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Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht

Titel: Die 39 Zeichen 10 - Der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Peterson Haddix
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nicht. Sie hatte schon oft den Ausdruck »Ihr fielen fast die Augen aus dem Kopf« gelesen, aber noch nie hatte sie es so deutlich am eigenen Leib erfahren.
    »Sinead Starling?«, stieß sie ungläubig hervor.

Sechstes Kapitel
    Hamilton Holt ließ den Mädchen-Ninja, den er soeben demaskiert hatte, fallen. Hamilton war geschickt. Gab man ihm einen Football oder Hockeyschläger in die Hand, dann nannten die Leute ihn flink und flott . Im Laufe der Zeichenjagd hatte er festgestellt, dass sein Gehirn unter Druck ebenfalls flott arbeiten konnte.
    Im Moment war das aber nicht der Fall.
    Seine Augen und Ohren teilten ihm mit, dass der Ninja seine entfernte Kusine Sinead Starling war. Sein Gehirn kam da aber nicht mit.
    »Nein!«, protestierte er. »Die Starlings sind seit Philadelphia aus dem Rennen. Gleich am zweiten Tag. Die Explosion im Franklin Institute … ihr solltet noch jahrelang im Krankenhaus liegen!«
    Hamilton überkam das schlechte Gewissen, schließlich hatten die Holts die Explosion herbeigeführt. Hamiltons eigene Familie hatte die Verletzungen der Starling-Drillinge verursacht. Aber nur aus Versehen.
    Eigentlich wollten wir nämlich Amy und Dan erwischen , dachte Hamilton schuldbewusst. Er schüttelte den Kopf. Versuchte, ihn wieder freizubekommen. Keiner weiß es , sagte er sich. Keiner weiß, dass wir es waren.
    Sinead grinste spöttisch zu ihm herauf.
    »Wir sind Genies. Schon vergessen?«, sagte sie. »Ted, Ned und ich, wir haben, während wir in unseren Krankenhausbetten lagen, eine neue medizinische Behandlung ausgeklügelt, mit der man die Heilung beschleunigt. Und …«, sie lächelte überheblich, »… wir haben alles über die Zeichen in Erfahrung gebracht. Wir haben aufgeholt. Na, eigentlich haben wir überholt. Was meinst du, Ted?«
    Hamilton hatte immer noch Schwierigkeiten, Sinead mit dem Kniehosen-Ninja von zuvor in Verbindung zu bringen. Er schielte zu den anderen beiden Ninjas, die immer noch ihre schwarzen Masken trugen.
    »Ted und Ned sind die Kerle da in den Kleidern«, fragte er. »Ich fass es nicht.«
    »Du hast das Hirn eines Neandertalers«, bemerkte Sinead augenrollend. »Hallo? Die Kleider sind eine Tarnung und gleichzeitig eine Hommage. Du hast wohl keine Ahnung von Shakespeare.«
    Das hatte Hamilton tatsächlich nicht. Aber die Zeichenjagd hatte ihn gelehrt, wann Gefahr im Verzug war, und das war genau jetzt der Fall. Wenn er hier stehen blieb und Sinead zuhörte, würde Jonah wieder auf die Bühne kommen und angreifen. Oder Isabel würde irgendeinen diabolischen Plan aushecken. Oder …
    Dan würde verschleppt werden.
    Es geschah bereits. Während sie sprachen, hatte Sinead ihren Brüdern ein Zeichen gegeben, und die beiden trugen Dan in Richtung Balkon.
    »Hilfe!«, schrie Dan. »Amy! Hamilton! Hilf mir doch jemand!«
    »Ich komme!«, brüllte Hamilton und setzte ihnen nach. Amy war gleich hinter ihm.
    Romeo stellte sich ihnen in den Weg.
    »Hinfort mit euch!«, verlangte der Schauspieler. »Begebt euch von unserer Bühne! Lasset uns unser Spiel zu Ende bringen, auf dass wir unserem vorbestimmten Schicksal entgegentreten …«
    Eisenhower Holt überrollte Romeo wie ein Panzer.
    »Dein Schicksal hat sich soeben entschieden«, murmelte Hamilton.
    Eisenhower packte Romeo am Kragen und schleuderte ihn zum Rand der Bühne, wo Isabel, Alistair und Jonah soeben versuchten, wieder auf die Bretter zu klettern. Wie ein erstklassiger Bowlingspieler kugelte Eisenhower mit Romeo alle drei Zeichenjäger von der Bühne.
    »Romeo!«, kreischte Julia.
    Sie sprang ihm nach.
    Die verängstigte Menge schrie nun noch lauter.
    »Dranbleiben, Holts!«, brüllte Eisenhower wie ein Trainer in der Auszeit. »Nicht ablenken lassen! Wir denken jetzt nur an die Zeichenjagd!«
    Hamilton raste Dan hinterher. Die Starling-Jungs hatten ihn am Balkon über der Bühne angebunden. Jetzt griffen sie nach dem Zettel in Dans Hand. Dan bemühte sich mit aller Kraft, den Hinweis zu schützen.
    Amy gelang es, Romeo und Eisenhower auszuweichen und den Balkon vor Hamilton zu erreichen. Sie zog einen der Starling-Jungs am Arm, aber der schüttelte sie einfach ab.
    »Lächerlich«, murmelte Sinead hinter Hamilton. »Wer hat nur zugelassen, dass diese Waschlappen so lange dabeibleiben? Gut, dass wir Starlings wieder da sind. Ihr seid alle verdammte Loser!«
    Eisenhowers Worte wiederholten sich in Hamiltons Kopf: Nicht ablenken lassen! Wir denken jetzt nur an die Zeichenjagd!
    Eigentlich hätte Hamilton nur das Papier an

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