichem Hang zur Unordnung dort befand, aber als sie ihn noch einmal genauer betrachtete, bemerkte sie, dass die Art und Weise, wie er dort lag, bedeutete, dass ihn jemand in großer Eile ausgezogen und hingeworfen hatte. Und zwar während er dieser Verbindungstür gegenüberstand …
    Nellie sprang nach vorn. Sie prüfte jeden Zentimeter der Tür. Dann fiel ihr Blick auf den zerbrochenen Regenschirm. Und plötzlich ergab alles einen Sinn.
    Sie sah sie, bevor sie sie sahen. Ihr Herz machte einen Sprung und sie beruhigte sich wieder ein Stück weit. Aber wie würde sie sie hier herausbekommen? Sie atmete einmal tief durch und riss sich zusammen. Sie musste sicherstellen, dass sie ruhig blieben.
    Amy hörte das Schlappen von Flipflops und wirbelte herum. Die Angst in ihren Augen verwandelte sich in Erleichterung. »Nellie!«
    Nellie konnte Amy klar und deutlich hören. Der Würfel musste also an irgendeine Art von Lautsprechersystem angeschlossen sein. Nellie biss von ihrer Pita ab. »Wo sind wir hier?«, fragte sie.
    »Nellie? Äh, fällt dir vielleicht etwas auf?«, entgegnete Dan. »Zum Beispiel, dass wir in einem Würfel gefangen sind?«
    Er versuchte lässig zu klingen, aber sie konnte hören, dass er kurzatmig war. Vorsorglich hatte sie sein Asthmaspray in die Tasche ihres Bademantels gesteckt, falls er es brauchen sollte. Aber es wäre besser, wenn es dazu gar nicht erst kommen würde.
    Nellie biss noch einmal ab. Während sie kaute, taxierte sie die Situation mit kühlem Blick. Saladin erschien und strich um ihre Fußgelenke. »Ihr zwei seid der schlimmste Babysitter-Albtraum, den ich kenne. Das hier könnte für mich eine Möglichkeit sein, euch besser im Auge zu behalten. So etwas wie ein Wink des Schicksals.«
    »NELLIE!«, schrien sie.
    »Er könnte jeden Augenblick zurückkommen!«, rief Dan.
    »Wer?«
    »Bae Oh, Alistairs Onkel! Er hat uns in diesem Ding eingesperrt.«
    »Wie hat er denn das geschafft? Der muss ja dann noch älter sein! Hat er beim Armdrücken gegen euch gewonnen?«
    »NELLIE!«
    Nellie ging um den Würfel herum und klopfte mit ihrem Fingernagel einmal dagegen. »Irgendwelche Vorschläge?«
    »Schau mal in der linken oberen Ecke nach«, schlug Amy vor. »Die Stromversorgung ist da oben.«
    »Er hat mit einem Laser darauf gezielt«, sagte Dan.
    Nellie schlug sich auf die Taschen ihres Bademantels. »Whoa, ich glaube, ich habe meinen Laserpointer bei meiner letzten Präsentation liegen lassen.«
    »Nellie!«
    Sie nahm die besagte Ecke genauer unter die Lupe. »Ich sehe es«, bestätigte sie. Sie fasste in ihre Pita und beugte sich dann hinab, um Saladin mit dem Inhalt zu füttern. »Er liebt Hummus«, sagte sie. »Wer hätte das gedacht?«
    »Na, er ist ein Ägyptischer Mau«, sagte Dan. »Vielleicht ist das für ihn so was wie Hausmannskost.«
    »Wir haben jetzt keine Zeit, den Kater zu füttern!«, schrie Amy.
    Saladin leckte sich sein Schnäuzchen und fing an, um Nellies Beine zu streichen. Schnurrend bettelte er nach mehr.
    Nellie pulte noch mehr Hummus aus ihrem Pita heraus, sah noch einmal hinauf in die Ecke und feuerte dann den Klumpen mit voller Wucht in die anvisierte Richtung. Eine ihrer vielen Fähigkeiten, zu denen auch die besten Käsesandwiches der Welt machen zählte, war ein genaues Auge. Saladin folgte ihrem Blick. »Na los, Katerchen. Hol’s dir!«, drängte ihn Nellie.
    Saladin sprang auf eine der Vitrinen, setzte noch einmal zum Sprung an und landete schließlich auf der Metallhalterung, die das Lasersystem beherbergte. Leichtfüßig schritt er über das Ende eines Strahlers, kletterte hinüber zum vermeintlichen Stromverteiler und begann genüsslich am Schalter zu lecken.
    Der

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