Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Peterson Haddix
Vom Netzwerk:
können. (Diese Episode beschrieb er dann in seinem Popup-Buch Twinkle, Twinkle, Little Gangsta .) Sogar zu Beginn der Zeichenjagd waren ihm viele Dinge einfach in den Schoß gefallen. Er war ein Janus. Für ihn war es eine Leichtigkeit, neben dem Singen, Touren, Aufnehmen, Bloggen, Twittern und Promoten ein paar Hinweise aufzudecken. Er musste zwar einige verrückte Stunts hinlegen, sich ein bisschen anstrengen, aber im Grunde lief alles cool. Er stand an der Spitze der Musikwelt. Da schien es ein logischer Schritt, als Nächstes die Zeichenjagd zu gewinnen und den Rest der Welt zu beherrschen.
    Bis das in China passiert war.
    In China war Jonah dem Bösen begegnet.
    Dem Bösen in ihm.
    Er hatte beinahe zugelassen, dass Dan Cahill der Zeichenjagd zum Opfer fiel. Er hatte Dan beinahe sterben lassen. Entsetzt hatte er die Sache beendet. Jonah erinnerte sich noch, wie erleichtert er gewesen war, als er seine Mutter die Entscheidung mitgeteilt hatte. Er würde aus der Zeichenjagd aussteigen, er habe genug davon, seine Verwandten zu bedrohen, genug von den Lügen und Geheimnissen. Damals hatte er sich den Rest seines Lebens als ein langes, aufregendes Konzert vorgestellt, mit einem grandiosen Auftritt nach dem anderen. Ruhm und Reichtum, ohne unangenehme Zwischenfälle.
    Aber seine Mutter hatte es ihm verweigert. Er dürfe nicht aufhören. Sie hatte gesagt …
    Brodericks Blackberry piepte, als eine Nachricht ankam. Er las sie und hielt dann Jonah das Display hin.
    »Deine Mutter hat eine Aufgabe für dich, für morgen Nachmittag«, erklärte Broderick.
    Jonah drückte sich gegen die Sitzlehne. Er verengte die Augen zu schmalen Schlitzen, bis er kaum noch lesen konnte. Er war seiner Mutter in den vergangenen Tagen aus dem Weg gegangen. Er hatte ihre Nachrichten ignoriert. Mochte sie von ihm denken, was sie wollte.
    War jetzt der Moment gekommen, in dem er sich entscheiden musste?
    Er hatte sich so bemüht, seine Mutter stolz zu machen. Er war Jonah Wizard, ein internationaler Star. Sollte morgen der Tag sein, an dem seine Mutter ihn zu Jonah Wizard, dem Mörder machte?
    »Männerzeit!«, brüllte Eisenhower Holt. Er versetzte seinem Sohn Hamilton einen Schlag in den Bauch, der die meisten erwachsenen Männer umgehauen hätte. Aber Hamilton hatte seit dem zarten Alter von zwei Jahren ein olympisches Training absolviert. Er grinste nur.
    Eisenhower beobachtete das Geschehen unten auf dem Spielfeld. Dort jagte die Mannschaft in rotweißen Uniformen einem schnell rollenden Ball hinterher. Auf den Rängen rundherum sprangen Tausende Zuschauer auf und jubelten, bewegten sich wie ein Ganzes.
    »Diese Briten!«, rief Eisenhower. »Die besten Fußballfans der Welt!«
    »Wir sind Engländer, du Yankee«, brummte eine Stimme hinter ihnen.
    Eisenhower und Hamilton wandten sich um. Eisenhower war zwei Meter zwanzig groß und Hamilton reichte knapp an ihn heran. Aber der Mann hinter ihnen überragte beide. Er zeigte seinen nackten, mit Muskeln bepackten Oberkörper, der wohl ausgesehen hätten wie Stein, wenn er nicht, wie sein Draufgängergesicht, rotweiß bemalt gewesen wäre.
    Eisenhower grinste den Riesen an.
    »Aber sicher doch!«, stimmte er zu. Er stieß den Mann an und die beiden rammten wie Felsbrocken aneinander. »Manchester United!«
    Es dauerte eine Weile, denn Stein bewegt sich nur langsam, aber dann grinste der Mann zurück.
    Das ist mein Vater , dachte Hamilton stolz. Er weiß, wie man jegliche Situationen meistert … die mit Sport zu tun haben .
    Eisenhower und Hamilton wandten sich wieder dem Spiel zu.
    »Dad«, sagte Hamilton nach ein paar Minuten. »Dir macht es doch nicht allzu sehr zu schaffen, dass wir … äh … irgendwie den Faden verloren haben, bei der Zeichenjagd, meine ich?«
    »Wir finden ihn schon wieder«, antwortete Eisenhower zuversichtlich. »Holts sind Spezialisten für Überraschungssiege.«
    Hamilton nickte, wie immer, wenn sein Vater ihm Familienweisheiten mitteilte. Auch wenn er nicht ganz an sie glaubte.
    Das war in letzter Zeit immer häufiger der Fall.
    »Außerdem«, erklärte Eisenhower, »hat deine Mutter Zeit gebraucht, um Reagan und Madison neue Trainingsanzüge zu kaufen. Die Mädchen schießen ja in die Höhe, die werden noch größer als ich!« Er strahlte voll Stolz. »Und wenn ich schon mal in England bin, muss ich natürlich zu einem Fußballspiel mit meinem Sohn!«
    »Klar«, stimmte Hamilton zu.
    Die beiden verfolgten eine Weile schweigend die beeindruckende Beinarbeit unten

Weitere Kostenlose Bücher