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Die 39 Zeichen 08 - Die Entführung am Himalaya

Die 39 Zeichen 08 - Die Entführung am Himalaya

Titel: Die 39 Zeichen 08 - Die Entführung am Himalaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Korman
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fest und dauerhaft auf den magnetischen Norden ausgerichtet.«
    »Nach 2000 Jahren wird wohl auch kaum jemand die Chinesische Mauer verschoben haben«, witzelte Nellie.
    Amy stellte zuerst die Tische um, wobei sie immer wieder den Lo Pan zurate zog, um die Ecken in Harmonie mit der Erd- und der Himmelsscheibe auszurichten. Dann folgte die genaue Anordnung der kleineren Gegenstände, entsprechend den Feng-Shui-Prinzipien des Qi , also des Energieflusses.
    Amy wusste, dass es kein Puzzle im gewöhnlichen Sinne war. Es gab keine perfekte Lösung. Viele verschiedene Anordnungen waren korrekt und vertretbar. Doch würden alle das Resultat ergeben, das Pu Yi im Kopf hatte?
    Sie verteilte noch die Figuren und drehte sie sorgfältig, sodass ihre Gesichter in Einklang mit den 24 Richtungen der Lo-Pan -Scheibe standen.
    Schließlich ging sie einen Schritt zurück und betrachtete ihr Werk.
    »Und jetzt?«, fragte Nellie.
    Darauf hatte Amy keine Antwort. Hatte sie es verpatzt? Oder war die ganze Idee mit dem Feng Shui Unsinn gewesen?
    Nellie warf ihr ein mitfühlendes Lächeln zu. »Tja, nur für den Fall, dass du die Zeichenjagd nicht gewinnst: Wenn ich mal jemanden für die Inneneinrichtung brauche, bekommst du den Job.«
    Amy war verwirrt. Konnte sie sich wirklich geirrt haben? Sie war sich so sicher gewesen.
    Sie untersuchte den Aufbau noch einmal ganz genau und beugte sich vor, um einen Spiegel gerade zu richten, der möglicherweise geringfügig von der richtigen Position abwich. Als sie wieder einen Schritt zurücktrat, sah sie es.
    Ein Lichtstrahl kam senkrecht von oben, fiel auf den Spiegel und wurde um mehrere Gegenstände gelenkt. Im Bruchteil einer Sekunde war der düstere Raum kreuz und quer von hellen Strahlen durchzogen.
    »Wow«, staunte Nellie.
    Amy starrte sprachlos auf das Ergebnis. Die Symphonie von Lichtbrechungen ergab ein Bild, das auf die graue Mauer im magnetischen Norden des Lo Pan projiziert wurde. Es war ein umgedrehtes V, dessen einer Schenkel steiler war als der andere.

    »Was ist denn das?«, wunderte sich Nellie.
    Amy erkannte die Silhouette sofort.
    »Ich weiß, wo das nächste Zeichen ist!«, keuchte sie. Unter ihrem Hemd zog sie das Seidentuch mit der geheimen Botschaft hervor, das Dan in der Verbotenen Stadt gefunden hatte. Hier, auf der Chinesischen Mauer , hatte sie die Erklärung für Pu Yis Gedicht entdeckt, das er als erheblich jüngerer Mann geschrieben hatte.
    »Es ist dort, wo die Erde dem Himmel begegnet.«

Zwanzigstes Kapitel
    Auf dem Bildschirm der Spielhalle war eine verschneite Berglandschaft zu sehen. Ein Schneesturm pfiff darüber hinweg und zerrte am Mikrofon des in einen dicken Parka gemummelten CNN-Reporters, der schreien musste, damit man ihn überhaupt verstand.
    »Die Herbst-Klettersaison hier am Mount Everest ist fast vorüber und es sieht stark danach aus, als breche der Winter bald herein. Im nicht enden wollenden Wettbewerb zwischen Mensch und Berg geht diese Runde an den Berg. Kein einziger Kletterer hat den Gipfel erreicht und die Mannschaften müssen unverrichteter Dinge nach Hause zurückkehren – alle, bis auf ein paar wenige Unverbesserliche, die in einem Biwak dem Sturm trotzen …«
    Während der Reporter noch sprach, kämpfte sich ein kräftiger Mann hinter ihm durch den Schnee. Er trug eine Bergausrüstung bei sich, die sich aus einem Eispickel, einem schweren Rucksack und Klettereisen an den Füßen zusammensetzte. Trotz der schweren Last und des Sturms bewegte sich der athletische Bergsteiger ohne sichtbare Mühe. Ehe er die Brille über die Augen zog, war kurz sein Gesicht zu sehen.
    Dan glaubte, er müsse jeden Moment tot umfallen.
    Hamilton Holt.
    Die Holts, die Muskelprotze aus dem Familienzweig der Tomas, kletterten auf den Mount Everest !
    Die Überraschung hätte Dan beinahe an Ort und Stelle in der Spielhalle zu Boden gestreckt. Nun wusste er zwar, wo sich das nächste Zeichen befand, doch was brachte es ihm, solange er Amy und Nellie nicht erreichen konnte?
    Plötzlich überkam ihn das gleiche Gefühl wie damals nach Grace’ Beisetzung, als William McIntyre ihnen alles über die 39 Zeichen erzählt hatte – höheres Ziel, unendliche Möglichkeiten. Die Chance, zum mächtigsten Menschen auf Erden zu werden, die Geschichte der Menschheit zu bestimmen! Eine Gelegenheit, die so unglaublich war, dass zwei Waisenkinder aus Boston zwei Millionen Dollar ausgeschlagen hatten, um an der Jagd teilzunehmen.
    Damals war es vor allem Amy gewesen, die alles

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