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Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao

Titel: Die 39 Zeichen 04 - Der Schatz des Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Watson
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Göttin, die ihre Hand hielt. Die Grün-, Gold- und Blautöne. 3000 Jahre lang hatte dieses Grab überlebt. Es sollte in Frieden ruhen.
    Was? Wie war dieser Gedanke in ihren Kopf gelangt?
    Sie war eine Cahill. Eine Lucian . Überlegener Intellekt und Gerissenheit. Sie sollte bereit sein, alles zu tun, um zu bekommen, was sie wollte …
    Außer das zu zerstören, was Sand und Wasser und Diebe über die Jahrtausende hinweg intakt gelassen hatten.
    Irina schaltete den Zünder ab.
    Da hörte sie Schritte. Es war noch jemand hier.
    Irina hatte vor nichts im Leben Angst. Außer vielleicht vor Clowns.
    Sie ging auf das Geräusch zu.

Fünfzehntes Kapitel

    Scheppernd flog die Tür auf. Die Lichter gingen an.
    »Dan? Amy? Kinder?«
    »Das ist Nellie!«, schrie Amy. »Wir sind hier!«
    Nellie raste die Treppen hinab und hinein in die Grabkammer. Sie warf sich auf ihre beiden Schützlinge und drückte sie fest an sich.
    »Würdet ihr bitte endlich damit aufhören?«, fragte sie. »Ich bin mit den Nerven am Ende! Ihr hättet hier unten für eine Ewigkeit eingeschlossen werden können!«
    Plötzlich kam auch Theo auf sie zugestürzt. »Amy? Dan? Nellie!« Theo packte Nellie am Ellenbogen. »Bist du in Ordnung?«
    »Mir geht’s gut«, beruhigte ihn Nellie.
    »Amy und mir geht’s auch gut, danke«, warf Dan ein.
    »Ich habe überall nach euch gesucht!«, sagte Theo aufgeregt zu Nellie. »Bist du sicher, dass es euch gut geht?«
    »Alles in bester Ordnung«, antwortete Dan. »Wir waren nur in einem Grab eingeschlossen. Kein Problem.«
    »Was meinst du, Theo?«, fragte Nellie. »Ich bin aufgewacht und habe gesehen, dass Amy und Dan fort waren. Es war mir sofort klar, dass sie noch einmal hierhergegangen waren. Im Grunde stelle ich mir einfach immer das vor, was mich am meisten in Panik versetzen würde, und das tun sie dann auch.«
    Theo wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Ich habe eine SMS bekommen, in der stand, dass ihr in Schwierigkeiten wärt. Ich habe überall nach euch gesucht.«
    »Hast du irgendwen gesehen, als du in das Grab hereingekommen bist?«, fragte Amy Nellie.
    Nellie schüttelte den Kopf. »Ich bin einfach nur die Stufen runtergerannt, als ich euch rufen gehört habe.«
    »Wir haben etwas gehört«, erzählte Dan. »Eine Art schlurfenden Schritt.«
    Theo versuchte, ein Lächeln zu unterdrücken. »Eine Mumie?«
    »Wir haben uns das nicht eingebildet«, sagte Dan verärgert. »Wer auch immer es war, hat sich wahrscheinlich in einer der Seitenkammern versteckt und ist dann entwischt, als Nellie in die Grabkammer hinuntergekommen ist.«
    »Oh nein! Grace’ Reiseführer!«, rief Amy. »Ich muss ihn fallen gelassen haben.«
    Sie durchsuchten das gesamte Grab, konnten ihn aber nicht finden.
    »Bist du sicher, dass du ihn bei dir hattest?«, erkundigte sich Theo.
    »Natürlich ist sie sich sicher«, entgegnete Dan. »Sie lässt ihn keine Minute aus den Augen. Siehst du?« Er sah sich im Grab um. »Es war noch jemand hier.«
    »Und der hat Grace’ Buch mitgenommen«, vermutete Amy.
    Amy und Dan schwiegen, als sie nach dem Abendessen in der Bootskabine saßen. Theo hatte vorgeschlagen, das Dessert in Luxor einzunehmen. Er kannte ein »Superrestaurant« mit Dachterrasse, von der aus man den Fluss und den Tempel von Luxor sehen konnte. Aber im Moment dachten sie nicht an Desserts oder großartige Touristenausblicke.
    Der Kummer hing wie eine Wolke über Amy. Dan wusste genau, wie sie sich fühlte. Das Buch war fort. Ihm war es ähnlich gegangen, nachdem er im U-Bahn-Tunnel in Paris das Foto seiner Eltern aufgeben musste. Es war, als hätte er sie zum zweiten Mal verloren. Nun war ein Stück von Grace verschwunden. Ein wichtiges Stück.
    Sie verloren immer mehr von ihrem alten Leben. Teile fielen ab, brachen weg. Bis man sich wie in einer Welt ohne Schwerkraft fühlte, und bald würde es nichts mehr geben, woran man sich noch festhalten konnte. An diesem Abend verursachte die Bewegung des Bootes fast eine Art Schwindel bei Dan.
    Doch nun war es an der Zeit, zu arbeiten, nicht nachzudenken. Wenn man zu sehr über die Dinge nachdachte, führte einen das nirgendwohin. Ganz egal, was seine Schwester behauptete.
    Dan schob Amy ein Stück Papier hin. »Hier.« Er hatte die Hieroglyphen aufgemalt, die sie auf den Stufen in Nefertaris Grab gesehen hatten.
    Amy dachte nicht einmal daran, ihn zu fragen, ob er sich sicher sei, dass er sich richtig an sie erinnerte. Sie sprang auf und ging hinüber zu den vollgestopften

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